Ein gemeinsamer Schatz
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Einen seltenen, gemeinsamen Schatz hat die neue Pfarrgemeinde „Maria von den Aposteln“.
„Es gibt nicht viele Pfarren, die Reliquien ihrer Namenspatronin besitzen“, meinte Pfarrer Ulrich Clancett, Dekan der Region Mönchengladbach, bevor er in der Klosterkirche Neuwerk die Urkunde zur Erhebung der neuen Pfarre verlas.
Aus den Kirchen Herz Jesu Bettrath, St. Pius X Üdding und St. Mariä Himmelfahrt Neuwerk kommend, versammelten sich die Gemeindemitglieder am letzten Sonntag in der Klosterkirche, die den Schrein der Seligen Maria von den Aposteln aufbewahrt.
Die Ordensgründerin der im Kloster Neuwerk beheimateten Salvatorianerinnen, kam 1833 als Therese Wüllenweber auf Schloss Myllendonk zur Welt.
Dieser besondere Schatz ist allen, gleich ob sie sich Bettrath, Neuwerk oder Üdding verbunden fühlen, gegeben. Die Verbundenheit zur „alten“ Gemeinde wird weiter bestehen, doch macht das Bewusstsein dieses besonderen Schatzes hoffentlich bei dem einen oder anderen den Abschied leichter.
Wenn auch der Blick zurück bei manchem traurig oder verbittert sein mag, so erkennt man nun auch die Gemeinsamkeit und die Verantwortung hieraus.
Dicht gedrängt standen die Menschen in der Klosterkirche Neuwerk. „Wie sollen nur alle in der kleine Kirche Platz finden?“, fragte sich mancher Prozessionsteilnehmer auf dem Weg zur Klosterkirche.
Es bewahrheitete sich der Spruch „Platz ist in der kleinsten Hütte“ und geradezu körperlich erfahrbar merkte man, um was es ging: Um’s zusammen rücken. Egal wie – wo ein Wille, da ein Weg.
Durch die kalte Winterluft ging es zur Pfarrkirche, die sich rasch füllte. Feierlich zogen Würdenträger, Vereinsmitglieder und Königshäuser der fünf Bruderschaften der neuen Gemeinde mit ihren Fahnen und Standarten ein. Alle blickten nun gespannt auf den neuen Pastor H.-Josef Biste.
Bevor Dekan Clancett diesen in seinen neuen Wirkungskreis offiziell einführte, erinnerte er an all die Stillen, die in den drei ehemaligen Gemeinden Verantwortung übernommen hatten und die die Weichen für die Zukunft zu stellen hatten.
„Jetzt ist die Zeit, jetzt wird getan oder vertan“, war so ein prägnanter Ausruf und Aufruf aus diesem Kreis. Sich nicht von Skeptikern beirren lassen, sich nicht Änderungen verschließen aus Angst vor Verlust, erkennen, wann die Zeit für Veränderungen gekommen ist und danach handeln.
Diese Art der Verantwortung findet man letztlich in jedem Amt, ob in Verein, Kirchenvorstand oder Politik.
„Gott sei Dank“, möchte man sagen, gab und gibt es wohl auch noch solche Menschen jenseits des lauten Spektakels und „Kampfgeschreis“.
Freundlich sei er empfangen worden, meinte Pfarrer Biste. Der Zeitpunkt zur Übernahme einer neuen Aufgabe konnte nicht besser getroffen sein.
Die Gemeindemitglieder in Bettrath, Neuwerk und Üdding sind erst einmal herzlich froh, dass die Pfarrstelle nicht weiter verwaist ist. Dabei war der Dank an die Pfarrer, Laien und Gemeindereferenten, die in dieser Zeit die Gemeinde „am Leben hielten“, riesig.
Gerade diese „pfarrerlose“ Zeit in der ehemaligen GdG Bettrath, Neuwerk und Üdding machte aber auch bewusst, dass nun ein weiterer Schatz endlich wieder da ist.
Deshalb war die Atmosphäre während des Gottesdienstes und beim anschließenden Umtrunk in der Kirche vor allen Dingen eins: Heiter und optimistisch.