Verwaltung plant Durchfahrtssperre in der Stresemannstraße – einen „Schleichweg“ gibts noch
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Verkehrssituation in der Stresemannstraße soll nach einer ersten Erprobungsphase von vier Monaten weiter verbessert werden.
Zwar hat sich der Durchgangsverkehr in der ersten Phase nach Einführung des neuen Konzeptes Mitte September vergangenen Jahres von früher 4.000 auf heute 2.500 Fahrzeuge nahezu halbiert, aber dennoch prägt der Individualverkehr die Situation und trägt damit zur Qualitätsminderung der Lebens- und Wohnqualität in der Rheydter Innenstadt bei.
Aus diesem Grunde hat die Verwaltung nun nach einer Analyse der ersten Erprobungsphase, die auch durch Zahlenwerte und Aussagen von Polizei und NVV gestützt wird, Vorschläge zur Verbesserung der Situation erarbeitet.
Auf Initiative des Technischen Beigeordneten Andreas Wurff wurden gestern Bezirksvorsteher Karl Sasserath sowie Vertreter der Fraktionen über die vorgesehenen Änderungen der Verkehrsführung informiert, die in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd am 01.02.2011 der Politik zur Entscheidung vorgelegt werden sollen.
Dabei stießen die Vorschläge der Verwaltung auf breite Zustimmung.
Ursprünglich war die Testphase auf sechs Monate angelegt.
„Das üblicherweise stärkere Verkehrsaufkommen in der Vorweihnachtszeit hat dazu geführt, dass die Schwachstellen schneller und deutlicher erkannt wurden“, so Technischer Beigeordneter Andreas Wurff.
Auf Vorschlag der Verwaltung soll zur Optimierung der Gesamtsituation der Durchgangsverkehr von der Limitenstraße durch die Stresemannstraße zum Marienplatz unterbunden werden.
Stimmt die BV-Süd dem Vorschlag der Verwaltung zu, führt der Verkehr zukünftig nur noch über ein Schleifensystem von den Straßen des Rheydter Rings aus bis in den Stadtkern, dann aber wieder in diese zurück.
„In der Verkehrsanalyse hat sich vor allem auch der Rechtsabbiegeverkehr von der Harmoniestraße in die Stresemannstraße als Schwachpunkt herausgestellt und zur Verschlechterung der Fahrzeiten für den ÖPNV im Bereich Marienplatz und Friedrich-Ebert-Straße geführt“, so Andreas Wurff.
Gemeinsam mit dem Rheydter City-Management wurde zur weiteren Verringerung des Durchgangsverkehrs auf der Stresemannstraße eine Durchfahrtssperre zwischen Harmoniestraße und Marienplatz als Lösungsvorschlag entwickelt.
Diese Lösung entspricht auch den Zielen des Innenstadtkonzeptes hinsichtlich der Vermeidung von störendem Durchgangsverkehr zu Gunsten einer erhöhten Aufenthaltsqualität im Zentrum.
Somit wird zukünftig im Bereich Marienplatz kaum Individualverkehr mehr fließen.
Auch die Verkehrssituation in der Mühlenstraße soll verbessert werden. Hier ist es zu einer geringfügigen Zunahme des Verkehrs und damit einhergehenden leicht erhöhte Beeinträchtigungen gekommen.
Daher gehen die Überlegungen der Verkehrsplaner derzeit dahin, die Mühlenstraße als Tempo-30-Zone auszuweisen. Außerdem soll das Parkleitsystem der neuen Situation angepasst werden.
„Die gesamte Verkehrsführung in der Rheydter Innenstadt befindet sich nach wie vor in der Testphase. Wir müssen auch weiterhin beobachten, wie sich erneute Änderungen in der Verkehrsführung auswirken. Bis zur Sommerpause soll dann Klarheit über die künftige Verkehrsführung in der Rheydter Innenstadt bestehen“, ergänzt Beigeordneter Andreas Wurff.
Damit scheint sich das Verkehrskonzept Schritt für Schritt wieder den Überlegungen des Planungsbüros Scheuven + Wachten anzunähern, die darauf zielten, den Kunden nur die Möglichkeit zu bieten, auf kürzestem Wege zu den Parkmöglichkeiten zu fahren und auf demselben Weg die Rheydter Innenstadt wieder zu verlassen.
Damit war die damalige Initiative „It’s all Rheydt“, nicht einverstanden, weil die ‚Rheydter Innenstadt ein Nahversorgungszentrum sei und keinen „Bummelstatus“ ‚ habe. So entstand die Idee der aktuell im Test befindlichen Verkehrsführung, wodurch die Kunden näher an die Geschäfte heran gebracht werden sollen; diese Idee wurde vom Rheydter Citymanagement übernommen.
Ob dieses Ziel wirklich erreicht werden kann, scheint angesichts des insbesondere am Wochenende starken „Parkplatz-Such-Verkehr“ fraglich.
Durch die vollständige Schließung der Stresemannstraße für den Motorisierten Individualverkehr wird der „Durchgangsverkehr“ von Osten (aus Richtung Giesenkirchen) in Richtung Westen (Autobahn) unterbunden.
In umgekehrter Richtung bleibt hingegen der „Schleichweg“ noch erhalten, wodurch kaum „Kunden näher an Geschäfte heran gebracht werden“ dürften.
Daraus folgernd wird die Frage zu beantworten sein, ob die Öffnung der Markstraße zwischen dem „Galeria-Parkhaus“ und der Harmoniestraße nicht zurückgenommen bzw. nur für Anlieferungen aufrecht erhalten werden sollte.
Ähnliche Überlegungen hatte es schon 1999 in der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte gegeben. Damals wurden diese vom Baudezernenten Hormes abgelehnt, „weil das den Rheydtern nicht zuzumuten sei“, wie sich ehemalige BV-Mitglieder erinnern.
2.
nicodemharry schrieb am 13.01.2012 um 21:46 Uhr:
Das ist schon ein Schlag ins Gesicht für die Anwohner der Nicodemstraße und sicherlich auch für den Rest der IG Schürenweg. Da fragt man sich als Anwohner warum das so ist?
Irgendwie spiegelt aber die Nicodemstraße die negativen Veränderungen der letzten Jahre hier in Waldhausen wieder?
Früher hatten wir eine Kirche vor der Tür. Heute 17.000 Autos.
Früher grüßten sich die Nachbarn auf der Nicodemstraße. Heute die LKW Fahrer von STOPs.
Früher sah man Kinder auf dem Schulweg. Heute Feinstaub auf der Fensterbank.
Trotzdem freue ich mich für die Menschen auf der Mühlenstraße. Endlich wird die Gesundheit von Anwohner höher eingestuft, als das Recht der Autofahrer auf freie Fahrt. Das ist doch ein Anfang.
Vielleicht zählt das ja auch irgendwann mal für die Anwohner der Nicodemstraße.
1.
Halling schrieb am 13.01.2012 um 13:54 Uhr:
Ach ne? Tempo 30 auf der Mühlenstraße wird von den Stadtplanern überlegt?
Was sagt die FDP dazu? Was sagt der OB und seine SPD zu solchen Überlegungen?
Oder ist das nur am Schürenweg nicht möglich?