Lebensbilder vom Niederrhein
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Bombenangriff auf Kempen Ende 1944, das abenteuerliche Leben eines Vorsters aus St. Tönis, der Elmpter Vogelschuss, eine jüdische Biographie aus Lobberich, die Kunststipendien in der Viersener Alten Lateinschule – das Heimatbuch des Kreises Viersen bietet wieder eine Fülle an Themen.
Kreisdirektor und Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen und Heimatbuch-Redakteur Dr. Gerhard Rehm haben die 2013er-Edition jetzt vorgestellt.
Das Heimatbuch 2013 gibt es ab sofort im Viersener Kreishaus, im Kempener Kreisarchiv in der Burg, im örtlichen Buchhandel sowie im Onlineshop des Kreises Viersen. Der Preis ist mit 12 Euro stabil geblieben.
Auf 370 Seiten haben 28 Autoren Aufsätze zu den Themen Geschichte, Kunst und Natur geschrieben.
„Das Heimatbuch Kreis Viersen ist ein Klassiker. Es ist schön zu sehen, wie Heimatverbundenheit und profundes Wissen der Autoren in diesem Werk eine lesenswerte Symbiose eingehen“, sagt Dr. Coenen. Mit der 2013er-Auflage geht die Reihe in den 64. Jahrgang – das Kreis Viersener Heimatbuch gibt es seit 1950.
„Neben den großen Themen Geschichte, Kunst und Natur reflektiert die neue Ausgabe auch wieder zahlreiche Lebensbilder sowie aktuelle Aspekte“, sagt Dr. Rehm, der Leiter des Kreisarchivs.
So schreibt die stellvertretende Kreisarchivarin Vera Meyer-Rogmann über das abenteuerliche Leben eines Vorsters aus St. Tönis.
Die Rede ist von einem Husaren – ein entsprechendes Foto der Uniform ziert auch die Titelseite des Buchs, das seit 2011 im modernen Layout erscheint.
Ein weiteres Lebensbild spielt um den St. Huberter Nachkriegs-Unternehmer Hans Dahlmann. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Julius Louven hat Dahlmann, Gründer einer niederrheinischen Möbelhaus- und Baumarktkette, porträtiert.
Aus aktuellem Anlass hat Landrat Peter Ottmann zum Thema interkommunale Zusammenarbeit zur Feder gegriffen.
„Der Kreis Viersen in der Region“ lautet der Titel des Aufsatzes. Die Botschaft: Das Zusammenrücken der Kommunen ist in Zeiten, in denen öffentliche Haushalte in die Schieflage geraten und die Gesellschaft vor großen sozialen Herausforderungen steht, wichtiger denn je.
Gemeinsames strategisches Vorgehen ist das Gebot der Stunde. Dem Kreis Viersen fällt dabei die wichtige Moderationsrolle zu.
Zeithistorisch ist hingegen der Ansatz von Dr. Ulrich Hermanns. Der Kempener schreibt im Heimatbuch über den Bombenangriff der Alliierten auf Kempen am 19. November 1944.
Ein weiterer Aufsatz hat den Schwerpunkt Kempen-Altstadt: Tina Hellmich (Fotografin) und Jürgen Kahler (Archäologe) beleuchten die Ausgrabungen am Franziskanerkloster, die im Zuge des Klosterhof-Neubaus jüngst vorgenommen worden sind.
Um das Thema Natur macht sich Stefani Pleines verdient. Die Diplom-Biologin von der Biologischen Station Krickenbecker Seen, häufige Autorin im Heimatbuch, schreibt diesmal über die Rauch- und Mehlschwalbe.
Um einen Vogel im übertragenen Sinne geht es im Artikel von Karl-Heinz Achten. Der Heimat- und Brauchtumsforscher beschreibt einige Aspekte des Elmpter Vogelschusses um die Schützenbruderschaft vom heiligen Laurentius und Hubertus.
Nachdem Professor Dr. Leo Peters, langjähriger Redakteur des Heimatbuchs , 2010 im Heimatbuch eine jüdische Kindheit und Jugend in Kaldenkirchen skizziert hatte, beschreibt Dr. Rehm im neuen Heimatbuch das Leben der kürzlich verstorbenen Jüdin Edith Silber, geborene Zanders.
Ebenfalls eine altbekannte Heimatbuch-Autorin ist Jutta Pitzen. Die Viersener Kunsthistorikerin, Mitarbeiterin der Städtischen Galerie im Park, blickt auf fünf Jahre Stipendium in der Alten Lateinschule zurück.
„Der Mix stimmt, für jeden dürfte etwas Spannendes dabei sein“, ist Dr. Rehm zufrieden mit der Auswahl und der Bandbreite der 2013er-Themen fürs Heimatbuch. Dank dieser Themenfülle werde der Leser mitgenommen auf eine niederrheinische Zeitreise durch die Jahrhunderte.
Info zum Heimatbuch unter Tel. 02152/149921.