BBU: Aufruf zum Protest gegen Fracking in den Niederlanden (auch ganz in der Nähe von Mönchengladbach)
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) lehnt die jetzt bekannt gewordenen Fracking-Vorbereitungen in den Niederlanden und damit auch in unserer Grenzregion ab.
Der Umweltverband mit Sitz in Bonn, in dem auch viele bundesdeutsche Bürgerinitiativen gegen Fracking organisiert sind, wird grenzüberschreitend den Widerstand gegen Fracking in den Niederlanden unterstützen.
“Der BBU wird einen eigenen Sammeleinspruch erstellen und dafür bundesweit Unterschriften sammeln. Zudem werden wir auch bestmöglich Protestaktionen in den Niederlanden unterstützen”, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Buchholz wohnt selber im westfälischen Gronau an der Grenze zu den Niederlanden und steht schon lange im Kontakt zu niederländischen Umweltorganisationen.
Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU unterstreicht die Notwendigkeit des Anti-Fracking-Protestes: “Die Risiken jeglichen Frackings sind nicht kontrollierbar oder beherrschbar. Beim Fracking können wassergefährdende Stoffe in das Grundwasser gelangen und dieses verseuchen. Ereignisse wie Explosionen, die kilometerweite Auswirkungen haben können oder Erdbeben sind nicht auszuschließen.
Das aktuelle Verfahren in den Niederlanden suggeriert Mitsprachemöglichkeiten für die Bevölkerung. Das ist jedoch Augenwischerei.
Das Verfahren soll vielmehr Fracking forcieren. Der BBU fordert beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze ein klares Nein zu Fracking in jeder Form – eine Umweltverträglichkeitsprüfung muss da erst überhaupt nicht durchgeführt werden. Fracking ist gefährlich, unverantwortlich und muss sowohl in den Niederlanden wie in Deutschland gesetzlich verboten werden.”
Am 28.05.2014 wurde bekannt, dass die niederländische Regierung ein “Vorhaben zur Erstellung einer Strukturvision Schiefergas und Öffentlichkeitsbeteiligung zum Inhalt der Strategischen Umweltprüfung” durchführt. Dies ging aus einer amtlichen Bekanntmachung “Strukturvision Schiefergas” hervor.
Buchholz mutmaßt, dass diese Bekanntmachung bewusst erst nach der Europawahl veröffentlicht wurde. Vor der Wahl hätte die Bekanntmachung sicherlich das Wahlverhalten vieler Bürgerinnen und Bürger beeinflusst.
Klein, putzig und sauber wie bei Playmobil oder Lego: so sieht Fracking in der amtlichen „Vison“ des niederländischen Wirtschaftsministeriums aus.
In den Niederlanden ruft u. a. der Umweltverband „Milieudefensie“ zum Protest gegen die Fracking-Pläne auf. Milieudefensie kritisiert, dass die niederländische Regierung mit dem aktuellen Verfahren einen Schritt weiter in Richtung Fracking gegangen ist, obwohl im September 2013 nach heftigen Protesten ein Moratorium verhängt wurde.
Fast 170 niederländische Kommunen und 8 Provinzen haben sich bisher gegen Fracking ausgesprochen.
In der Bekanntmachung der niederländischen Regierung vom 28.05.2014 heißt es u.a.:
“Der erste Schritt auf dem Weg zur Strukturvision ist die Untersuchung der Umweltauswirkungen einer eventuellen Schiefergasförderung im Zuge der Strategischen Umweltprüfung. Dabei wird von den Gebieten ausgegangen, in denen dem Forschungsinstitut TNO zufolge möglicherweise Schiefergas im Boden lagert. Im Umweltbericht, der über die Strategische Umweltprüfung erstellt wird, werden noch keine Gebiete ausgewiesen, die für eine Erschließung und Gewinnung von Schiefergas geeignet sind. Diese Auswahl wird erst im Rahmen der späteren Strukturvision getroffen.“
Der Entwurf des Berichts über die Reichweite und Detailtiefe der Strategischen Umweltprüfung kann von Donnerstag, dem 29.05.2014, bis Mittwoch, den 09.07.2014 auf der Website www.bureau-energieprojecten.nl und in Papierform während der üblichen Geschäftszeiten im Ministerium für Wirtschaft, Bezuidenhoutseweg 73, Den Haag, Niederlande, Tel. +31 (0)70 379 89 11, eingesehen werden.
Berichtsentwurf in deutschsprachiger Fassung zum Download (PDF – 5 MB). Die darin enthaltenen Pläne und Grafiken wurden leider nicht mit übersetzt.
Bis Mittwoch, den 09.07.2014 kann jeder Bürger auf elektronischem Wege, mündlich oder schriftlich zum Entwurf dieses Berichts Stellung nehmen.
Auf elektronischem Wege: Über das Online-Formular auf der Website „Bureau-Energieprojecten“,
Schriftlich: Per Post an das Büro für Energieprojekte:
Bureau Energieprojecten Inspraakpunt conceptnotitie
structuurvisie schaliegas
Postbus 23
2290 AA Wateringen/Niederlande.
Der BBU ruft dazu auf, vom Einspruchsrecht Gebrauch zu machen.
Weitere Informationen zum Thema Fracking in den Niederlanden findet man u. a. auf den Seiten der Organisationen „Milieudefensie“ und „Schaliegasvrij“
Informationen des BBU zum Thema Fracking gibt es hier.
1.
Kerstin Königs schrieb am 1.06.2014 um 21:23 Uhr:
Da fällt mir nichts mehr ein.
Hätten die Regierungen und Energieversorger Europas nicht die Energiewende ständig ausgebremst, würden solche Ideen noch nicht mal aufkommen.
Aber die Politiker kungeln ja immer schön mit den Energiekonzernen. Was soll da anderes dabei herauskommen.
Denken Politiker und Wirtschaftsbosse auch mal dran, dass die auch selber mit den schädlichen Auswirkungen konfrontiert werden könnten? Oder ist für die vergiftetes Grundwasser kein Problem?
Irgendwann kommt der Spruch noch zum Tragen, dass man Geld nicht essen kann.
Vielleicht glauben Politiker und Konzerne das sogar? Denen traue ich das zu. Sonst könnten die niemals so dumm und unverantwortlich handeln! Sogar gegen den Willen der allermeisten Menschen.