Odenkirchener Erwin Rüttgers stellt seine kommunalpolitischen (CDU-)Aktivitäten ein
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[10.10.2013] Nach Stefan Wimmers, der sein CDU-Parteibuch zurück gegeben hat, zieht sich auch der Odenkirchener Erwin Rüttgers (55) nach der Kommunalwahl 2014 vollends aus der aktiven CDU-Politik zurück. Ob er Wimmers’ Beispiel folgt und aus der CDU austritt, hat er noch nicht entschieden, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.
Im Vorfeld zur Landtagswahl 2010 hatte Erwin Rüttgers „seinen Hut in den Ring geworfen“ und wollte im Wahlkreis 49 (Mönchengladbach I) Michael Schroeren als CDU-Landtagskandidat beerben.
Dass ihm dies nicht gelang, lag zum einen daran, dass ihn nicht alle CDU-Ortsverbände aus dem Mönchengladbacher Süden unterstützten und damit „ihren“ Kandidaten wählten.
Nachdem Michael Schroeren – wenn auch nur knapp – aber mit einem Stimmenverlust von über 10% gegenüber 2005 die Wahl gewann, wurde JU-Vorsitzenden Martin Heinen Mitarbeiter in Schroerens Landtagsbüro in Düsseldorf.
Mit der Landtagswahl 2012 verlor Schroeren gegenüber 2010 weitere 9,3%, seit 2005 also in Summe fast 20%.
Hans-Willi Körfges (SPD) errang 2012 das Direktmandat und Heinen verlor seinen Arbeitsplatz bei Schroeren. Nun kandidiert Heinen bei der Kommunalwahl 2014 für den Rat.
Darüber, ob der Verlust der CDU bei der Landtagswahl 2010 im Wahlkreis 49 so erheblich gewesen wäre, wenn Erwin Rüttgers kandidiert hätte, kann im Nachhinein trefflich spekuliert werden.
Nimmt man jedoch die erneuten Verluste von Schroeren in 2012 (also nach nur 2 Jahren) in ähnlicher Höhe hinzu, kann als hochwahrscheinlich angenommen werden, dass es Hans-Willi Körfges mit Rüttgers als Kandidat der CDU wesentlich schwerer gefallen wäre, 2012 das Direktmandat zu erringen.
Erwin Rüttgers nahm 2009 in der Burggrafenhalle die Situation scheinbar gelassen hin.
In seiner kurzen Vorstellungsrede hatte er vergeblich versucht, seinen Parteimitgliedern deutlich zu machen, dass die CDU Mönchengladbach an vielen Stellen einen Neuanfang brauche, weil – wie er sagte – alles dafür getan werden müsse, das Vertrauen der Bürger zurück zu gewinnen. Das sei nur mit ehrlicher Sacharbeit zu erreichen.
Schon 2007 habe er parteiintern darauf hingewiesen und dafür plädiert, auf kommunaler Ebene das Bündnis mit der FDP aufzukündigen, sagte Rüttgers im BZMG-Gespräch in dieser Woche. Was sich daran anschloss, ist hinreichend bekannt: Die CDU verlor ihre Dominanz auf breiter Front und 10 Ratssitze.
Dass sich Rüttgers, der 10 Jahre lang dem CDU-Fraktionsvorstand angehörte und aktuell stellvertretender Vorsteher des Stadtbezirks Süd ist, nunmehr vollkommen aus der (CDU-)Kommunalpolitik zurückzieht, scheint auch das Ergebnis von Querelen im CDU-Ortsverbandsvorstand Odenkirchen im Februar 2010 zu sein.
Dazu wollte sich Rüttgers nicht vertiefend äußern.
Bekannt ist jedoch, dass sich nach Dissonanzen und einigem Hin und Her um die Besetzung von Vorstandsposten in der CDU Odenkirchen, mindestens vier bisherige Vorstandsmitglieder aus dem Vorstand zurückzogen.
Deutlich wurde im Gespräch mit Rüttgers, dass weder private noch berufliche oder gar gesundheitliche Gründe bei seiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben.