Kleiner Hoppeditz ganz groß
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Hallo Leute ist es schon wieder soweit? Ich habe wohl etwas zulange geschlafen…“
So begann am letzten Sonntag der Auftritt desjenigen, auf den mit Spannung „ganz Neuwerk“ gewartet hatte. Sorgte im letzten Jahr nämlich der Uehllöeker Hoppeditz für überraschende Sperenzchen, in dem er sich kurz entschlossen seiner Kleidung entledigte und in den Narrenstreik trat, so kehrte zum Auftakt der diesjährigen Session der Jubiläums-Hoppeditz – die Karnevalsgesellschaft feiert 77-jähriges Bestehen – ganz im Sinne des Wortes zu seiner ursprünglichen Bedeutung zurück.
Schließlich ist „enne kleene Ditz“ nichts anderes als „ein kleines Kind“. Eines, das lustig umher springt oder eben „hüpft“ und „hoppt“ (man denke nur an das altbekannte Kinderlied „hoppe, hoppe, Reiter…“).
„Ja sind die Uehllöeker jetzt vollkommen närrisch geworden? Man kann doch kein kleines Kind zu den Abendveranstaltungen umher hüpfen lassen…“.
Keine Sorge. Das Jugendschutzgesetz wird natürlich beachtet und der Kinderschutzbund muss auch nicht alarmiert werden.
Dem Kleinen steht nämlich ein gestandener Uehllöeker schützend zur Seite: Ewald Schnock würde ja am liebsten selbst in die Narrenkleider schlüpfen, doch „… als ich im Halbschlaf hörte, dass bald wieder Karneval ist und die Uehllöcker auch noch einen närrischen Geburtstag feiern, stellte ich beim Ankleiden fest: Da stimmt etwas nicht!
Der Spiegel zeigte, du bist älter und die Kleider sind enger geworden, das geht so nicht …“.
Charmant lösten die Uehllöeker dieses kleine Problem und stellten Ewald Schnock einen Lehrling an die Seite.
Dieser kleine, freundlichen Wicht in der Kleidung des Hoppeditz ist jetzt immer an Ewald Schnocks Seite, „… um zu sehen, was Du so machst und um zu lernen, was meine Aufgaben in der Zukunft sein werden.“
Ewald Schnock freute sich sehr: „Ja. Ich denke das könnte passen: Ich bin alt und ruhig, er jung, frech, lustig und aufgeschlossen. Ich bin zu alt, um mit ihm mitzuhalten, aber nicht, um ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“
Aufgeregt fragte der kleine Hoppeditz den Meister: „He, Ewald, was muss ich lernen, um ein guter Hoppeditz zu werden ?.“ Und der gab seinem Lehrling bereitwillig die ersten Regeln auf seinem weiteren Weg mit:
„Beachte sechs Regeln auf dem Weg zu einem guten Hoppeditz.
Die Kinder sollst du nicht erschrecken. Du sollst Ihnen Freude machen, damit sie lachen. Ihr Lachen soll sein dein schönster und höchster Lohn.
Die Großen durch Scherze und Gesten zum Mitfeiern ermuntern und ihnen sagen: Karneval ist ein Grund zum Feiern aber nicht zum Saufen. Und feiern kann man mit Freunden in großer Runde schöner und ausgelassener als zu hause alleine.
Den Frauen sollst Du sagen wie schön sie sind und Ihnen viele Komplimente machen. Ihnen aber auch sagen, dass es Dich erfreut, sie heute hier zu treffen.
Die Künstler sollst Du hofieren, damit sie ihr Bestes geben. Sie hinein und hinaus begleiten, um sie optimal zu präsentieren.
Für den Hoppeditz gibt es keinen Alkohol, denn er spielt den Narren, er ist aber kein Narr. Denn in jedem Scherz, den er erzählt, ist auch ein Körnchen Wahrheit versteckt.
Zum Schluss beachte:
Die Gäste sind die wichtigsten!
Der Präsident jedoch die erste und gewichtigste Person, nicht Du als Hoppeditz.“
Der Kleine nahm diese Worte aufmerksam und ernsthaft an. Wie schön, einen solch erfahrenen Freund an seiner Seite zu wissen.