OB Norbert Bude hätte gerne manches Ratsmitglied auf der Zuschauertribüne gesehen
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Bei der letzten Ratssitzung saßen die Schüler der Klassen 9 bis 12 der Gesamtschule Hardt noch auf der Zuschauertribüne des Rheydter Ratssaales und beobachten, was sich einige Meter unter ihnen tat. Gestern hatten Sie nun Gelegenheit, selbst Rat zu „spielen“.
Dabei ist „spielen“ nur im Zusammenhang mit dem von der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützen Plan“spiel“ zu verstehen. Denn Engagement, Disziplin, sachliche Diskussion und gegenseitiger Respekt standen im Vordergrund. Das war schon vorbildhaft und kein „Spiel“.
So meinte Norbert Bude, der die Junioren-Ratssitzung zeitweise leitete und zeitweise als aufmerksamer Beobachter verfolgte, dass er sich gewünscht hätte, dass manches Ratsmitglied auf der Zuschauertribüne dabei gewesen wäre, um sich ein Beispiel an den jungen Akteuren zu nehmen.
Mit Ausnahme von RH Thomas Fegers (SPD), der eine der meist aus fünf Schülern bestehenden Gruppen bei der Vorbreitung der einzelnen Themen begleitet und beraten hatte, war keines der Ratsmitglieder anwesend.
Diese haben etwas verpasst, insbesondere als über die sechs Anträge debattiert wurde, die in dieser besonderen Ratssitzung u.a. auf der Tagesordnung standen. Alle im Mönchengladbacher Rats vertretenen Parteien wurden durch die Jungen und Mädchen „gespielt“. Und aktuell waren die Themen allemal:
- Neugestaltung des JHQ (CDU)
- Jugendkonzept für Mönchengladbach (SPD)
- Shuttlebus auf der Hindenburgstraße (B90/Die Grünen)
- Qualität der Geschäfte auf der Hindenburgstraße (FDP)
- Nordpark: Aufhebung des Wohngebietes im Bebauungsplan (FWG)
- Schulsituation für Gesamtschulkinder (LiLO)
Zur Freude des Hardter Schulleiters Bernd Schäferhenrich, des engagierten Betreuungslehrer Markus Heynckes und der Planspielbetreuerin Anne Haller von der Friedrich-Ebert-Stiftung waren alle mit hoher Aufmerksamkeit bei der Sache.
Da spielte kein Landtagsabgeordneter und Ratsherr gelangweilt mit seinem iPod, niemand informierte sich desinteressiert per Notebook über andere Dinge und es schaute auch keiner der jungen Ratsmitglieder genervt auf die Uhr. Auch nicht, als die angesetzte Dauer dieser Ratssitzung „der besonderen Art“ von zwei Stunden um fast eine halbe Stunde überschritten wurde.
Gerade Letzteres schien für Markus Heynckes eine Besonderheit zu sein. Gibt es doch im normalen Unterricht den einen oder anderen Schüler, der den Lehrer durch Tippen auf die Uhr auf das Ende der Schulstunde aufmerksam machen will.
OB Norbert Bude attestierte den Jung-Ratsmitgliedern eine tolle Ratssitzung, die auch ihm sehr viel gebracht habe. Auch habe ihm die Aktion „Miete den OB“, aus der dieses Planspiel entstanden war, große Freude bereitet und die Erkenntnis gebracht, dass die Jugend keineswegs so unpolitisch sei, wie manche meinen.
Schlussendlich erhielten alle Schüler ein Teilnahmediplom. Man konnte ihnen anmerken, dass sie stolz auf ihre Leistungen waren. Und das zu Recht.