Katzenschutzverordnung: SPD stellt Antrag im Umweltausschuss gegen unkontrollierte Katzenpopulation
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mehr als 2 Millionen Streunerkatzen sollen auf Deutschlands Straßen leben. Damit das Problem nicht überhand nimmt, haben bereits 238 Städte in Deutschland, davon 70 in Nordrhein-Westfalen, eine Katzenschutzverordnung erlassen.
Bei der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 26.02.2014 will die SPD einen Antrag zu einer Katzenschutzverordnung vorlegen.
Durch den Erlass einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht soll die unkontrollierte Zunahme der Katzenpopulationen verhindert werden.
Guido Mevissen, Sprecher der SPD im Umweltausschuss, dazu: „Den Kommunen entstehen bis auf Informationsarbeit keine weiteren Kosten. Zugleich erfolgt langfristig eine Kostenreduzierung der Ausgaben für Fundtiere. Mit einer Katzenschutzverordnung sollen eine bessere Aufklärung und Problembewusstsein erreicht werden. In der Aufklärungsarbeit können auch Initiativen, Tierärzte und Tierschutzvereine beteiligt werden. Zugleich gibt die Verordnung der Kommune die Möglichkeit, gegen uneinsichtige Katzenhalter Bußgelder zu verhängen.“
Vorreiter i.S. Katzenschutz war bundesweit 2008 Paderborn.
In Mönchengladbachs Nachbarstadt Neuss gibt es einen entsprechenden Erlass seit November 2013.
Mit einem Flyer, der an Neusser Tierarztpraxen verteilt und auch dem Tierheim zur Verfügung gestellt wurde, werden die Bürger informiert. Bürger und Initiativen, die sich für den Katzenschutz einsetzen oder dafür interessieren, können den Flyer im Rathaus oder über das Internet erhalten.
Auch in Bonn müssen seit dem 01.07.2012 Freigänger-Katzen kastriert, gekennzeichnet (z.B. per Chip) und registriert werden.
Streunerkatzen führen ein hartes, jämmerliches Leben. Viele sterben lange und qualvoll an Hunger und unbehandelten Krankheiten. Der Überlebenskampf der freilebenden Katzen ist hart.
Gleichzeitig besteht die Gefahr der Übertragung von Krankheiten wie z.B. Katzen-Aids (umgangssprachlich für Immundefizienzsyndrom) durch nicht behandelte Streunerkatzen.
Grund für das Katzenleid sind Tierhalter, die ihre Freigänger-Katzen nicht kastrieren lassen.
Die Tierheime sind nahezu überall mit der Menge abgegebener Katzen und Katzenbabys überfordert. Auch wenn kleine Kätzchen noch so niedlich sind, stellen gerade sie die Tierheime und entsprechende Initiativen vor große Herausforderungen. Zunächst in der Pflege und später bei der Vermittlung.
Auch wenn die kleinen Samtpfoten noch so drollig und entzückend sind, irgendwann sind sie auf Grund der Vielzahl, die auf ein neues Zuhause warten, nur noch schwer zu vermitteln. Deshalb sahen sich bereits viele Tierheime und Vereine gezwungen, auch wenn es ihnen noch so schwer fiel, einen Aufnahmestopp zu verhängen.
Guido Mevissen: „Auf das Thema aufmerksam wurde die SPD-Fraktion während einer Infoveranstaltung der Initiative Aktion Fair Play, Team Mönchengladbach und des Tier Refugium Wegberg e.V. Diese stellen gerne auch weitere Informationen zur Verfügung.“
Informationen zum Thema bieten auch neben dem Deutschen Tierschutzbund, der sogar den Entwurf einer Tierschutz-Katzenverordnung zur Verfügung stellt und den ihm angeschlossenen Tierheimen, viele weitere Organisationen wie Menschen für Tierrechte, VIER PFOTEN und Initiativen und Vereine, die sich um Streunerkatzen und Fundtiere kümmern.
Der Deutsche Tierschutzbund hat die Protestaktion „Katzenschutzverordnung – Jetzt!“gestartet, bei der sich bereits über 52.000 für die Verordnung ausgesprochen haben.
Interessierte können sich hier beteiligen.
1.
Kerstin Königs schrieb am 20.02.2014 um 14:52 Uhr:
Vielen Dank an die SPD! Das ist ein sehr guter Vorschlag. Nur auf diese Art kann etwas funktionieren, das längst überfällig ist.
Leider sind sehr viele Katzenhalter uneinsichtig oder denken bei der Anschaffung eines Stubentigers nicht daran, dass Tiere auch Geld kosten. Wie eben die hier angsprochene Kastration, die Pflicht sein muss.
Ich sehe es bei uns jeden Tag, in was für einem Elend und schlechtem Zustand viele Katzen, die herrenlos in der Stadt leben, ertragen müssen.
Schuld ist leider wieder mal NUR der Mensch.
Viel Erfolg an die SPD! Hoffentlich klappt es und die anderen Parteien stimmen zu, obwohl sie nicht die Idee hatten. Ist ja in der Politik oft seltsam und gar nicht im Sinn der Bürger, wie die mit Themen umgehen, die die nicht selbst auf den Plan gebracht haben.
Wäre eine tolle Sache für Mensch und Tier.