„Auftakt zur Gladbacher Geschichte“ von Christoph Nohn
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Kulturdezernent Dr. Gert Fischer begrüßte auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Buches ganz besonders den Autor Christoph Nohn (re) sowie Dr. Christian Wolfsberger, Leiter des Stadtarchives.
Fischer erläuterte, daß im 9. Jahrhundert Mönchengladbach noch keine Stadt, sondern vielmehr ein Ort oder eine Siedlung war.
Graf Balderich wird in diesem Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt, die Abtei wird im 10. Jahrhundert erstmals genannt.
Nach kurzen Erläuterungen durch Dr. Wolfsberger erklärte Christoph Nohn, daß es lange gedauert habe (ca. 5 Jahre) bis das Buch fertig war.
Die Grundlage für dies Buch war 1. das Totenbuch der Abtei und 2. die Gründungsgeschichte der Abtei. Die Intention der Arbeit liegt darin, die Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach neu zu untersuchen, um ihre Glaubwürdigkeit endgültig festzustellen.
Die Gründungsgeschichte ist eine sogenannte „Predigt“ über die Vorgänge in der Abtei. Es handelt sich um Ereignisse, die von Abt zu Abt weiter gegeben wurden und sind erklärbar aus einem politischen Rahmen heraus.
Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß die „Historia fundationis“ eine verläßliche Quelle darstellt. Darauf basierend steht die Identifizierung des in der Gründungsgeschichte, wie auch im Gladbacher Totenbuch genannten Balderich, sowie die Umstände seiner Kirchengründung auf dem Gladbacher Hügel im Mittelpunkt.
Die Gründungsgeschichte datiert von 1120-1140, soll aber bereits im 10. Jahrhundert entstanden sein. Zwischen der Gründungsgeschichte und dem Erwähnen der Abtei fehlen ca. 100 Jahre an Aufzeichnungen.
Aufgrund des gesamten historischen Zusammenhangs in karolingischer und ottonischer Zeit ist dieser Balderich einigermaßen sicher mit Balderich von Friaul zu identifizieren.
Die von ihm vermutlich um 850 auf dem Gladbacher Hügel gestiftete Kirche ist die Vorläuferin der Münsterkirche gewesen und nicht der Hauptpfarr- bzw. Citykirche. Die Abtei wurde vom Kölner Erzbischof gegründet und zwar gegen den damaligen Grenzschutz. Das wird als politisches Vorgehen eingestuft.
Bei Ausgrabungen hat man unter dem Münster Skelette gefunden, die darauf hindeuten, daß sie in der Mitte des 9. Jahrhunderts dort begraben wurden. Früher war es üblich, unmittelbar an der Kirche einen Friedhof zu errichten.
Auf Seite 56 seines Buches ist eine Karte abgebildet, die darstellt, um welchen Bereich es sich damals handelte.
Das Buch wurde in die „Beiträge zur Geschichte der Stadt Mönchengladbach“ als Nr. 51 eingefügt und ist im Buchhandel erhältlich.