Neubau Zentralbibliothek: Franziskaner-Bibliothek – „Back to The Roots“?

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

Seit dem 10. Januar 2003 besitzt die Stadt Mönchengladbach 3.700 Bände der Franziskaner-Bibliothek. An diesem Tag wurde die Schenkungsurkunde unterzeichnet.

Es handelt sich dabei um den Altbestand vor dem Erscheinungsjahr 1800. Allerdings ohne die 53 Inkunabeln, die sich noch in kirchlichem Besitz (gemäß „Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken (AKThB) Verzeichnis der Kirchlichen Bibliotheken mit Inkunabelbesitz –Stand 2007/2008-) befinden.

Inkunabeln (lat. Incunabula = Wiege, Windeln) oder auch Wiegendrucke sind mit beweglichen Metalllettern hergestellte Drucke und Bücher, die vor dem 1. Januar 1501 vollendet wurden.

Die Bibliothek „Wissenschaft und Weisheit“ der „Johannes-Duns-Scotus-Academie“ des hiesigen Franziskaner-Klosters an der Bettrather Straße befindet sich seither in der Stadtbücherei und ist Teil der wissenschaftlichen Bibliothek, der auch die Volksvereinsbibliothek angehört.

Die Schenkung der Kölnischen Franziskaner-Bibliothek ist mit der Auflage verbunden, dass diese aufbewahrt/erhalten, katalogisiert, und als Präsenzbibliothek vor allem der Fach-Öffentlichkeit zugänglich ist.

Da viele Bücher der Restaurierung bedürfen, besteht seit 2001 die Möglichkeit eine Buch-Patenschaft zu übernehmen („Bücher suchen Paten“).

Dank finanzieller Unterstützung von Mönchengladbacher Bürgern konnten auf diese Weise auch schon Bücher der Franziskanerbibliothek restauriert und somit erhalten werden.

Als eines der Argumente für die Notwendigkeit eines Bibliotheksneubaues wurden „Platzprobleme“, insbesondere für die Unterbringung der historischen Sammlungen angeführt.

Dass die ehemalige Bibliothek im Franziskanerkloster an der Bettrather Straße leer steht und ausreichend Platz für die 3.700 Bände der Franziskanerbibliothek und darüber hinaus auch die Volksvereinsbibliothek bieten könnte, wird durch ein Schreiben, das in den letzten Tagen den Ratsfraktionen und dem zuständigen Kulturdezernenten zuging, bestätigt.

Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Personen und Gruppen, die einen kostspieligen Neubau der Zentralbibliothek initiierten und in der Folge nun die Initiatoren unterstützen, nicht nach Alternativen „im Bestand“ gesucht zu haben scheinen oder aber gar nicht suchen wollten.

Für die Franziskanerbibliothek könnte dies letztendlich sozusagen ein „Back to The Roots“ bedeuten.

 

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