Verkehrsführung Rheydter Innenstadt: Befragung der Händler und Gewerbetreibenden wollen, dass Parkplätze bleiben
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Ein eindeutiges Stimmungsbild hat die gemeinsame Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, des Rheydter City-Managements und des Einzelhandelsverbands unter den Händlern und Gewerbetreibenden der Rheydter City ergeben,“ teil die IHK mit.
Anlass für diese Fragebogen-Aktion war die aus der Händlerschaft laut gewordene Kritik an den Plänen der Stadtverwaltung für die Umgestaltung des Sparkassenvorplatzes und der Marktstraße.
„Uns hat vor allem interessiert, wie die Befragten den geplanten Wegfall der Kurzzeitparkplätze vor der Sparkasse und die geänderte Verkehrsführung in der Rheydter Innenstadt einschätzen“, erklärt IHK-Geschäftsführer Andree Haack.
Wie Haack auf Nachfrage mitteilte wurden etwa 240 Fragebogen in den Geschäften und Büros verteilt. 181 Händler und Gewerbetreibende (ca. 75%) haben geantwortet. Davon hat sich ein Befragter für die Reduzierung der Kurzzeitparkplätze an der Marktstraße ausgesprochen. Der Rest sprach sich für deren Erhalt aus.
„Es ist genügend Raum da, um die Aufenthaltsqualität an der Marktstraße zu erhöhen, ohne dafür Parkplätze zu opfern“, meinte Peter Felten, Vorsitzender des Rheydter City-Managements.
Oft sei in diesem Zusammenhang von den Befragten zu hören gewesen, dass die ursprünglichen Überlegungen aus dem Innenstadtkonzept Rheydt eine gute Möglichkeit zur Aufwertung der Marktstraße wären: Nur noch eine Fahrspur mit beidseitig angeordneten Parkplätzen war dabei vorgesehen.
Eindeutig sei die Meinung zur Testphase der „geänderten Verkehrsführung“ gewesen.
Rund 90 Prozent „der Befragten“ würden eine Rücknahme der Einbahnstraßenregelung auf der Marktstraße zwischen Harmonie- und Friedrich-Ebert-Straße bevorzugen.
Hierbei handelt es sich offensichtlich um 90% der „Rückläufer“, also um 162. Bezogen auf die 240 Befragten (= vreteilte Fragenbogen) ergibt sich ein Prozentsatz von 67,5.
Vor Wochen hatte Felten während einer Bürgerversammlung damit gedroht, ein Bürgerbegehren anstrengen zu wollen, wenn insbesondere die „alte Verkehrsführung“ (Einbahnstraßenregelgung Marktstraße in Richtung Bachstraße und Autobahn) nicht wieder hergestellt werden würde.
„Dieser Test hat gezeigt, dass durch den innerstädtischen Parksuchverkehr häufig Stau auf der Harmonie- und der Marktstraße entsteht“, erklärte Felten.
„Die Händler und Gewerbetreibenden begrüßen ausdrücklich die Bemühungen der Stadt, die Rheydter City aufzuwerten“, sagt Nora Timmerbeil, Geschäftsführerin des Einzelhandelsverbands.
„Wir hoffen deshalb, dem Rat und der Verwaltung mit diesen Befragungsergebnissen Hinweise zur Optimierung der Planung geben zu können.“
Schließlich sei eines ganz sicher: „Allen ist an einer positiven Entwicklung in der Rheydter Innenstadt sehr gelegen“, betont Timmerbeil.
Die letzte Frage des Fragebogens zielte auf die „Erreichbarkeit“ der Rheydter Parkhäuser ab. Dazu gab es in der Pressemitteilung von IHK, City-Management und Einzelhandelsverband zunächst keine Aussage.
Andree Haack teilte uns dazu mit, dass in etwa 2/3 der „Rückläufer“ die Meinung vertreten wurde, dass die Erreichbarkeit der Parkhäuser als „problematisch“ einzustufen sei.
Als Grund sei hierfür überwiegend die „häufig wechselnden Verkehrsführung“ genannt worden und mit „Abstand“ die unzureichende Beschilderung.
Statistisch betrachtet teilten also von den 181 „Rückläufern“ 120 (= 2/3) die Auffassung zur problematischen Erreichbarkeit der Parkhäuser; bezogen auf die 240 verteilten Fragebogen (= Befragten) waren es demnach 50%.
Dass die Parkplatzangebote in den Parkhäuser nicht in dem Maße genutzt, wie es in anderen Städten der Fall ist, dürfte weniger mit der Verkehrsführung als vielmehr mit dem grundsätzlichen Umgang von Kunden mit der Rheydter Innenstadt, aber auch mit der kostenbelastenden Anbindung der Parkhäuser an das Parkleitsystem zu tun haben.
Das von den Einzelhändlern gewünschte und teilweise von ihren Kunden praktizierte „DriveIn – DriveOut“-Einkaufsverhalten wird auf Dauer dem Einzelhandel in der Rheydter Innenstadt nicht helfen.
Hier haben die Rheydter Einzelhändler es versäumt, sich beispielsweise wirksam gegen die Ansiedlung des real-Kauhauses an der Peripherie der Rheydter Innenstadt zur Wehr zu setzen. Nicht umsonst lautete deren Werbung „Einmal hin – alles drin“.
Dass das Rheydter Citymanagement nicht in gebührender Art und Weise gegen das HDZ opponiert hat, wird die Rheydter Einzelhändler spätestens dann einholen, wenn die ARCARDEN eröffnet sind (was im Übrigen auch auf das Mönchengladbacher Citymanagement zutrifft).
Angesichts der prognostzierten Kaufkraftabflüsse in Höhe von jährlich 11 Mio. EURO durch die ARCADEN könnte man Diskussionen um die Einbahnstraßenführung an der Marktstraße und den „Verlust“ von Kurzzeitparkplätzen durchaus eher unter „kleinkariert“ einordnen.