Der lange Schatten der Kommunalwahl 2014 – Teil VII: Nach Gersmanns „Kandidaten-Aus“ tritt Hildegard Wester an – Vorher Kritik von Sachsenhausen, Wester und Bude an Delegierten [mit Video]
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nachdem feststand, dass ihre Vorsitzende Barbara Gersmann nicht für den Rat kandidieren kann, schlugen die Delegierten des Ortvereins „RyO“ Hildegard Wester vor.
Wester erhielt 91 von 107 Delegiertenstimmen beim Unterbezirksparteitag am 12.10.2013.
Bevor dieses Ergebnis klar war, meldeten sich Norbert Sachsenhausen, Hildegard Wester und Norbert Bude noch einmal mit „persönlichen Erklärungen“ zu Wort.
Alle drei sprachen mehr oder weniger deutlich davon, dass die Delegierten die Souveränitätsrechte des Ortsvereins nicht hinreichend beachtet hätten.
Der Anspruch auf Souveränität der Ortsvereine bei ihren Entscheidungen ist das eine, Satzung und Wahlordnung der SPD das andere. Diese sind allen Parteifunktionären und den Delegierten bekannt.
Wenn es, wie Vorwürfe lauteten, keine Signale gegeben hat, dass Gersmann nicht gewählt werden würde, dann kann man das nicht den Delegierten zum Vorwurf machen. Denn auch sie sind souverän in ihren Entscheidungen.
Denn wer hätte welche „Signale“ senden sollen? Die Vorstände der „anderen“ OV? Hätten sie ihre Delegierten anweisen oder gar „manipulieren“ sollen?
In den vielen verfahrensbedingten Pausen gab es keine Anzeichen, dass es irgendwelche „Geheimverhandlungen“ gegeben hat. Die Gründe für das Abstimmungsverhalten in „Fall Gersmann“ müssen also tiefer liegen. Ein weites Feld für Spekulationen.
Warum auch Norbert Bude in dieser Phase noch einmal ans Rednerpult trat, konnten nur wenige nachvollziehen.
Ebenso wenig war nachvollziehbar, dass er an das Abstimmungsverhalten von fünf SPD-„Abweichlern“ aus dem Jahr 1994 erinnerte, die Klaus Schäfer nicht zum Oberbürgermeister gewählt hatten.
Damit wollte er vermutlich eine Parallele zu der Nicht-Nominierung von Barbara Gersmann ziehen.
Es wäre absurd zu glauben, dass von einem wirklich nur singulären Wahlvorgang, der mit einer Nicht-Nominierung endete, auf eine „Zerrissenheit der SPD“ geschlossen würde.
Das gleiche gilt für die Annahme – die aus Budes Äußerungen herauszuhören war – dass sich die Medien auf diesen normalen demokratischen und satzungkonformen Vorgang stürzen würden.
Dass dieser und der gesamte Parteitag „sauber“ ablief, dafür war das Präsidium mit Hans-Willi Körfges ein Garant, womit sich dessen Wahl auch im Nachhinein als absolut richtig erwies.
Auch die politischen Gegner der SPD im bevorstehenden Kommunalwahlkampf tun gut daran, nicht mit Hähme auf die SPD zu zeigen. Sie haben ebenfalls ihre „Vorgänge“, die diesmal mit „weniger Öffentlichkeit“ erledigt wurden.
… oder werden wahrscheinlich auch noch ihre eigenen „Vorgänge“ bekommen.
4.
marcel 34 schrieb am 24.10.2013 um 22:28 Uhr:
Hildegard Wester muss sich jetzt schon mal entscheiden, ob sie weiterhin im Team Bude/Gersmann/Bohlen mitspielt oder ob sie den Weg zur alten Hildegard Wester wieder findet!
Barbara Gersmann wird über Hildegard Wester versuchen weiter zu machen wie bisher.
ABER: H. Wester wird zur Gefahr für B.Gersmann , wenn sie Ehrgeiz entwickelt und wieder sprüht, mehr in der Politik erreichen zu wollen.
3.
Ypsilon schrieb am 18.10.2013 um 18:58 Uhr:
Das klingt alles massiv nach richtig beleidigter Leberwurst! Da hat es ganz klar einigen die Petersilie verhagelt.
Offensichtlich bestanden konkrete Pläne und Absprachen und die bösen, bösen Delegierten konnten oder wollten nicht mitspielen.
Diese unterdrückte Wut, die deutlich herauszuhören und sogar zu sehen ist, hat schon etwas sehr Peinliches. Die drei Herrschaften haben vollkommen vergessen, was Sprache und Körpersprache alles aussagen und hatten sich nicht im Griff.
Das Beste ist zweifelsohne der trotzig-beleidigt-belehrende Auftritt dieser Frau Gersmann. Einfach stil- und würdelos.
Was wollte Herr Bude den Delegierten sagen? Sie maßregeln?
Genau das ist es was auch Bürger überhaupt nicht schätzen, weil ihnen klar vor Augen geführt wird, dass es bei ihrer Stimmabgabe (nicht nur bei der SPD!) nicht um sie, sondern um pures Pöstchengeschacher, Machterhalt oder Macht zu erlangen geht.
Gersmann hat in den wenigen Minuten ihrer Besserwisser-Rede mehr offenbart als ihr und den Strippenziehern hinter ihr, recht sein kann.
Wie der vielzitierte Elefant im Porzellanladen hat sie jede Menge Porzellan zerdeppert und trat, ihrer Haltung und Mimik nach zu urteilen, auch noch ab, als sei sie der Überzeugung, diesen dummen Leuten da unten mal ordentlich die Leviten gelesen zu haben.
Die Frau hat nichts verstanden. Genausowenig ihr Lebensgefährte Norbert Bude.
Hier sprach einer, der in doppelter Hinsicht meinte, seiner Partnerin beistehen zu müssen. Als Partner (was an sich nichts Schlechtes wäre, wenn da nicht gemauschelt würde) und als Strippenzieher (kraft seines Amtes und vermeintlicher Alpha-Tierchen-Stellung in der SPD) in der Lokalpolitik, der meint den OB-Bonus (vermeintliche Macht) und genügend Einfluss zu haben.
Das mit der Basisdemokratie hat Gersmann offensichtlich schon vollkommen ausgeblendet.
Kommentar @Medienanalystin hier:
http://www.bz-mg.de/politik-verwaltung-parteien/spd/der-lange-schatten-der-kommunalwahl-2014-teil-vi-kein-ratsmandat-fur-barbara-gersmann-ryo-vorsitzende-disqualifizierte-sich-selbst-mit-video-2.html
Wie sagen die Rheinländer oft: Sowas kommt von sowas.
Genau diese Art „Vorgänge“ (Postengeschacher statt Können und Qualifikation) sind es, die die Wähler immer mehr von Wahlen abhalten, denn, was bekommt man untergejubelt, wenn man sich für eine Partei entscheidet? Kandidaten, die eher mehr als weniger ausgekungelt wurden und man oft gar nicht will. Die sind dann aber leider alternativlos.
Den drei Rednern zu Erinnerung: So funktioniert nun mal Demokratie, da kann man auch schon mal verlieren.
2.
Rendoerseg schrieb am 17.10.2013 um 13:17 Uhr:
Peinlichkeiten bei Wahlen sind bei der SPD normal.
Erst vor Monaten wurde eine Frau Yüksel als Bundestagskandidatin gewählt. Aber erst, nachdem sich zahlreiche Türken und/oder Taxifahrer kurzfristig in der SPD angemeldet hatten.
Wobei ich dieses Verfahren eigentlich nicht peinlich sondern undemokratisch nenne.
1.
Rademacher schrieb am 16.10.2013 um 23:05 Uhr:
Überlegen in der Nacht? Herr Bude, nur weil Frau Gersmann nicht gewählt wurde?
Was erzählt der Mann. Glaubt er wirklich, dass die SPDler nun ne unruhige Nacht hatten, weil er diesen Quark zum Besten gegeben hat?
Bude appelliert an Geschlossenheit? Ausgerechnet. Ist der überhaupt noch SPD?
Bei ihm hat man schon lange das Gefühl, dass er die Partei nur benutzt, um sein Ding zu machen. Er kann froh sein, dass die grade keinen anderen Kandidaten für den OB-Posten haben.
Jetzt so ein Theater, weil Delegierte von ihrem Recht auf Selbstbestimmung, was Souveränität nun mal bedeutet, Gebrauch gemacht haben?
Dann auch noch die ollen Kamellen von vor fast 20 Jahren raus zu kramen! Mann ist das peinlich. Ne Bürgermeisterwahl, die bestimmt wichtiger war als die Wahl einer Frau Gersmann als Kandidatin für den Stadtrat.
Dann Frau Wester und dieser Herr Sachsenhausen. Mann was für eine Empörung, weil böse Delegierte sich nicht wunschgemäß verhalten haben.
Die haben die Delegierten nicht sorgfältig genug gesiebt und gebrieft, dass ausschließlich vorher weiter oben ausgekungelte Kandidaten zu wählen sind.
Schon mal dran gedacht, dass Frau Gersmann nicht so beliebt ist wie gewünscht?
Warum gibt es keinen Mitgliederentscheid? Sind die Mitglieder zu dumm für sowas oder haben die „Parteioberen“ Angst, dass dann ihre Mauscheleien und Klüngeleien nicht mehr funktionieren?
Ist doch bei allen Parteien derselbe Käse. Alles nur Karrierekalkül.
Die brauchen sich über schlechte Wahlbeteiligung wirklich nicht wundern. Die führen vor, warum das so ist und merken es nicht mal.