10 Jahre DRIV-MG e.V.: Erfolgsgeschichte und Vision
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
DRIV e.V. – dahinter verbirgt sich mehr als nur die Abkürzung „Deutsch-Russischer-Integrationsverein Mönchengladbach und Umgebung e.V.“ Dahinter verbirgt sich 10 Jahre kontinuierliches, ehrliches und ehrenamtliches Bemühen um die Integration und Verständigung von Russen deutscher Herkunft – oder sagt man besser von Deutschen russischer Herkunft.
Aber ist die korrekte Beschreibung eigentlich so wichtig?! Für Menschen wie Rainer Ossig und Maria Weihrauch jedenfalls nicht. DRIV e.V. ist nämlich mehr als ein Verein nur für Deutsche und Russen.
„Wir haben Mitglieder aus 22 Nationen in unserem Verein“, erklärt dazu Vorsitzender Rainer Ossig, jedoch kommt eine Namensänderung für ihn und seine Mitstreiter nicht in Frage, denn er stellt schlicht fest: „Wir sind eine Familie. Maria ist die Mutter, die Frau für das Alltägliche, ich bin der Vater…“
Mit „Maria“ meint Rainer Ossig Maria Weihrauch, 2. Vorsitzende und „gute Seele“ des Vereins: „Sie berät täglich, zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit, nicht nur unsere Mitglieder in allen möglichen Angelegenheiten, sondern jeden, der sie anspricht. Eine Arbeit, die nur wenige zu schätzen wissen und bei der sich kaum jemand Gedanken macht, was das überhaupt für eine Arbeit ist.“
Wer ehrenamtlich Menschen sein Wissen zur Verfügung stellt, sie berät gerade in schwierigen Lebenslagen, nur der weiß überhaupt die Leistung dieser Frau richtig zu bewerten und zu schätzen. Der weiß, wie kräftezehrend, aber auch wie kraftspendend so ein Engagement sein kann.
Oft wird solche ehrenamtliche Beratungsleistung als selbstverständlich angenommen, aber oft begegnen einem auch Dankbarkeit und man sieht den Erfolg von Bemühungen – und man erlebt zu einem Anlass wie eine Vereinsfeier die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird.
„Ich bin der Vater…“, das Familienoberhaupt, das lenkt und die Fäden in der Hand hält.
Dahinter verbergen sich aber auch die zeitraubenden, aber nicht unwichtigen repräsentativen Aufgaben, die das Amt des 1. Vorsitzenden mit sich bringt. „Jemand hat mal gesagt: „egal wo du hinkommst, egal wo es etwas Neues gibt, der Ossig ist immer schon vor einem da…!“ – Für mich, ein großes Kompliment – für den Verein ein großer Bekanntheitsgrad…“
Für das Wirken eines Vereins unerlässliche Pflichten eines Vorsitzenden: Türen wollen geöffnet werden, um Unterstützung für das Anliegen eines Vereins erlangen zu können.
Rainer Ossig und Maria Weihrauch wirkten im „KommIn“ Projekt der Stadt Mönchengladbach mit.
Der Verein
- ist kooperatives Mitglied der Arbeitwohlfahrt (AWO), auch im Kreisvorstand (ohne Stimmrecht), des Elternnetzwerks NRW,
- beteiligt sich bei der Aktion „zusammenwachsen“ des Bundes und Landes NRW,
- ist Mitglied bei „VIRA e.V.“ und
- im Integrationsrat der Stadt,
- gibt oder fährt zu Seminaren ins St. Hedwigshaus nach Oerlinghausen.
DRIV ist
- Mitglied des Fördervereins und des „Runden Tisches“ des Jugendclub Haus Westend,
- wirkt mit bei den Odenkirchener Gesprächen und
- im Arbeitskreis Bonnenbroich -Geneicken.
Mit berechtigtem Stolz kann Rainer Ossig daher sagen: „Zusammen fassend bedeutet das: Wir gestalten mit!“
Die Zahl der zur Jubiläumsfeier erschienen Gäste belegte die gute Vernetzung von DRIV e.V. und das Ansehen: kein Stuhl blieb frei, keiner fehlte unentschuldigt.
So konnte Rainer Ossig Hans Willi Körfges (MdL, SPD), Hermann Josef Krichel-Mäurer (SPD-Vorsitzender MG), Uwe Bohlen (SPD-Ratsherr Bonnenbroich- Geneicken und Geschäftsführer der AWO), Frank Eibenberger (CDU-Ratsherr Lürrip), Klaus Schmitz (Integrationsbeauftragter), Mariana Breihofer (Jugendclub Haus Westend), Heinz Josef Claßen u. Kurt Liedke (Kleingarten), Herbert Pauls (CDU, Bezirksvorsteher Stadtmitte) und noch viele andere Nichtmitglieder begrüßen.
Ein Fundament des Vereins ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO). „Wir konnten und können die Räume der AWO kostenfrei nutzen“, bedankte sich Rainer Ossig.
Gleichsam stellte er die faire Betriebskostenabrechnung der Gladbau heraus.
DRIV e.V. hat in 10 Jahren viel geschafft: am 31.05.99 mit 37 Personen gegründet liegt die Mitgliederzahl bei nunmehr 170.
Die Mitgliedsbeiträge liegen zwischen 20,00 und 30,00 € pro Jahr.
In seiner Rede machte der Vereinsvorsitzende durch Aufführung der „nackten Zahlen“ den Anwesenden klar, dass mit „wenig Geld sehr gut gewirtschaftet wurde und wird. „Bis heute haben wir keine öffentlichen Mittel bekommen bzw. beantragt. Ich sage, darauf können wir stolz sein – andere würden sagen, Ihr seid verrückt…“, kommentierte der Vorsitzende.
Spenden wurden zweckgebunden für Anschaffungen verwendet, z.B. Musikanlage, Spülmaschine, E-Herd, Druck des 2. Buches des Literaturkreises. „Vielen Dank der Stadtsparkasse Mönchengladbach“, hob er dabei besonders hervor.
Klar machte er aber auch allen Anwesenden, dass allerdings die Integrationsleistungen des Vereins die Kräfte mittlerweile übersteigen – zumindest die finanziellen Kräfte.
Sind Politik und Verwaltung also von der wichtigen integrativen Funktion und den verdienstvollen Leistungen des Vereins DRIV e.V. überzeugt, dann sind seine Worte auch als ein erster mahnender Appell an die geladenen Gäste aus Politik und Verwaltung zu mehr finanzieller Unterstützung zu verstehen.
Der Verein DRIV e.V. hat jedenfalls Tatkraft in 10-jährigem Wirken hinreichend bezeugt: „Haben wir anfangs nur etwas für die älteren Migranten tun wollen, so arbeiten wir schon seit längerer Zeit mit und für die Kinder.“ Als Beispiel nennt Rainer Ossig das „KissU-Projekt„, finanziert von „dieGesellschafter – also der Aktion Mensch“.
Auch eine Theatergruppe zählt zum Verein. Seit Dezember 2007 ist DRIV e.V. auch deshalb anerkannter „Träger der freien Jugendhilfe“.
„Ein zweites, 3 Jahresprojekt, führen wir gemeinsam mit den Kreisvorständen der AWO Mönchengladbach, Duisburg und dem AWO Ortsverband-Marxloh unter der Federführung von Frau Dr. Olbermann und der UNI-Dortmund durch: „Gesundheitsförderung und Primärprävention bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund„.
Das 3. Projekt, an dem wir beteiligt sind, ist das AAMEE- Projekt, „Active Ageing of Migrants Elders across Europe“. Dies ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration (MGFFI) und der Europäischen Union. Hier werden wir – bzw. der Literaturkreis unseres Vereins – in einem Europa weiten Büchlein als „Good Practice – Beispiel“ benannt werden.“
Nicht nur allein dieses 3. Projekt stößt weitere Türen auf: Mitwirkung am NRW-Elternkongress 2010, Gespräche beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), beim Bildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) – und Brüssel „ruft“ auch schon…
Rainer Ossig zählt begeistert weitere Aktivitäten seines Vereins auf
- „Wir beteiligen uns an Wettbewerben, z.B. „Goldener Hammer des Landessportbundes,
- bei der Stiftung „Bürger für Bürger“,
- bei der Bertelsmann Stiftung und der Wilberts Stiftung –
- und werden Dank einer Einladung von „die Gesellschafter-Aktion Mensch“ nach Köln zur ART FAIR 21 fahren…“.
Nun sollte auch dem letzten Zuhörer – und Leser dieses Berichtes – klar sein, warum der DRIV e.V. so gut vernetzt ist: es ist die Begeisterung des Vorsitzenden, mit der er die Interessen der Vereinsmitglieder und deren Anliegen überall, wo es möglich ist, vorbringt.
„Nach Washington wollen wir nicht – aber in Moskau waren oder sind wir auch schon.“ Dort entstand jedenfalls eine Radiosendung des Literatur-Kreises und selbst der ehem. Präsident Gorbatschow bekam das 1. Buch des Literatur-Kreises; Lyrik eingebunden, als Präsent von der Stadt Mönchengladbach bei seinem Besuch als Geschenk.
Und nun wird auch dem letzten Zuhörer – und Leser dieses Berichtes – klar, warum der DRIV e.V. seine Anliegen so hervorragend einbringt: Bildung ist ein Schlüssel zum Erfolg.
Und die Vereinsmitglieder bilden sich gerne weiter:
- Auf Seminaren der Friedrich-Ebert-Stiftung,
- der Konrad Adenauer Stiftung,
- des DGB-Bildungswerkes,
- der AWO,
- der Fachberatung Migrantenselbsthilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Bochum,
- des Kompetenzzentrums in Unna-Massen,
- des St.- Hedwigshauses in Oerlinghausen.
Bei letzterer Einrichtung und im Don Bosco Haus in Jünkerath richtet der DRIV e.V. mittlerweile selbst Seminare aus.
Rainer Ossig betont: „Auf den DRIV e.V. ist Verlass! Wo wir helfen können, wo wir uns beteiligen können, da sind wir dabei – Einladung genügt. Gleich ob Straßenfeste, afrikanisches Fest auf dem Kapuziner Platz, May Day der Moschee Neusser Straße…“
Also wunschlos glücklich? Geht das überhaupt bei einem „Rainer Ossig“?
Um Helfer, Förderer, Unterstützer wirbt jeder Verein, damit die Arbeit besser verteilt werden kann.
Was noch? Pünktliche Beitragszahler. Da hat jeder Vereinskassierer Verständnis.
Und sonst? Mehr aktive Mitarbeiter mit dem Wunsch und dem Willen „etwas zu bewegen“.
Und „im Ganzen“ gesehen? „Netzwerke gibt es schon viele, an einigen sind wir beteiligt. Vielleicht gibt es auch schon viel zu viele Netzwerke, ich glaube fast – ja…
Was mir oder hier in der Stadt noch fehlt, das ist ein Netzwerk aller ausländischen Vereine, ein Sammelbecken vieler Nationen, aber nicht so wie die Mitgliedschaft im Integrationsrat, dann schon eher wie VIRA e.V. (http://www.vira-ev.de/) oder wie beim Elternnetzwerk NRW (http://www.elternnetzwerk.nrw.de/) .
Ein Netzwerk oder einen Verein, der alle diese kleinen ausländischen Vereine bündelt und dessen Vorstand ihn nach außen vertritt – dann spricht man nicht mehr mit 40 oder hundert Stimmen – dann wäre es eine Stimme von Tausenden – und diese würde man hören, ja auf diese würde man örtlich und überörtlich in der Politik hören müssen.
Das denke ich, das fehlt uns in dieser Stadt noch….“
Nun: Vielleicht – und hoffentlich – stößt unser ausführlicher Bericht diese Vision des Rainer Ossig an …
… und vielleicht auch die Eindrücke in der BZMG-Bildergalerie.
Kontakt:
Vereinsbüro Tel./Fax: 02166-139210 (hier wird oft nur russisch gesprochen)
Rainer Ossig Tel.: 02161-603803, Fax: 02161-603642, Mail: rainer@dagmarossig.de
Maria Weihrauch (Büro AWO-MG), Tel.: 02161-819922, Mail: Maria.Weihrauch@t-online.de, info@driv-mg.de, integration1999@yahoo.de
Informationen :