Der etwas andere Rückblick in den August 2011
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Normalerweise gehört der August zu den „Sommerloch-Monaten“. So suchte ich das Sommerloch auch in diesem Jahr und konnte partout nichts finden. Zunächst mal.
„Geh mal an die frische Luft“, hat mir meine Omma immer schon gesagt, wenn mir so gar nichts einfiel, und ich so richtig lustlos war.
Frische Luft – schön wär’s ja, wenn ich Fenster und Türen öffne, höre ich nur Straßenlärm, sehe einen Lkw nach dem anderen vorbeifahren und Pkws, die vor Ampeln stehen.
Wie gut, dass die im Rathaus so planvoll an dieses Probleme rangehen: Mit Lärmaktionsplan, Luftreinhalteplan und Verkehrsentwicklungsplan.
Planvoll? Ist wohl etwas (sehr) übertrieben: Der Lärmaktionsplan hätte schon längt fertig sein müssen, zum Luftreinhalteplan werden sie getrieben und am Verkehrsentwicklungsplan bastelt man seit 2006 erfolglos herum, weil die konzeptionslose Politik immer wieder ihre Finger im Spiel haben will.
Dass der Wunschtermin Herbst 2010 schon längst vorbei ist, und der neue (Dezember 2011) auch nicht zu halten ist, hatte selbst der „coolste“ SPD-Chef-Planer schon längst erkannt, als er mit diesem „Plan“ vor seine Genossen trat.
Aber bald bekommen wir ja ‘nen Masterplan geschenkt, der dann über allem stehen soll.
Darüber aber steht der Sparplan.
Und darüber dann der Ampelplan.
Im Ampelplan planen dann drei (irgendwann merkten sie, dass sie in Wirklichkeit zu viert sind) und stellen fest, dass das gelbe Ampelmännlein erstmal überhaupt gegen einen Plan ist, es sei denn der hat Vorteile für „Nahestehende“.
Also plant das rote Männlein das, was auch dem gelben passt.
Nun kennt jedes Kind die Ampelmännlein: das Rote steht und das Grüne geht. Ja wat denn nu? Entweder lauft ihr oder steht, beides geht wohl schlecht.
Das rote Männlein schimpft nun unter zustimmendem Gelbgeblinke, dass das Grüne dem Fortschritt entgegensteht, obwohl das ja irgendwie schizophren ist, denn das Grüne will schließlich fort schreiten, darf aber nicht.
So werden dann im Ampelspiel erst die Pläne zu Plänchen, dann zu Planspielen und zu guter(schlechter?)letzt zu Ränkespielen.
Und wenn sich dann auch noch die bösen Bürger am „Spiel“ beteiligen wollen, werden sie an „runde Tische“ geladen. Beruhigungstische sozusagen (wie bei Psychiatern die Couch).
Blöd nur, dass dieser “Trick“ längst schon durchschaut ist und sich vor der Ampel so viele Bürger stauen.
Auch die Bürger machen Pläne, aber andere, als einzelne Ampelmännchen und die Verwaltung das wollen.
Gut, was die Verwaltung will, weiß sie mittlerweile selbst nicht mehr. Wie auch, bei all‘ dem parteipolitischen Gezerre, Gezänk und Polit-Profilneurosen.
Klar ist nur, was die einzelnen Männlein nicht wollen. So ist das, wenn Pläne zu Plan- und dann Politspielen mutieren.
Dass das aber auch funktionieren kann, zeigt das Giesenkirchener Zwischenergebnis.
Außerdem stellt die Ampel noch Quartiersplaner ein.
Schweren Herzens und nicht dem eigenen Willen folgend, haben sich Verwaltung und Politik dazu durchgerungen, der Bezirksregierung u.a. vorzuschlagen, eine Umweltzone einzurichten.
Und dank Umweltzone, die man nur von wegen des Feinstaubs einrichten muss, dämmert langsam aber sicher und unaufhaltsam die Erkenntnis, dass von Süden weiteres, nicht nur (fein-)staubiges Ungemach droht.
Dazu gehört auch die 3-stellige Anzahl von Sümpfungsbrunnen mit denen unser südlichster Stadtteil überzogen wird und dadurch rundherum wie eine einzige Großbaustelle mit Dreck, Matsch und Staub aussieht. Lärm und Gratis-Beleuchtung inklusive. Das komplette RWE-Braunkohletagebau-Paket.
Dass dann die einzige Bürgermeisterin, die wir in Mönchengladbach haben, meint, dass das mit den Sümpfungsbrunnen gar nicht so schlimm sei, zeugt davon, wie wenig manche Politiker von dem kennen, worüber sie gerne mitreden wollen.
So, Ihr werdet es gemerkt haben, ich hab’s (trotz „frischer Luft“) nicht gefunden, das diesjährige Sommerloch.
Wat ‘n Glück, sonst wäre dieser Monatsrückblick leer geblieben. Leer, wie Sommerlöcher nun mal sind.
Das wollt’ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi