50 Jahre Kunsthalle Düsseldorf
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Kunsthalle Düsseldorf wurde im Jahre 1881 gegründet. Zusammen mit dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen zeigte sie die damals aktuelle Kunstproduktion.
Van Gogh, Monet, Renoir, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Pechstein, Kandinsky und Cézanne seien als Beispiele genannt. Die Sonderbund-Ausstellungen aus den Jahren 1909 und 1911 gelten als Höhepunkt der damaligen Zeit.
Während des 2. Weltkrieges wurde das klassizistische Gebäude schwer beschädigt, so dass es abgerissen werden musste. In den Jahren 1966 / 1967 errichteten die Architekten Beckmann und Brockes dann ein neues Museumsgebäude, dieses mal ab Grabbeplatz am Rande der Altstadt. Sein Baustil: der Brutalismus. Auch die Museumsverwaltung, eine Buchhandlung und das Kommödchen sind im selben Gebäude untergebracht.
Schnörkellos und eher funktional ist seine Inneneinrichtung. Im Erdgeschoss befinden sich die Kasse (einschließlich des Museumsladens), Garderobe und Sanitäranlagen. Die Ausstellungsräume in den beiden Obergeschossen sind durch eine Treppe zu erreichen.
Die Ausstellungsräume befinden sich in den beiden Obergeschossen. Die Besonderheit des Ausstellungsraumes im 1. Stock rechts der Treppe: Er erstreckt sich zum Teil über zwei Etagen – eine teilweise fehlende Decke ermöglicht es, vom Ausstellungsraum im 2. Stock hinunterzublicken. Der gegenüberliegende Raum in der 2. Etage wird vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen genutzt. Gregor Jansen ist seit Januar 2010 Direktor der Kunsthalle.
Bewusst als Haus für Wechselausstellungen ohne eigene Sammlung konzipiert, konnte so immer wieder aktuelle zeitgenössische Kunst gezeigt werden. Georg Uecker, Andy Warhol, Gilbert & George, Anselm Kiefer, K. O. Götz, Anselm Kiefer und Claes Oldenburg seien hier als Beispiele genannt.
Passend zum runden Geburtstag startet das Museum im April 2017 eine vierteilige Ausstellungsreihe, die sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Museums beschäftigt. „Wirtschaftswerte / Museumswerte“ heißt ihr erster Teil; er ist bis zum 18. Juni zu sehen.
Sie geht explizit auf die Geschichte seit der Neugründung der Kunsthalle ein, wie Jansen berichtet. Quasi als Retrospektive zeigt sie die Zeit von 1966 bis 1981. Die ausgestellten Kunstwerke sollen den „Geist“ der damaligen Zeit dokumentieren, aber auch die Zusammenarbeit der deutschen Künstler mit ihren belgischen Kollegen aufzeigen – die Kunstpräsentation in der rheinischen Metropole ist schließlich mit dem Stedelijk Museum voor Actuele Kunst Gent (Belgien) zusammen organisiert worden.
Wer sich in der Kunstgeschichte ein wenig auskennt, wird beispielsweise Warhols Auseinandersetzung mit Marilyn Monroe oder den „David“ von Hans-Peter Feldmann (allerdings in Miniaturform) entdecken.
Auch der Name „Wirtschaftswerte“ kommt nicht von ungefähr. Joseph Beuys zeigte 1980 bei einer Kunstausstellung in Gent eine Installation gleichen Namens. Sie zeigt DDR-typische Lebensmittel, die auf spärlich bestückten, einfachen Eisenregalen angeordnet sind und als Gegenbild zum Überangebot westlicher Supermärkte gedacht sind.
Wer möchte, kann hier auch Künstler wie Gerhard Richter, Bernd & Hilla Becher, Tony Cragg, Nam June Park, Blinky Palermo, Imi Knoebel und viele andere für sich entdecken. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die Ausstellung ist eine gut gemachte Reise in westdeutsche Nachkriegskunst.