Ein Stern bringt Licht in die Welt der Flüchtlingslager • Neuwerker Sternsinger in Aachen [mit Video & Slideshow]

Red. Neuwerk [ - Uhr]

Flucht und Vertreibung – ein Thema so alt wie die Menschheit und doch immer wieder neu.

„Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!“ – so lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen 2014.

Ist der 2. Weltkrieg schon so lange her? Die ältere Generation weiß noch von Flucht und Vertreibung zu berichten, aber auch von der Hoffnung auf einen Neubeginn, auf einer bessere Zukunft wie auch von Schwierigkeiten und Ängsten bei der „aufnehmenden“ Bevölkerung.

Ist Lampedusa wirklich weit weg? Die Kultband DIE TOTEN HOSEN widmen dem Schicksal afrikanischer Flüchtlinge ein Lied auf ihrem aktuellen Album, singen vom Grab im Mittelmeer, von Abschottung und ausgeträumten Träumen.

Als sein erstes Reiseziel besuchte Papst Franziskus das Flüchtlingslager auf Lampedusa. Er brachte damit Hoffnung auf Verbesserung der Zustände, sowohl bei den Flüchtlingen als auch bei den Einheimischen.

Denn auch letztere können die Zustände nur noch schwer ertragen, denn unmittelbar mit den Folgen einer verfehlten – oder ist es eine überforderte, eine wirtschaftlich fehl gesteuerte – Politik konfrontiert, fühlen sich die Menschen mit den Problemen alleine gelassen.

Wer flüchtet (und überlebt), der verliert auch: Besitz, Gesundheit, das Leben von Angehörigen und Freunden.

Flucht und Vertreibung ist ein immer wiederkehrendes biblisches Thema. Man denke an die israelische Massenflucht aus Ägypten oder an die Rettung des gerade geborenen Jesus durch die Flucht seiner Eltern vor Herodes. Diese Geschichten gingen gut aus.

Mit einer Flucht verbunden ist die Hoffnung auf einen Neubeginn, auf eine bessere Zukunft und der Wunsch auf einen guten Ausgang.

Die Zukunft kann auf Dauer nicht in einem Lagerleben stecken. Erst recht nicht für Kinder.

Denn Kinder sind die Zukunft und brauchen eine Zukunft – auch in Flüchtlingslagern.

Verwaiste Kinder können auch nicht einfach in ihre Herkunftsländer zurück geschickt werden.

Darum geht es bei den Sternsingern 2014.

Jenseits von der „großen“ Politik, die man eher als klein bezeichnen könnte, bewegen Menschen kleine Dinge, die man eher als groß bezeichnen darf.


Ungefähr 20 Kinder der Pfarre Maria von den Aposteln erlebten gemeinsam am 30.12.2013 mit ihren Begleitern die Aussendungsfeier der Sternsinger im Bistum Aachen.

Beim Weg vom Reisebus, der ausgerechnet „REX Reisen“ hieß (lateinisch Rex = König) wusste Pfarrer Josef Biste einiges über Aachen zu berichten. So erklärte er den Kindern geduldig die einzelnen Figuren auf einem Denkmal oder erzählte am Aachener Dom angekommen die Sage vom Teufel, dem beim Versuch in den Dom zu gelangen ein Finger abgerissen wurde.

Anschließend den Dom zu erleben, die Gemeinsamkeit mit vielen anderen angereisten Gruppen aus dem Aachener Bistum (sogar ein „Kamel“ wurde gesichtet), die Aussendungsfeier mit imposantem Orgelklang, der Riesenrucksack der Pfadfinder St. Georg (was braucht ein Mensch eigentlich auf Wanderschaft?) und der Weg in großer Prozession zur City Kirche, in der heißer Kakao und süße Stütchen gereicht wurde, war für viele Kinder ein ungewöhnliches, aber mit Sicherheit auch nachhaltiges Gemeinschaftserlebnis.

Natürlich blieb auch Zeit zum Kauf von Aachener Printen bevor es mit dem „Königsbus“ wieder nach hause ging.

In Bettrath, Neuwerk und Üdding werden sie nun gemeinsam mit weiteren Kindern in diesen Tagen Segen bringen, um Spenden für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit bitten und damit Segen sein.

Durch die Geschichten der Flüchtlingskinder aus Malawi wird jedem Kind auch der Sinn dieser Aktion klar – und gleichzeitig erfährt es selbst Wertschätzung und Anerkennung. Die Sternsinger bringen etwas auf dem Weg, was Erwachsene nicht schaffen.

Dieses Engagement verdient besondere Würdigung. Deshalb sind sie alle auch noch am 15.01.2014 zur Pfarre in Stadtmitte eingeladen. Dort gibt es ein Abschlussprogramm mit einer besonderen Überraschung.

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