Das Museum für Archäologie in Herne
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Ausstellung Revolution Jungsteinzeit ist vom 24. Mai bis 22. Oktober 2017 im LWL-Museum für Archäologie Westfälisches Landesmuseum Herne zu sehen. Inhaltlich ist sie nach Museumsangaben zweigeteilt.
In einem ersten Teil soll „eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte vorgestellt werden“.
Rund 900 Fundstücke sollen die Zeit von Ötzi und Stonehenge wieder auferstehen lassen.
Im zweiten Teil werden die archäologischen Forschungshöhepunkte der vergangenen 5 Jahre aus Nordrhein-Westfalen gezeigt. Die Bandbreite reicht dabei vom 120 Millionen alten Flugsaurier bis zum Karnevalsorden aus Köln.
Sind die Müslischale, Reifen und Motorsäge eine Erfindung der Neuzeit.
Laut Museum gab es sie schon vor 12.000 Jahren – zumindest in einer Rohversion. Laut Museum hatte die Jungsteinzeit einen wesentlich größeren Einfluß auf die Menschheitsgeschichte als Industrialisierung und Digitalisierung.
„2,5 Millionen Jahre lebte der Mensch als Jäger und Sammler. Mit dem Ende der letzten Eiszeit vollzog sich jedoch ein fundamentaler Wandel: Der Mensch errichtete Siedlungen mit festen Gebäuden, begann, Getreide anzubauen und Vieh zu züchten. Erste Nachweise für diese `jungsteinzeitliche Revolution´ finden sich im Vorderen Orient vor 12.000 Jahren,“ begründet es seine Meinung.
Die Räume des Museums liegen unterirdisch. Der Raum für die Sonderausstellungen ist ein heller, großer und hallenförmiger Raum, dessen Decke bereits oberirdisch liegt.
Die Innenarchitektur ist etwas ungewöhnlich. Im Eingangsbereich liegt der oben zuerst genannte erste Teil. Hier gibt es Inseln mit von innen beleuchtetem Glas. Sie symbolisieren ellipsenförmige Stationen.
Hier gibt es allgemeine Informationen zur Jungsteinzeit. Vom Eingang aus gesehen im hinteren Teil des Raumes gibt es dann blockförmige Stationen mit normalen Stellwänden. In diesem Bereich werden Themen wie Ernährung, Siedlung, Bergbau, Linienbandkeramik und anderes vorgestellt.
Den Besucher erwarten Videos, Exponate, Modellbauten, Texte an den Wänden und andere Ausstellungsstücke. In dieser Hinsicht ist die Ausstellung dann doch wieder eher traditionell.
Der Raum für die Dauerausstellung ist momentan doch deutlich spannender. Auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmeter wird eine unterirdische Grabungslandschaft nachgebildet.
Über 10.000 Funde sind hier ausgestellt. Auf dem Rundgang begibt sich der Besucher auf eine Zeitreise – angefangen im Jahre 5 Millionen vor Christus endet sie in unseren heutigen Tagen. Die Ausstellung ist hier multimedial angelegt. Viele Exponate werden im Boden verteilt gezeigt.
Kisten und Vitrinen kommen als Behältnisse hinzu, aber auch Lichtkuben und andere Errungenschaften der Museumspädagogik kommen zum Einsatz, so daß Augen und Ohren gleichermaßen angesprochen werden.
Lesetafeln liefern bei Bedarf zusätzliche Informationen zu dem, was der Besucher gerade betrachtet.
Die Dauerausstellung ist durchaus beeindruckend. Allein schon sie ist einen Besuch werden, zumal auch familientauglich.
Ein paar Worte zur Geschichte des Museums sei an dieser Stelle erlaubt. Eine erste Sammlung archäologischer Funde aus Westfalen wurde 1836 in Münster eröffnet.
Sie wurde damals vom Verein für Geschichte und Alterltumskunde Westfalen, Abt. Münster betreut. 1908 wurde die Sammlung in das neu eröffnete Provinzialmuseum integriert.
Die archäologische Abteilung erhielt im Jahr 1930 eigene Räume und wurde 1934 als Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte selbständig.
Nach der Zerstörung des Museumsbaues bei Bombenangriffen 1943 und 1945 wurde von 1963 bis 1970 ein Neubau errichtet.
Nach dem Beschluß der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, das Museum zu verlegen, wurde die Sammlung in Münster 2001 geschlossen und 2003 der Neubau in Herne eröffnet. 2007 wurde das Museum in „LWL-Museum für Archäologie. Westfälisches Landesmuseum“ umbenannt.