Aschermittwoch bei der SPD Mönchengladbach: Hauptredner Norbert Bude stellt Stadtentwicklung in den Mittelpunkt • Nur zurückhaltende Äußerungen zum Konkurrenten „HaWi“ Reiners (CDU) [mit Video]
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Traditionell veranstaltet die SPD Mönchengladbach nach Karneval am Aschermittwoch ein Fischessen mit vorangehenden politischen SPD-Reden und –Statements. Meist stehen dabei Rückblicke auf politische Ereignisse und besondere SPD-Leistungen der vergangenen Monate im Mittelpunkt.
Während es in den vergangenen Jahren dem Fraktionsvorsitzenden Lothar Beine vorbehalten war, die Sichtweisen der SPD vorzutragen und mit fundierten Details aufzuwarten, ergriff OB Norbert Bude nur selten das Wort.
Das war am Mittwoch, den 05.03.2014 anders. Schließlich steht neben den Europawahlen, den Wahlen zum Rat, zu den Bezirksvertretungen und zum Integrationsrat auch die Wahl des Hauptverwaltungsbeamten an.
So wurde dann auch Norbert Bude als SPD-Kandidat für das Amt des Verwaltungschefs als Hauptredner angekündigt.
Zu Beginn seiner Rede an das überwiegend aus SPD-Mitgliedern bestehende Publikum meinte er, dass es an einem „Politischen Aschermittwoch“ auch einmal etwas „krachen“ dürfe.
Das gelang ihm nicht wirklich, sieht man von der etwa 2-minütigen Kritik an dem Bezirksvorsteher Süd, Karl Sasserath und Budes Empfehlung an den Vorsitzenden der FWG, Erich Oberem, „zu gehen“ (etwa 1 Minute), einmal ab.
Auch die eher zurückhaltenden „Angriffe“ auf seinen unmittelbaren Hauptkonkurrenten Hans-Wilhelm Reiners und dessen CDU hatten nichts „krachendes“.
Es war eher der Slogan, der auf den schon früh aufgestellten „Wesselmann-Tafeln“ mit dem Konterfei von „HaWi“ Reiners zu lesen steht: „neues Denken, neues Handeln“, der Bude zu kritischen Anmerkungen veranlasste.
Bude stellte dabei die Frage in den Raum, ob es in den letzten zehn Jahren (Budes Amtszeit) keine positive Entwicklung gegeben habe.
Bude wörtlich: „Dann haben diejenigen, die solche Sprüche entwickelt haben, schlichtweg zehn Jahre lang gepennt.“
Ohne Reiners auch nur einmal beim Namen zu nennen, stellte er weiterhin in den Raum, ob dieser seine eigene Vergangenheit negiere, der 15 Jahre an verantwortlicher Stelle in der (CDU-)Fraktion und der Partei gearbeitet habe und außerdem, ob damit negiert werden soll, dass „man“ über 60 Jahre in Mönchengladbach die Mehrheit hatte und im Grunde alles hätte regeln können.
So war es mehr ein Rückblick auf die jüngere und ältere Vergangenheit, die man immer wieder in den jährlichen Grußworten nachlesen konnte, als ein Ausblick darauf, was man von „der Sozialdemokratie in Mönchengladbach“ und einem Hauptverwaltungsbeamten Norbert Bude im Besonderen konkret erwarten kann.
Es waren Schlagworte von einem „prosperierenden Wirtschaftsstandort Mönchengladbach“ oder „wir sind wieder wer!“ und „sich drehende Kräne“, mit denen Bude einen Eindruck erweckte, wie weiland Helmut Kohl, der einmal von „blühenden Landschaften“ gesprochen hatte.
In diesem Zusammenhang verwies Bude u.a. auf die neu geschaffenen Arbeitsplätze im Regiopark, wiederholte die EWMG-Forderung nach neuen Gewerbegebieten und hob die Wichtigkeit der Mönchengladbach-Arcaden hervor, die demnächst einen anderen Namen erhalten werden und deren dazu eingesetzten „Namensfindungskommission“ er angehöre.
Bude stufte die bauliche Entwicklung in der Rheydter Innenstadt als spürbar positiv ein.
Man erlebe, dass Hauseigentümer ihre Fassaden „anpacken“ würden, weil rundherum „alles so schön werde“ und man erlebe ein neues Interesse an Ladenlokalen in Rheydt.
Nicht verwunderlich war dann auch, dass Bude in diesem Zusammenhang nicht auf die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Arcaden auf Rheydt einging.
Dann hätte er sagen müssen, dass durch dieses Handels- und Dienstleistungszentrum an der Hindenburgstraße für Rheydt auf Dauer eine jährliche „Umsatzverteilung“ von 11 Mio. EURO prognostiziert wurde, die durch die (sowieso dringend notwendige) Neugestaltung der Rheydter City nicht einmal im Ansatz zu kompensieren sein wird.
Nun ist es wenig sinnvoll, eine ganze Rede „nachzuerzählen“, zumal diese in voller Länge als Video nachzuvollziehen ist.
Zwei Passagen seiner Rede scheinen es jedoch wert zu sein, auf diese hinzuweisen.
Zum einen seine Ausführungen zum Umfang seiner Arbeit als Hauptverwaltungsbeamter in Relation zu seinen Repräsentationsaktivitäten und Aktivitäten beispielsweise im Karneval.
Er könne – so Bude – anhand seines Terminkalenders nachweisen, dass er 80% seiner Arbeitszeit als Hauptverwaltungsbeamter tätig sei und die restlichen 20% für Repräsentationen im weitesten Sinne aufwende.
Außerdem erklärte Bude, dass er vor einigen Tagen den Masterplan zur „Chefsache“ gemacht habe.
Wie auch bei anderen Gelegenheit in den letzten Monaten sprach Bude vom Masterplan als „großzügigem Geschenk“, das als „Leitplanke“ für die Weiterentwicklung der Stadt fungieren soll.
Bude wörtlich: „Die Umsetzung des Masterplans wird mittlerweile durch eine Querschnittfunktion durch den Oberbürgermeister selbst vorgenommen“.
Dies sei dem Thema angemessen und helfe, den Masterplan in den nächsten 20 bis 30 Jahren umzusetzen. [siehe auch hierzu ein gesonderter BZMG-Artikel].
Nach der Rede Budes war es der Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges, der noch auf die Europawahl einging, Details zur Finanzsituation der Stadt umd den diesbezüglichen Verdiensten von Lothar Beine in den Fokus stellte und das Thema „Inklusion“ vertiefte, gewichtige Themen also, die in Budes Rede nicht vorkamen. [siehe hierzu gesonderten BZMG-Artikel].
2.
Enne Buur schrieb am 11.03.2014 um 19:47 Uhr:
Öm Joddeswelle, lev SPD. Wat soll dat nu we’äde möt Ösch? Möt dä Blenkjänger Bude wollt er enne Kresch – esch men en Wahl jewinne?
Zitat: …… „“nach Karneval am Aschermittwoch ein Fischessen“ …… on schon hot esch enne decke Hals – net vom Jrell – nä nä – vom Laache!
Dä Bude tröck doch noch net enns enne haleve Herring vom Dösch!
Zitate: …“wir sind wieder wer“ ……“sich drehende Kräne“…… on noch enne dropp: …..“die Wichtigkeit der Mönchengladbach-Arcaden“!
Wat es eijentlisch an die driit Arkade eso wischtisch? Weil dä Tempel en Jlabbach steht? Krit de Hindenburschstroot altwi’er e nö Flaster, wat alle vottlanges kaptoot jeet?
Wat dä Bude em Reet net alles senn will – de Fassade krieje jät nö’e Värf, dovür donnt se de Brunne toschödde, oder afdri’ene, de Jeschäftslüt em Reet send annet Jammere över de Verwaltung, der Dit on Dat net jevällt!
Selever niks jebacke krije – äver sesch över Angere ut lote!
Joot – de Schwatte hand en de Jahrzente en Jlabbach völl Driit jemäk. On die Ru’e? Die hand sesch enne (warscheinlich) Schwatte an Land jetrocke – ru’et anjestri’eke – on schon hodde se enne „OB“!
Tja – dat möt die Värf es en Saak vör sesch – die jeet av – on ut dä ru’e „OB“ es enne schwatte „OB“ jewu’ede!
Esch kenn en janz Jlabbach blos 2 Lüt die sesch och öm de Lüt kömmere: Alle beds sin Jröne!
1.
Ypsilon schrieb am 11.03.2014 um 15:16 Uhr:
Ja, Herr Bude, Sie haben es wirklich krachen lassen. Bevor man es krachen lässt, sollte man vorsichtshalber immer mal schauen, ob dabei was zu Bruch gehen kann.
Ist in diesem Fall ein voller Erfolg gewesen. DER Kracher! Nur blöd, wenn man dann selbst krachend scheitert und sich freiwillig zum Gespött macht.
Und dann schon wieder die Aufzählung all der Leistungen seiner Amtszeit. Gääähn!
Was ist davon wirklich „Bude“??? Alles Dinge, die schon vor längerer Zeit „angeleiert“ wurden und schon so sicher waren, dass selbst Bude nichts mehr kaputt machen konnte.
Statt die drehenden Kräne etc. zum zigsten Mal wiederzukauen, hätte er auch auf sein PR-Blättchen „Blickpunkt“ verweisen können. Wer wollte (statt sich über diese Verschwendung zu ärgern) konnte da ständig seine Leistungen nachlesen.
Chefsache Masterplan? Glaubt er tatsächlich, dass er da mehr versteht als die Leute vom Planungs- und Bauamt/Stadtplanung? Wenn es allerdings darum geht die „richtigen“ Leute für die Umsetzung von Utopia-Vorhaben gem. Masterplan ins Spiel zu bringen, da dürfte er sicher die (Pinocchio-?) Nase vorn haben.
Erst muss Herr Oberbürgermeister Bude den 25.05.2014 für sich entscheiden.
Der “krachende“ Wahlkampfbeginn war schon mal ein Reinfall und echter „Kracher“.