Furiose Aufführung im Stadttheater „I Love You, You´re Perfect, Now Change“
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Ein Musical? Eine Komödie? Ein Drama? Von Allem ein wenig oder auch viel.Ein sehr kurzweiliger Abend, an dem die Kritik eigentlich schreiben müsste: Nichts wie hin!
Das empfehle ich hiermit auch, ein Abend, der, bravourös inszeniert, bravourös gespielt und gesungen, ein wirklicher Genuß war.
Kleine Längen nach der Pause hätten gekürzt werden sollen, die Video-Produktion einer Partnersuche wie auch die Szene in der Friedhofskapelle dehnten sich trotz der Leistungen der Darsteller.
Kleinigkeiten im Verhältnis zu dem, was von derStudio- Bühne heraufkam.
Jede der unglaublich amüsanten, aber oft mit Hintergrund versehenen Szenen, in denen man sich sehr oft selbst gespiegelt fühlte, brachten das mitgehende, aber disziplinierte Publikum zu reichem Zwischenapplaus, ständigem Schmunzeln und Lachen. Ein unglaubliches Tempo auf der Bühne, zu jeder der zahlreichen Szenen gab es Kostümwechsel, Bühnenumbau durch die Darsteller, die ja doch auch Singen, Spiel und Tanz bewältigen mussten, und das war fabelhaft.
Wie hier die unterschiedlichen Musikstile, klassischer Opernstil, Rock´n Roll, Balladen, Tango etc. scheinbar mühelos gemeistert wurden, dieses natürlich zu nicht so ganz einfachen Bewegungen, lebhaftester Mimik, war einfach gekonnt. Toll!
Hier die Peinlichkeiten beim ersten Rendezvous, dort der Alltag einer Familie mit Baby, immer wieder Beziehungsprobleme, die auch uns passieren könnten. Herrlich.
Die Aufführung war, wie bereits geschildert, ein wirklicher Genuss, hier konnte das Publikum den Alltag vergessen und sich hemmungslos vergnügen, aber auch ein bisschen nachdenken.
Ich nenne hier zunächst das Regieteam, Ulrich Proschka, Regie, Christine Knoll, Bühne und Kostüme, die mit den hervorragenden Darstellern eine Mordsaufgabe gemeistert haben. Wie beweglich, wie absolut souverän waren die Künstler:
Die Opernsängerin Susanne Seefing, die Opern-und Musical Sängerin Gabriela Kuhn, der Tenor Markus Heinrich, der Schauspieler Tobias Wessler, der seinen Gesangspart einwandfrei meisterte. Ein á capella Quartett wurde intonationsrein abgeliefert. Am Broadway kann es nicht besser sein.
Hierzu hat gewiss eine Menge Arbeit geführt. So sollte man doch mal Oper inszenieren.Das wäre doch etwas!
Die Darsteller waren, wie bereits erwähnt, einfach umwerfend.
An der Spitze Susanne Seefing, die ihren diversen Rollen, von der ganz jungen Frau bis zur Oma, den richtigen Pfiff, die richtige Stimme, die richtigen Bewegungen gab. So war sie, doch eigentlich Opernsängerin, ein perfekter Broadway-Star. Eine tolle Leistung!
Außerdem durfte sie einmal Kostüme tragen, die herausstrichen, dass sie eine sehr gut aussehende Frau ist, was mir in den bisherigen Kostümierungen auf der Bühne nicht auffiel.
Gabriele Kuhn war genauso glaubhaft und entzückte durch Musical-Gesang, der in diesem Stück durchaus angebracht war, und lebendiges Spiel.
Die beiden Damen waren trotz der Leistung der Herren um Längen vorn.
Markus Heinrich war wie immer sehr temperamentvoll und spielte grossartig. Als Erzkomödiant konnte er hier sein Talent voll ausspielen und tat es auch.
Tobias Wessler war genau wie Markus Heinrich immer in all den abverlangten Rollenporträts stets präsent und glänzte durch Bewegung und lebhafte Mimik. Seinem Gesangspart blieb er nichts schuldig.
Aber was wäre das Ganze ohne die musikalische Einstudierung, Leitung, Unterstützung der Gesangsteile?
Michael Preiser, unterstützt von unserem Konzertmeister Fabian Kircher an der Geige, gab den perfekten Sound zum Geschehen, spielte zusätzlich, wenn ein Kulissenteil nicht wollte.
Auch dieses eine grosse Leistung.
Im ausverkauften Studio schlug der Beifall hohe Wellen.
Fazit:
Ein großartiger, kurzweiliger Abend mit tollen Darstellern, einer großartigen Regie, Ulrich Proschka, irren Kostümen, Christine Knoll, überbordendem Temperament. Man sollte sich so schnell wie möglich Karten besorgen.
Herbert Rommerskirchen