Seit Anfang Mai verstärkt das zdi-Zentrum Mönchengladbach seine Bemühungen, Schülerinnen und Schüler für die MINT-Wissenschaften und entsprechende Studiengänge sowie Berufe der Metall- und Elektroindustrie zu begeistern.

Die MGconnect-Stiftung koordiniert die Aktivitäten und arbeitet eng mit dem Fachbereich Schule und Sport der Stadtverwaltung, dem regionalen Bildungsnetzwerk und der zdi-Leitschule, der Gesamtschule Neuwerk, zusammen.

Mit von der Partie sind dabei außerdem die Agentur für Arbeit Mönchengladbach, die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG), sowie mehrere zdi-Partner-Schulen und -Unternehmen. Erstmals fungiert der Ausbildungsverbund Oerlikon-Schlafhorst als zdi-Werkstatt.

Wenn sich starke Partner zusammenschließen, kommt offensichtlich Begehrtes heraus. So bietet das zdi-Zentrum Mönchengladbach ab Mai zwar gleich drei Schüler-Kurse, doch nur in einem sind noch Plätze frei. Dafür können sich in dem speziell auf 14jährige ausgerichteten kostenlosen Kurs zwanzig Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Referenten des Ausbildungsverbundes ihre eigenen Longboards bauen (Anmeldung über www.mgconnect.de/zdi).

Bereits ausgebucht sind jedoch die Kurse für Schülermannschaften: Jeweils sechsköpfige Teams des Hugo-Junkers-Gymnasiums und der Gesamtschule Neuwerk (Jahrgangsstufen neun und zehn) entwerfen und bauen von Mai bis Ende Juni für ihre Kaderschmieden Seifenkisten.

Sie sollen nach den Sommerferien beim großen Seifenkistenrennen am Hülser Berg in Krefeld antreten.

Eine weitaus technischere Aufgabe erwartet die Teams aus den Physik-Leistungs- und Technikkursen dieser beiden Schulen und des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums. Die jeweils siebenköpfigen Mannschaften werden voll funktionstüchtige Segways für ihre Schulen herstellen.

Langfristig sollen alle weiterführenden zdi-Partner-Schulen solche kostenlose Kurse beim zdi-Zentrum Mönchengladbach in der zdi-Werkstatt des Ausbildungsverbundes Oerlikon-Schlafhorst nutzen können.

Auch in den Schulen selbst will das zdi-Zentrum Mönchengladbach in Kooperation mit Unternehmen mehr Technikkurse ermöglichen.

Die Gesamtschule Neuwerk, die auch den Anstoss zur Gründung des zdi-Zentrums gab, bietet sogar das Fach Technik bis zum Abitur an. Zusammen mit dem Gymnasium am Geroweiher erhielt die Schule in 2011 eine Auszeichnung für ihre MINT-Schwerpunktausbildung.

Als Testlauf eines sogenannten zdi-Unternehmensprojektes hat der Ausbildungsverbund Oerlikon-Schlafhorst Zwölftklässler der Gesamtschule Rheydt-Mülforth mit der Konstruktion und dem Bau einer Cocktailmischmaschine „beauftragt“.

Aus vier alkoholfreien Zutaten soll das Gerät am Ende nach verschiedenen Rezepturen via Knopfdruck die Klassenkameraden mit Drinks verköstigen. Für die Herstellung verfügt das Schülerteam über ein Material-Budget von 700 Euro, das ihnen vom zdi-Zentrum Mönchengladbach zur Verfügung gestellt wird.

Bis zum erstmaligen Einsatz bei der öffentlichen Präsentation des Geräts stimmen sich die neun Schüler immer wieder mit dem Ausbildungsverbund ab, können in der zdi-Werkstatt arbeiten und sich dort jederzeit Tipps von den Ausbildern holen.

„Projekte, bei dem der Spaß im Vordergrund steht und die Jugendlichen nebenbei die Arbeitswelt erkunden, machen sehr viel Sinn“, erklärt Frank Winkels das Engagement des von ihm geleiteten Ausbildungsverbundes Oerlikon-Schlafhorst.

„Frei nach dem Motto ‚Was du mir sagst, das vergesse ich; was du mir zeigst, daran erinnere ich mich; was du mich tun lässt, das verstehe ich‘ wollen wir mit diesen Projekten Technik im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen.“

Seinen ersten gemeinsamen Auftritt hat das neue zdi-Team bereits im April absolviert.

Ergänzt durch die Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach und finanziell wie personell großzügig unterstützt von der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach und dem Ausbildungsverbund Oerlikon-Schlafhorst zeigte das zdi-Zentrum Mönchengladbach dieses Jahr erstmals mit Mönchengladbacher Jugendlichen auf der Hannover Messe Präsenz.

Von einem zentralen Infopoint auf dem niederrheinischen Gemeinschaftsstand aus führten fachkundige „MGuides“ der zdi-Partner 102 Neunt-, Zehnt- und Elftklässler in kleinen Gruppen zu den beeindruckenden Messeständen von Mönchengladbacher Ausbildungsbetriebe.

Dort ließ es sich nicht ein Unternehmen nehmen, die Jugendlichen trotz Messetrubel mit Begeisterung über Karrieremöglichkeiten und die dafür nötigen Voraussetzungen zu informieren.

„Maßnahmen zur vertiefenden Berufsorientierung junger Menschen sind wichtige und erfolgreiche Bausteine unserer Arbeit“, sagt Angela Schoofs, Chefin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Die Arbeitsagentur stellt dem zdi-Zentrum Mönchengladbach allein im ersten Halbjahr 2013 rund 25.000 Euro zur Verfügung. Die gleiche Summe bringen die zdi-Partner-Unternehmen WFMG und der Ausbildungsverbund Oerlikon-Schlafhorst auf.

„Die nachhaltige Sicherung des regionalen Fachkräftebedarfs beginnt in unseren Schulen“, erklärt Susanne Feldges die wachsenden Aufgaben der von ihr und David Bongartz geleiteten Mgconnect-Stiftung. „Wir müssen gezielt Brücken bauen zwischen der Schul- und der heimischen Berufswelt vieler Branchen, aber ganz besonders in unseren Leitbranchen.“

Deshalb hat die Stiftung Anfang des Jahres auch die Koordination aller zdi-Aktivitäten in Mönchengladbach übernommen und ist seitdem für Fragen zu zdi-Projekten von Schulen wie Unternehmen erste Anlaufstelle.

Bei schulischen Belangen arbeitet die Stiftung eng mit dem Fachbereich Schule und Sport der Stadtverwaltung, dem regionalen Bildungsnetzwerk und der zdi-Leitschule, der Gesamtschule Neuwerk, zusammen.

Hintergrund

Ziel des zdi-Zentrums Mönchengladbach ist es, Schulen, Unternehmen und Hochschulen bei der Planung und Realisierung von Maßnahmen zu unterstützen, die den Jugendlichen einen möglichst praxisnahen Einblick in die Berufsfelder ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen naturwissenschaftlich-technische Ausbildungsberufe und Studiengänge.

Die Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit und dem zdi-Zentrum Mönchengladbach ist Teil einer strategischen Zusammenarbeit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mit dem Wissenschaftsministerium NRW im Rahmen der landesweiten Gemeinschaftsoffensive zdi.NRW.

NRW-weit werden in diesem Jahr von den zdi-Partnern mehr als fünf Millionen Euro für dieses Programm eingesetzt.