Frühkindliche Sprach- und Leseförderung: „Schon Babys können lesen – frühe Sprachförderung mit dem Buch“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Auf den ersten Blick mag das Projekt „Bücherbabys – ein guter Start für jedes Kind“ kurios erscheinen, wenn nicht gar unmöglich und doch ist bewiesen, dass mit der Sprach- und Leseförderung nicht früh genug begonnen werden kann.
Die Lernleistung von Kindern, gerade in den ersten Lebensjahren ist phänomenal. Die Sprachförderung steht in der Bildungsdiskussion deshalb ganz oben auf der Agenda.
Sprachentwicklung findet im Gehirn statt, weshalb auch der erste Hörtest, der drei Tage nach der Geburt stattfindet, so wichtig ist. Denn, wer Worte nicht hört, der kann sie auch nicht nachahmen. Hinzu kommt, dass in den ersten zwölf Monaten die Grundlagen für den Spracherwerb gelegt werden.
Sprachentwicklung findet im Gehirn statt.
Neurobiologische Ergebnisse belegen, dass sich gerade in den ersten Jahren komplexe Gehirnstrukturen der Kinder ausbilden lassen, die in dieser Form nur in der frühen Kindheit möglich sind. Diese Chance gilt es für die Entwicklung einer guten Sprache, Kreativität und Fantasie des Kindes zu nutzen.
Deshalb sollen Eltern mit ihrem Kind schon früh singen, Bücher anschauen und Reime sprechen.
Erstaunlich ist, wie schnell und vor allem leicht Kinder lernen. Nicht nur eine, sogar zwei Sprachen innerhalb weniger Jahre. Nahezu fehlerfrei und vollständig.
Welche Leistung dies bedeutet, kann jeder ermessen, der in späteren Jahren eine weitere Sprache erlernen will oder auch muss, was viele Jahre erforderlich macht und trotzdem wird bei weitem nicht die Kompetenz der Kinder erreicht, die diese mit Leichtigkeit schaffen.
Gerade die wichtige Grammatik beherrscht ein Kind mühelos. Es „kann“ diese genauso, wie es die Bedeutung des größten Teiles der Wörter seiner Muttersprache (und evtl. einer weiteren) kennt. Eine phänomenale Lernleistung.
Unser Gehirn besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, deren Anzahl von Geburt an gleich bleibt. Für das Funktionieren des Gehirnes sind vor allem die Verbindungen zwischen den Nervenzellen wichtig. Diese betragen schon bei einem Neugeborenen etwa 50 Billionen.
Auf dem Wachstum bzw. den Veränderungen eben dieser Verbindungen beruht alles, was mit dem Lernen oder der Gehirnentwicklung zu tun hat. Die anfänglichen 50 Billionen Verbindungen verzwanzigfachen sich bis zum 8. Lebensmonat auf etwa 1.000 Billionen.
In der Gehirnentwicklung ist „use it or loose it“ die Devise. Was in dem vorgenannten Zeitraum wächst, muss aktiviert werden, damit es sich stabilisiert und die Verbindungen nicht wieder verschwinden.
Genau hier setzt das Projekt „Bücherbabys – ein guter Start für jedes Kind“ an.
Dabei erhalten seit 2006 Mütter direkt nach der Geburt ihres Kindes ein Lesestart-Paket mit ersten Informationen zur frühen Sprachförderung, einem ersten Bilderbuch und der sogenannten Leselatte. Ab 1. August 2007 erhalten alle Eltern bei der Vorsorgeuntersuchung U 7 beim Kinderarzt ein zweites Buch.
Bücher regen zum Erzählen an und das Erzählen weckt die Lust am Lesen!
Eltern profitieren deshalb von Angeboten der Bibliotheken ebenso wie Kindertagesstätten als Bildungspartner.
Von Bedeutung für die frühkindliche Sprach- und Leseförderung sind ausgewählte Angebote und Leistungen von öffentlichen Bibliotheken.
Angefangen bei den „Bücherbabys“ als Angebot für junge Eltern mit Babys und Kleinkindern, das erste sinnliche Erfahrungen mit Reimen, Fingerspielen, Tast- und Fühlbüchern vermittelt, bleiben Bibliotheken verlässliche Bildungspartner und immer wieder auch „Quellen der Sprachlust“ während der Kindergarten- und Schulzeit bis hin zur Studien- und Berufswahl – meistens sogar ein Leben lang!