ASMAT ART GALERIE – Die Asmat sind von Mönchengladbach nach Berlin umgezogen
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Asmat Art Galerie aus Mönchengladbach hat in Berlin ein neues Zuhause gefunden. Auf der Havelinsel Eiswerder, am Spandauer See, hat die Galerie in einer Munitionsfabrik aus Kaisers Zeiten Quartier bezogen. Bis zum 1. Mai sind die alten Gemäuer für die Ausstellung hergerichtet und vorzeigbar.
Damit können die eindrucksvollen Kunstarbeiten des Naturvolks der Asmat aus Papua (Neuguinea) der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.
Unterstützt wird das Projekt von dem amerikanischen Bischof Alphonse Sowada, der über Jahrzehnte in Papua wirkte und dort im Land der Asmat ein Museum für die Kunst des Naturvolks errichtete. Vor Jahren gab er den Anstoß, mit der Asmat Art Galerie auch Kunstgegenstände in Deutschland anzubieten. Bischof Sowada will den Asmat ihre kulturelle Identität erhalten und ihnen durch den Verkauf ihrer Kunst auch wirtschaftlich helfen.
Nach den politischen Repressalien, denen die Asmat wegen ihrer Vergangenheit als Kopfjäger noch in den siebziger und achtziger Jahren ausgesetzt waren, soll das Naturvolk über ihre Kunst Selbstbewusstsein aus der kulturellen Tradition zurückgewinnen. Dazu dient auch der alljährliche Wettbewerb der Schnitzkünstler, der prägend ist für das kulturelle Selbstverständnis der Asmat.
Die Galerie fördert die Ziele von Bischof Sowada und hilft mit, die Kunst der Asmat bekannter zu machen und damit ihr kulturelles Überleben zu sichern.
Vorherrschend sind in der Kunst der Asmat traditionelle Motive und überlieferte Kunstformen in der Tradition der rituellen Feste, wie die großartigen Bis-Pfähle, Wuramon-Seelenboote, Binüt-Krokodile und Schilde. Dennoch greifen bereits viele Künstler in ihrem Schaffen Erfahrungen und Begebenheiten aus dem täglichen Leben auf. Mit ihren Werken verarbeiten sie Eindrücke ihrer sich rasant verändernden Umwelt.
Westliche Künstler, über den Kulturverein Asmat Art e.V. angesprochen, haben sich von den Arbeiten der Asmat inspirieren lassen. Einige begleiteten das Forscherehepaar Ursula und Professor Gunter Konrad nach Papua und arbeiteten vor Ort mit den Asmat-Künstlern. Andere überließen sich der Kraft der Asmat-Kunst und be- und verarbeiteten sie in ihrer eigenen Formensprache.
In Berlin wird dieser künstlerische Austausch fortgesetzt und beginnt am 1. Mai 2009 mit Unterstützung des Fotografen Detlef Ilgner. Zur Eröffnung der neuen Räume am Spandauer See zeigt die Asmat Art Galerie ab 1. Mai ausgewählte Werke von Asmat-Künstlern und Bilder des Fotografen Detlef Ilgner. Seine Fotoarbeiten entstanden u.a. bei einer Forschungsreise im Herbst 2008. Sie geben in einzigartiger Weise wieder, wie stark die Seelen der Asmat mit ihrer Umwelt, aber auch mit unserem Empfinden und Gedanken verbunden sind.
Detlev Ilgner lebt im niederrheinischen Korschenbroich, er arbeitet als freier Fotojournalist in der Region Mönchengladbach/Düsseldorf und reist seit 2002 regelmäßig nach Asmat.
Die Asmat Art Galerie knüpft mit ihrem künstlerischen Auftritt an die große Ausstellung „ASMAT Mythos und Kunst im Leben mit den Ahnen“ im Völkerkunde Museum in Dahlem 1995/96 an, die wesentliche Teile der Sammlung Konrad zeigte.
Neue Adresse: Insel Eiswerder – Berlin-Spandau
Eröffnung ist am 1. Mai 2009 von 12:00 – 19:00 Uhr,
Um 17:00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Gunter Konrad (Mönchengladbach) „Ein Volk zwischen Kannibalismus und Kunst“
Mehr dazu bei: www.asmat.de
Auf das Kommen freuen sich: Carolina Winkelmann, Detlef Ilgner, Ursula Konrad und Prof. Gunter Konrad