Durchsuchungen in Altenpflegeheimen – Polizei sucht Zeugen
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In der vergangenen Woche erstattete die Tochter eines 85-Jährigen Gladbachers bei der Polizei Anzeige. Sie gab an, dass ihr Vater verstorben sei, nachdem er übergangsweise für eine Woche in das Pflegehotel Hehnerholt untergebracht wurde.
Grund hierfür seien Pflegefehler gewesen, insbesondere wäre der an Altersdemenz leidende Senior so stark dehydriert gewesen, dass eine sofortige Einlieferung in ein Krankenhaus erforderlich gewesen wäre. Dort ist er dann verstorben.
Staatsanwaltschaft und Polizei haben ein Verfahren eingeleitet. Eine Obduktion des Verstorbenen ergab inzwischen, dass aufgrund der festgestellten Todesursache noch weitere Ermittlungen erforderlich sind.
Darüber hinaus übernahm die Ermittlungskommission einen zweiten Fall, der bereits Anfang Juni zur Anzeige gebracht wurde. Auch in diesem Fall wurden dem Heim Versäumnisse in der Pflege vorgeworfen.
Außerdem geriet am Wochenende eine Patientin des Pflegeheimes in Giesenkirchen in einen lebensbedrohlichen Zustand, nachdem anscheinend eine Verletzung der unteren Extremitäten nicht ordnungsgemäß versorgt worden war.
Die Staatsanwaltschaft beantragte aufgrund der Vorwürfe entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse, um Pflege- und Krankenakten sicherzustellen. Die Auswertung der Akten wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Auch der Träger der Pflegeheime, der seit einigen Wochen in der öffentlichen Kritik steht, hatte die Staatsanwaltschaft gebeten, die in der Presse erhobenen Vorwürfe auf eine strafrechtliche Relevanz zu überprüfen.
Den Ermittlern ist bewusst, dass sich durch die gestrige Durchsuchungsaktion nur eine Momentaufnahme der derzeitigen Situation in den betreffenden Heimen erstellen lässt. Sie sind aber daran interessiert, dass sich Zeugen melden, die zu den Zuständen in der Vergangenheit Angaben machen können.
Neben den Aussagen von Bewohnern und Angehörigen setzt die Ermittlungskommission insbesondere auf die Mithilfe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, damit sie sich ein Gesamtbild über die Einrichtungen machen kann. Auch ehemalige Angestellte sind aufgefordert dazu ihre Erfahrungen einzubringen.
1.
Schlager schrieb am 21.07.2010 um 17:00 Uhr:
An die Caritas Mitarbeiter,
ich kann nur jeden Bitten die Ihm aufgefallenen Mißstände zu melden,auch wenn man Angst vor Jobverlust hast.
Mit Schweigen ist niemandem geholfen. Auch wenn man sich als Einzelkämpfer fühlt, am Ende wenn Recht gesprochen ist geht es dem Gewissen besser.
Wie haben den Beruf erlernt um gutes zutun, müssen aber auch einsehen das aus Zeit ,Geldmangel das gute auf der Strecke bleibt daher müssen wir wieder kämpfen für die Bewohner, für mehr Zeit und für die Würde der Menschen die man uns anvertraut.