Jusos greifen Gülistan Yüksel an
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wie zu erwarten war, regt sich innerhalb der SPD Unmut über den Verlauf des SPD-Nominierungsparteitages für die Bundestagswahl 2013.
So greifen beispielsweise die Jusos parteiintern die SPD-Bundestagskandidation Gülistan Yüksel an und werfen ihr vor, Spaltungstendenzen innerhalb der SPD Vorschub zu leisten.
Wenn eine Partei sich für die Urwahl von Kandidaten für „höhere Weihen“ entscheidet und in der Satzung hinsichtlich der Wahlberechtigung keine Mindestzugehörigkeit festlegt, dann können Kandidaten durch Parteieintritte soviele Neumitglieder werben, wie sie schaffen, die dann auch sofort wahlberechtigt sind.
Wenn Gegenkandidaten dies nicht schaffen, dann können sich Mehrheiten bilden, die so nicht erwartet werden.
Nun bilden sich innerhalb der SPD Mehrheiten nicht nur über Neumitglieder, sondern auch über Absprachen unter Ortsvereinen und es entstehen „posten-orientierte“ Spannungen.
Wenn es beispielsweise darum geht, dass jemand aus einem Ortsverein ein Amt im Unterbezirksvorstand anstrebt, ein anderer Ortsverein sich an vergangenes Geschachere um Listenplätze zur Kommunalwahl erinnert, werden Vorstandsamtambitionen schon einmal zunichte gemacht.
Aus der Wahl zur Mönchengladbacher SPD-Bundestagskandidatur war bekanntlich Gülistan Yüksel mit 169 Mitgliederstimmen als Siegerin hervorgegangen.
Felix Heinrichs erhielt 111 Stimmen und Monika Berten 31 Stimmen.
Dass die Unterstützer von Felix Heinrichs, wozu sich die Jusos offen erklärt hatten, mit dem Ergebnis für ihren Kandidaten nicht zufrieden waren, ist nachvollziehbar.
Nicht nachvollziehbar hingegen ist es, wenn die Jusos vor dem Hintergrund, dass bei einem Nominierungsparteitag „plötzlich“ viele Neumitglieder auftauchen, die für Yüksel votieren, ihrer demokratisch gewählten Kandidatin vorwerfen, Stimmenmißbrauch betrieben zu haben und damit eine Spaltung innerhalb der Mönchengladbacher SPD zu riskieren.
Zu den uns diesbezüglich vorliegenden Informationen baten wir den Vorsitzenden der Mönchengladbacher Jusos, Robert Peters, in einem Telefonat dazu um eine Stellungnahme.
Peters erklärte, Gülistan Yüksel sei eine verdiente Parteigenossin und mache eine sehr gute Arbeit, was sicherlich auch für den Bundestagswahlkampf gelten werde.
Innerhalb der Jusos habe es eine Nachbetrachtung gegeben. Mehr wolle und könne er nicht sagen. Auch zum „Spaltungsvorwurf“ wollte Peters sich nicht äußern.
Peters erklärte lediglich, dass Gülistan Yüksel die gewählte Kandidatin sei und die Jusos ihren Beitrag dazu leisten würden, dass die aktuelle Bundesregierung im nächsten Jahr abgelöst werde.
2.
nihil-est schrieb am 5.10.2012 um 18:02 Uhr:
Was soll man zu diesem Artikel sagen?
Ich greife da jetzt einfach eine Vokabel aus dem Kommentarbereich auf…..“ Tiefpaterre „.
Gefällt mir 😉
Erweitere ich jetzt unwesentlich. Im Tal der Tränen auf dem tiefsten Punkte angekommen – man könnte meinen, es geht nicht tiefer, nur noch bergauf – erfinden sich die JUSOS neu und sogleich auch den Bergbau. Tiefer geht immer.
Nur so am Rande, nebenbei
1.
Kerstin Königs schrieb am 5.10.2012 um 16:20 Uhr:
Verdiente Parteigenossin (Yüksel) oder nicht.
Diese „Wahl“ dank 70 neuer Mitglieder, denen kurz vor dieser noch schnell erlaubt wurde teilzunehmen ist und bleibt eine sehr fragwürdige Sache.
Auch wenn die Satzung oder was auch immer „sowas“ hergibt. Juristisch in Ordnung, menschlich und moralisch absolut Tiefparterre.
Ist und bleibt peinlich.
Die Jusos sind zu Recht sauer, wenn sie es sein sollten. Das war eine Attacke der ganz unfeinen Art.
Dieser Vorgang wird Gülistan Yüksel für immer anhängen. Auf eine solche Art und Weise möchte ich nicht „gewählt“ werden. Aber beliebte Pöstchen und damit verbundenes Geld zeigen eben Nebenwirkungen.
In der Politik sind solche unfeinen Methoden ja nichts Neues. Auch ein Grund (von vielen) warum die Bürger politikverdrossen sind.