Neujahrsempfang der WFMG – „The same Procedure as last year“?
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die 300 bis 400 Gäste wurden im Haus Erholung am Eingang zum Kaisersaal von Oberbürgermeister Bude (SPD) als Aufsichtsratsvorsitzenden der WFMG, vom Aufsichtsratsvorsitzenden der EWMG, Horst-Peter Vennen (SPD) und vom Geschäftsführer beider Gesellschaften, Dr. Ulrich Schückhaus (CDU), begrüßt.
Auch in diesem Jahr wurde Moderator Günter vom Dorp engagiert, um auch in diesem Jahr, wie alle Jahre wieder, durch die „Statement-Runde“ zu führen, in der auch in diesem Jahr aktuelle Mönchengladbacher „Highlights“ präsentiert und Optimismus verbreitet wurde.
Optimistisch erklärte OB Bude, dass das Handels- und Dienstleistungszentrum (HDZ) nach „gefühlten 15 Jahren“ endlich zu einem guten Abschluss kommen werde. Scherzhaft fügte er hinzu, dass er glaube, dass die ARCADEN am 14.09.2014 (Budes Geburtstag) eröffnet würden und er dann dort feiern werde.
Er wisse, dass Mönchengladbacher erst etwas glauben, wenn die Kräne sich drehen würden und meinte, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung mittlerweile davon überzeugt sei, dass durch die ARCADEN Mönchengladbach einen deutlichen Schub erfahren würde.
Das könnten die Viersener auch nach dem Spitzengespräch am Tag vorher etwas anders sehen. Dieses Gespräch beschrieb Bude als notwendig und erklärte, man habe noch einige Themen abschließend zu behandeln.
Es solle ein weiteres Gespräch unter Beteiligung von mfi stattfinden.
Vor dem Hintergrund, dass es schon seit vielen Jahren zwischen Viersen und Mönchengladbach Gespräch gegeben habe, sei es richtig (und auch gesetzlich vorgeschrieben), Nachbarkommunen bei derartigen Projekten einzubinden.
Zu einer möglichen Klage Viersens erklärte Bude, dass es keinen Beschluss für eine Klage gebe, sondern lediglich den Auftrag zu einer juristischen Überprüfung. Ob das von Bude geäußerte Gefühl, man habe gestern einen großen Schritt weg von einer Klage gemacht, sich bestätigt, werden die kommenden Wochen zeigen.
Evtl. Forderungen der Stadt Viersen die Gesamtverkaufsfläche der ARCADEN zu reduzieren, dürfte weder bei den mfi-Vertretern noch bei der Stadt Mönchengladbach auf Gegenliebe stoßen und wohl auch Thema auf diesem Neujahrsempfang gewesen sein.
Aus dem GMA-Gutachten ist zu schließen, dass mfi bislang nach eigenem Ermessen 4.000 qm „Dispositionsfläche“ zur Flächenumverteilung ohne Rücksicht auf die Branchen innerhalb des Centers nutzen könnte. Somit wäre auch die Zuordnung dieser 4.000 qm ausschließlich zur Textilbranche möglich und auch logisch.
Logisch wäre auch, wenn die Stadt Viersen dies nicht akzeptieren würde. Vor allem nicht, wenn die Gefahr besteht, dass diese Dispositionsfläche wirklich komplett dem Bereich Textil zugeschlagen würde.
Sicherlich war auch dieses schwierige Thema Gegenstand des „Spitzengespräches“.
Dispositionsflächen sind ein häufiger Streitpunkt bei Centern, weil sie dem Betreiber Freiheiten zubilligen, die letztendlich vom Einzelhandel vor Ort als weitere Gefahr und Möglichkeit gesehen werden, noch mehr Kunden an ein Center zu verlieren. Insbesondere wenn es um „gängige“ Branchen wie Textil geht.
Käme es z.B. zu einem Zugeständnis von mfi und der Stadt Mönchengladbach an Viersen bezüglich der Reduzierung der „Dispositionsfläche“, um eine zur Verzögerung führende Klage zu verhindern, ist nicht ausgeschlossen, dass in den ARCADEN schon von Beginn an Flächen leer stehen.
Dann nämlich, wenn Flächen, die für andere Branchen als Textil vorgesehen sind, mangels Interessenten nicht vermietet werden könnten.
Auf die gegenüber Viersen als wesentlich höher prognostizierte Kaufkraftabwanderung für den Einzelhandelsstandort Rheydt, ging Bude nicht ein.
Vielleicht auch in dem Bewusstsein, dass ein Stadtbezirk kein Klagerecht hat und das Rheydter Citymanagement diesbezüglich ebenso wenig Anstalten macht zu protestieren, wie das Mönchengladbacher Citymanagement für die Gladbacher Innenstadt.
Bude betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Rheydter Innenstadtkonzeptes und pries die flankierenden „sozialen“ Aspekte als etwas ganz Besonderes, ohne zu erläutern, dass nur durch das Projekt „Soziale Stadt“ die Akquisition der dringend erforderlichen Fördermittel erst möglich war.
An dieser Stelle wäre es angebracht gewesen, auch darauf hinzuweisen, dass eine Vielzahl engagierter Verwaltungsmitarbeiter verschiedenster Fachbereiche und örtliche Organisationen in kürzester Zeit, sozusagen im „Schweinsgalopp“, und mit viel „Herzblut“ das Konzept „Soziale Stadt“ erarbeitet haben, damit diese Fördermittel überhaupt nach Mönchengladbach kommen konnten. Ansonsten wäre das Innenstadtkonzept, quasi auf der inhaltlichen „Ziellinie“, schlicht nicht finanzierbar gewesen.
Zwischen Mönchengladbach und Rheydt liegt die Hochschule. So hob Bude auch deren hohen Stellenwert hervor und bezeichnete ihre Funktion (ganz zur Freude des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Peter Schlegelmilch) als „Neue Mitte Mönchengladbach“.
In welchem Umfang die Stadt an der Entwicklung des Hochschulgeländes wirklich beteiligt ist, wurde aus Budes Ausführungen nicht klar.
Bemerkenswert war auch, dass OB Norbert Bude zwar die ARCADEN, das Innenstadtkonzept Rheydt und den Hochschulcampus erwähnte, dem Projekt „Masterplan“ von MG 3.0 kein Beachtung schenkte; dies ist auch deshalb so bemerkenswert, weil sich der Masterplaner gerade mit diesem „Kernraum“ besonders auseinander setzen will/soll.