Inklusion: Respekt und Anerkennung für schulische Pionierarbeit
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Soll die gesellschaftliche Herausforderung „Inklusion“ gelingen, so muss man bei den Kindern anfangen.
Die Schaffung von integrativen Plätzen an Regelschulen auf dem Weg zur inklusiven Schule ist daher dringend angezeigt, schließlich verbrieft die von NRW und Deutschland anerkannte UN-Konvention das Recht von behinderten Menschen auf uneingeschränkte Teilhabe in der Gesellschaft. Das verursacht zwangsläufig Veränderungen bei Förder- und Regelschulen.
Schulen, die sich auf den Weg zur inklusiven Schule begeben, leisten Pionierarbeit.
„Angesichts der durchaus nachvollziehbaren Unsicherheiten bei Lehrern gebührt diesen Schulen Respekt und Anerkennung“, betont Bernhard Wilms, Vorsitzender des VdK-Kreisverbandes Mönchengladbach, im Anschluss.
Deutlich wurde bei dieser Veranstaltung in der Zentrale der Stadtsparkasse die Angst der Lehrer an Regelschulen vor Überforderung wegen fehlender Qualifikationen und der Sorge, dem Lehrauftrag nicht gerecht zu werden.
Diese Sorgen sind berechtigt, schließlich reicht das Spektrum der zu fördernden Schüler von körper-, hör- und sehbehinderten zu Kindern, die besonderer Förderung in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung bedürfen bis hin zu geistig behinderten Kindern.
„Schulen sind kein Ort ideologischer Debatten“, stellt Wilms klar. „Schulen haben den Auftrag individuell zu fördern, egal ob behinderter oder nicht behinderter Schüler. Will man dem Auftrag einer individuellen Förderung gerecht werden, kann und darf man nicht versuchen, einen Masterplan für alle zu entwickeln.“
Der Informationsbedarf der Schulen an Erfahrungen zu integrativem Unterricht muss nun zügig gestillt werden.
Deutlich wurde auch der enorme Zeitaufwand, den die beiden vorgestellten Pionierschulen aus Emmerich und Nettetal für Besprechungen, Beratungen, Neuorganisationen in der Verwaltung, Vernetzungen mit externen Fachleuten und zwischen Regel- und Förderschulkollegium aufwenden müssen.
„Der Unterricht von behinderten Kindern stellt unbestritten neue Herausforderungen an das Lehrpersonal, aber auch an die Eltern. Denn gemeinsamer Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern trifft leider noch bei manchen Eltern auf Vorbehalte“, stellt Wilms fest.
Demgegenüber stünden allerdings auch positive Effekte in der Schulatmosphäre, der Zufriedenheit der Lehrer und dem öffentlichen Dank, was seitens der Schulen, die bereits einige Jahre „inklusiver“ Erfahrung machten, auch deutlich wird.
Behinderte Kinder können allerdings nach Meinung des Kreisverbandsvorsitzenden in vielerlei Hinsicht Vorbild für nichtbehinderte Mitschüler sein: Leistungswille, Motivation, positive Lebenseinstellung und das Meistern alltäglicher Schwierigkeiten sind soziale Kompetenzen, die nicht auf dem Lehrplan stehen und doch im späteren Arbeits- und Berufsleben von zunehmender Bedeutung sind.
„Wir stehen in Mönchengladbach am Beginn einer neuen Entwicklung. Gerade am Anfang ist es allerdings auch wichtig, auf eine optimale räumliche Verteilung von integrativen Plätzen an allen Schulformen zu achten“, präzisiert Wilms die Forderungen des VdK.
Oberstes Kriterium zur Schaffung weiterer integrativer Plätze sollte nach Meinung des VdK nicht allein die Bausubstanz, sondern eine optimale räumliche Verteilung von integrativen Plätzen an allen Schulformen und im
Stadtgebiet sein.
„Für behinderte Kinder und Jugendliche stellen Schulwege eine erste Barriere dar. Daher sollte es ein möglichst im Stadtgebiet gleichmäßig verteiltes Angebot an integrativen Lerngruppen in Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen geben“, begründet Bernhard Wilms diese Forderung des VdK. [PM VdK]