Vom „Ehemaligentreffen“ in Wickrathberg
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Vorsitzende des Vereins für Heimat- und Denkmalpflege Wickrathberg (VHD), Peter Neuß, begrüßte im ev. Gemeindehaus der ev. Kirche die „Ehemaligen“ aus dem Kriegsgefangenenlager Wickrathberg von 1945 und die Gäste.
Ganz besonders die Hausherrin und Pfarrerin Esther Gommel-Packbier, die es ermöglicht hat, das Treffen der „Ehemaligen“ nach 2009 wieder in diesem Gemeindehaus durchführen zu können.
18 Ehemalige, die größtenteils mit Angehörigen oder Begleitpersonen anreisten, waren wieder gekommen. Die weiteste Anreise hatten Heinz Pankuweit aus Bonn-Bad Godesberg und Ferdi Meier aus Köln.
Auch den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Karl-Hans Laermann, der auch die Gedenkrede in der Kirche hielt, die Abordnungen aus den Vorständen der Ortsvereine, begrüßte der Vorsitzende herzlich.
Später dann auch OB Norbert Bude, Bezirksvorsteher Arno Oellers und Ratsherrn Peter Feron.
Extra aus Ludwigshafen war die 25jährige Carolin Schmidt (2. v.r.) angereist. Sie befragte die „Ehemaligen“ zu ihren Erlebnisse während der Gefangenschaft und danach. Diese Daten benötigt sie für ihre Facharbeit. Zu späterer Zeit wird diese Facharbeit hier veröffentlicht.
Auch junge Leute der evangelischen Kirchengemeinde hörten den Berichten der „Ehemaligen“ interessiert zu und hatten im Vorfeld eine Informationstafel erstellt.
Der 18jährige Sam Ludwig aus Wickrathberg hatte eine kurze, aber sehr ergreifende Rede „gegen das Vergessen“. Zeitgemäß kam er natürlich nicht mit einem Manuskript auf Papier, sondern mit seinem „Notebook“ ans Rednerpult. Alle waren von diesem Auftritt ergriffen und begeistert.
An einer Seite des Raumes hatte der VHD einige Erinnerungsstücke aus der Zeit ausgestellt, die eingehend betrachtet wurden.
Die Treffen 2003, 2005, 2007, 2009 und jetzt 2011, gehen immer wieder unter die Haut, weil die Beiträge der ehemaligen Lagerinsassen auch nach so langer Zeit immer noch sehr bewegend vorgetragen werden.
Die Menschen verarbeiten das Schreckliche ein ganzes Leben lang. Es ist wichtig, daß wir diese Treffen ermöglichen, um diesen Menschen eine Möglichkeit geben, sich auszutauschen, und auch, um jungen Leuten die Grausamkeit der Kriegs- und Nachkriegszeit authentisch vor Augen zu führen.
Kurinfos am Rande: A. Schneider berichtete z.B. daß er zwar kein Kriegsgefangener im Lager war, aber als Jugendlicher regelmäßig von Außen Brot und andere eßbare Dinge über den Zaun geworfen hat.
Heinz Pankuweit aus Bad Godesberg sagte vor seinem ergreifenden Bericht, daß die ehemaligen Lagerinsassen in Wickrathberg einen Platz der Erinnerung gefunden haben, an dem sie immer wieder gerne zurück kehren. Die Rede von Heinz Pankuweit wird später auf BZMG veröffentlicht.
Am Tag vor dem Volkstrauertag, mit der Feierstunde in der Kirche, wurde wieder an die Schrecken der Kriege und der Gewalt erinnert und die Ereignisse nach den Kriegen in den Gefangenenlagern mit eingeschlossen.
„Die Erlebnisse, 66 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg haben sich unlöschbar in die Erinnerung der Ehemaligen eingeprägt“, betonte Peter Neuß.
Der VHD Wickrathberg bedankt sich deshalb bei allen Vereinen und Bürgern unseres Ortes, die mitgeholfen haben, dieses Ehemaligentreffen wieder zu ermöglichen.
Auch bei den Damen der ev. Frauenhilfe und den Ehefrauen des VHD’s, Marlene Hoffmann, Marlene Reipen (beide „Küchen-Team“), Christel Mayer und Sigrid Lammertz, bedankte er sich ganz besonders. Die Kuchenspenden und der Kaffee schmeckten allen ganz besonders.
Nach der Gedenkfeier in der Kirche trafen sich alle noch mal im Gemeindehaus um bei einem Imbiß weitere Gespräche zu führen. Allgemeiner Tenor war: Das Treffen muß auch 2013 durchgeführt werden.