Der atwas andere Rückblick in den Oktober 2011
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„Ich muss auch mal wieder dringend zum Friseur“, dachte ich beim Lesen eines Artikels unseres Theaterkritikers Herbert Rommerskirchen.
Der war Anfang Oktober bei seinem „Friseurtermin“ im neuen Opernhaus und begeistert.
Danke, lieber Herbert, für charmante und brillante Kritiken, die selbst mich Theatermuffel manchmal ins Opernhaus sausen lassen.
Am liebsten würde ich mich nur noch echter Schauspiel- und Sangeskunst widmen, aber auf einmal jucken mir wieder die Finger und ich muss über das Schmierentheater auf der Ratsbühne schreiben.
Die CDU startet nach langer Denkerpause auf der Ratsbühne mit ihrem Stück „Zukunftsschwerpunkte in Mönchengladbach“.
Leitlinien sollen zeigen, welche Ziele die neue CDU nun endlich gefunden hat.
Alle Ideen, wirklich alle, nichts ist Unsinn, werden nun abgeklopft nach den Sinnfragen des Stadtlebens: Bringt das mehr Einwohner?
Kriegen wir ’ne bessere Verwaltung? Können wir Abgaben senken? Und das wichtigste: Sichert das auch unsere schöne neue Zukunft?
“Ja was können das denn für Ideen sein?“, frag‘ ich mich. Die Antwort gibt uns Heilsbringer Hans-Peter (Hans = Johannes= Gott ist gnädig; Peter = Petros = Fels), an den sich nun das „junge“ CDU-Häuflein in noch dunkler Nacht klammert.
In der Hoffnung auf das, was sein 1. Namenspatron verspricht: gnädige Wähler.
Also verschafft sich HPS erst einmal eine Übersicht und will wissen: Wer arbeitet eigentlich außerhalb von Gladbach noch mit uns zusammen und wer will das wagen?
Was kostet unsere Unterkunft und wem können wir das Rathaus andrehen? Wie können wir soziale Netzwerke ausnutzen ohne dass die das merken?
Kann man eigentlich auch Solarenergie auf ’nem Parkplatz machen oder müssen die Autos woanders hin?
Also bis HPS die Verwaltung als Konzern hinbiegt, wird noch viel Wasser die Niers runter plätschern.
Da muss er erst mal analog zu seinem 2. Namenspatron, einem Fels in der Brandung gleich, seine „ehrenamtliche“ Laientruppe auf einen Kurs bringen und halten.
Und dem Wähler dann auch den Sinn des Lebens in einer Großstadt mit viel Logistik und viel Verkehr bei viel Wasser von oben und unten und viel Staub am Abgrund deutlich machen, wenn nur Geld für nix da ist.
Gut, dass es im CDU-Ratstheater auch einen Berliner Intendanten gibt, der dem „zahlenden“ Publikum durchaus was zutraut.
Vielleicht entwickelt sich ja die CDU-Truppe zum Improvisationsmitmachtheater im besten Sinne.
Wie man ein Publikum zum Mitmachen animiert zeigt ja auch die Rocky-Horror-Show in einem richtig guten Theaterhaus.
Also da sollten mal unsere Politiker hin.
Vielleicht käme dann auch mal richtig Schwung in die Ratsbude und die Zuhörer würden sich bei vielen Themen auch mal mit und ernst genommen fühlen.
Beim FDP-Theater weiß man jedenfalls, woran man ist: Wer auf Miss Sophie und Butler James steht und Überraschungen scheut, sitzt hier richtig.
Komisch, dass die Zuschauer immer weniger werden und diese Theatertruppe im Misskredit immer weiter abrutscht. Woran liegt das nur?
Bestimmt nicht nur an der Berliner „Boy Group“, auch wenn die sich das hier in Gladbach selbst weiß machen wollen.
Bühnenreif war auch das Mönchengladbacher „Umweltministerium“ (oder war es „Umweltmysterium“?).
Beim Stück „Wall oder Wand? Das ist hier die Frage“, mochte man nicht die Hauptrolle spielen, obwohl sie „formal-verwaltungsorganisatorisch“ dorthin gehörte, weil die Zustimmung oder Ablehnung des Wand-Vorschlages ein reiner Verwaltungs“akt“ hätte sein können.
Da lässt man den Politikern den Vortritt auf der „großen Bühne“ und hält sich lieber „backstage“ auf, in der Hoffnung, nicht in‘s Rampenlicht treten zu müssen.
Dass das so nicht funktionieren konnte, haben die rathäuslichen Umweltprotagonisten spätestens dann merken müssen, als die Bürger das Spiel durchschauten und von Beginn an die eigentlichen Regisseure identifizierten.
Ohne zusätzliche „offizielle“ Umfrage war am 12.10.2011 das Trauerspiel zu Ende und der Bergbautreibende erhielt Planungssicherheit.
Die hätte er auch schon früher und kostengünstiger haben können, hätten die städtischen „Umweltschützer“ sich nicht auf das dünne „Wand-Eis“ eingelassen.
Richtig gutes Theater bietet aber mal wieder unser omnipräsenter Foto-OB. Der sucht einen Zusatznamen für die Stadt. Ob er sich so ein Denkmal setzen kann?
Bude soll übrigens im Opernhaus gesehen worden sein, beim Stück, in dem ein Hochstapler erzählte. Was der wohl da wollte?
Schauspielerisch lernen konnte er da nix mehr, da lass ich nix drauf kommen. Das macht er ganz prima!
Wie aus dem Komödienstadl entliehen war der Auftritt des FDP-Verkehrsexperten, als er vor laufender Kamera erklärte, dort nicht wohnen zu wollen, wo die Bürger sich seit Jahren u.a. gegen den Verkehrslärm wehren. Grund: Zu laut!
Das liebste Theaterhaus ist den Genossen ihr eigenes.
Man bleibt unter sich, sozusagen in der Familie und lacht über Schenkelklopfer, die „die da draußen“ überhaupt nicht verstehen. Bürger sind halt (keine roten) Kulturbanausen.
Die SPD behauptet von den Grünen ja am liebsten „Die machen nur Theater“. Stimmt aber nicht. Die Grünen lassen sich nur inspirieren und gehen am liebsten ins Volkstheater.
Diese Bürgertheatertruppen wollen die jetzt sogar mit einer Stiftung unterstützen.
Also, liebe Leute, jetzt hab ich keine Zeit mehr.
Ich muss schnell zu den Grünen und stell jetzt auch mal einen Antrag auf Unterstützung.
Übrigens: Hinter den Kulissen proben die Politiker schon ein neues Stück: Die GEM-Saga. Die ersten Akte haben sie schon „drin“, an den nächsten wird noch gebastelt.
Wann die Generalprobe sein wird, steht noch nicht fest. Aus den schalldichten Hinterzimmern ist noch nichts nach draußen gedrungen. Wird aber wohl nicht mehr lange dauern.
Das wollt’ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi