Mönchengladbach hat wieder Geschichte
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Die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung im Museum Schloss Rheydt wird am Sonntag, 24. Februar, eröffnet Am kommenden Sonntag, 24. Februar, ist es so weit.
Um 14 Uhr öffnet die neue stadtgeschichtliche Abteilung als Dauerausstellung im Museum Schloss Rheydt ihre Pforten. 200 Jahre Geschichte umfasst die jetzt neu konzipierte Ausstellung, die das Leben der Menschen in der Region zwischen Rhein und Maas und insbesondere der Stadt Mönchengladbach zeigt.
Schwerpunkt soll dabei die neuere Stadtgeschichte und die textile Vergangenheit der Stadt sowie der gesamten Region sein. Das Spannende dabei: Der Besucher begibt sich auf eine Zeitreise in von der Gegenwart in die Vergangenheit.
„Wir holen den Besucher dort ab, wo er steht.“, sagt Museumsleiter Dr. Wilhelm Stratmann, der das Projekt zusammen mit Sonja Nanko, gelernte Volkskundlerin und derzeit Volontärin im Museum, betreut.
Die zwei Jahrhunderte sind geprägt durch den Aufstieg und den Niedergang der Textilindustrie, die in der Ausstellung sehr anschaulich durch die aufgestellten Webstühle – vom Handwebstuhl bis zum mechanischen Webstuhl – dargestellt wird.
„Damit wird dem Besucher die so genannte industrielle Revolution verdeutlicht“, erklärt Stratmann weiter. Aber nicht nur die Industrialisierung, sondern auch Kommen und Gehen neuer Herrscher und Staaten oder der Wechsel zwischen Krieg und Frieden sind Gegenstand der Ausstellung. In den Vitrinen ausgestellte Uniformen neben Fotografien in den Krieg ziehender junger Männer, die überlebensgroße Figur Fürst Otto von Bismarcks oder eine Feuerspritze von 1880 mit einem Bild des damaligen Feuerwehrvereins lassen die Zeit wieder lebendig werden.
„Das ist Ziel unserer Ausstellung. Wir wollen die etwa 500 Ausstellungsstücke nicht mehr nur zeigen, sondern sie in interessante Zusammenhänge stellen und Verbindungen zu anderen Bereichen aufbauen“, so Stratmann weiter. Vor dem geistigen Auge sollen in ähnlicher Weise historische Mode, gebräuchliche Haushaltsartikel, Industriemaschinen ebenso wie Uniformen die Vergangenheit lebendig machen.
Für die fachgerechte „Verpackung“ der Exponate holte sich das Museum Expertenhilfe von außen. In Zusammenarbeit mit einem externen Ausstellungsplaner wird mit der entsprechenden zum Teil multimedialen Präsentation den ausgewählten Objekten aussagekräftige Informationen auf spannende und anschauliche Weise entlockt.
Eingebettet ist die neu gestaltete Ausstellung in das Interreg-Projekt „Flashback-Zeitreisen an Maas und Niers“, an dem fünf Museen auf deutscher und niederländischer Seite in Form eines grenzüberschreitenden Netzwerks beteiligt sind.
Standbeine sind neben dem städtischen Museum Schloss Rheydt und dem Limburgs Museum Venlo das Museum Burg Linn aus Krefeld, das Rheinische Schützenmuseum Neuss sowie das Museum de Locht in Melderslo.
Jedes dieser Häuser bringt seinen eigenen Schwerpunkt ein. Darüber hinaus bilden aber auch übergreifende, verbindende Themen die Klammer zwischen den Museen. Entsprechend erläutern Texttafeln in deutscher und niederländischer Sprache die Abteilungen.
Das Projekt „Flashback“ wird zur Hälfte von der Euregio sowie zu je 15 Prozent vom Land NRW und der Provinz Limburg finanziert. Den Restanteil von 20 Prozent übernehmen die Projektpartner, wobei auf die Stadt Mönchengladbach durch die Eigenleistung keine Kosten zukommen.