Kunst am Niederrhein unterwegs – Start am 03.09.2011 in Mönchengladbach

Red. Kunst & Kultur [ - Uhr]

CaravanSatellit-eyeDer Bundesverbandes Bildender Künstler Niederrhein e.V. (BBK) vertritt die beruflichen Interessen von professionellen Künstlerinnen und Künstlern am Niederrhein und umfasst die Stadtgebiete Krefeld, Mönchengladbach, Duisburg und die Kreise Heinsberg, Neuss, Viersen, Wesel und Kleve … und geht nun „auf Reisen“.

Der BBK-Niederrhein hat kein festes Haus. Was liegt da näher, als mit einem Wohnwagen durch den eigenen Sektor zu touren und die Kunst an die Orte des Niederrheins zu transportieren?

kunst-caravanDer BBK-Caravan bereist vom 3. September bis 8. Oktober 2011 fünf Stationen am südlichen Niederrhein: Mönchengladbach, Nettetal, Viersen, wieder Mönchengladbach und schließlich Krefeld.

Der Caravan rollt dabei zur jeweiligen lokalen Kunstszene, den „Satelliten“, und zeigt dort Kunst im öffentlichen Raum – in Kontakt mit Passanten, ohne Umwege über Galerien oder Ausstellungshäuser.

Der Caravan, der an jedem Ort eine knappe Woche verweilt, wird zum Installationsobjekt, zum öffentlichen Amt, zum Staat im Staate, zum Beobachtungsposten und zum Wohnort der Künstlerinnen, die ihn für interaktive Projekte nutzen.

1.        MÖNCHENGLADBACH

caravan_jensen1Ausgangspunkt der Caravan- Reise wird vom 3. – 7. September 2011 der Caravan von Johannes Jensen sein, der seinen „Kompostaat“, einen „Staat im Staate“ mit allen dazugehörenden Sicherheitsvorkehrungen vor dem Rathaus Mönchengladbach- Rheydt errichten wird:

Es werden vom Künstler Dokumente erstellt, die gegen Vorlage zum Betreten des Terrains ermächtigen: Die Besucher erhalten eine neue Staatsangehörigkeit.

Ein Blick durch den Grenzzaun zeigt Kleingarten-Idylle pur; im Gegensatz dazu steht die Rakete, die im Caravan untergebracht ist. Aber keine Angst, hier wird nicht scharf geschossen!

http://www.johannes-jensen.de/

Ausstellungsdauer: Sa, 03.09.2011 – Mi. 07.09.2011

Eröffnung: 03.09.2011, 11.30 Uhr

2.        NETTETAL

In der Leuther Heide, dem ehemaligen Atelier des Bildhauer-Ehepaars van Eyk in Nettetal wird das mit Einkaufsbeuteln verpackte Wohnmobil der Bonnerin Sabine Fischöder stehen.

Sie zeigt ihren Caravan „Insideout“, der einerseits einen minimalistischen Lebensstil, zum anderen den Überfluss der Konsumgesellschaft thematisiert.

Slogans wie „schöner Schoppen“, „Jeden Tag ein bisschen besser“ oder „Preise unten“ werden von Themen wie Gesundheit, Liebe, Arbeit, Wärme, Freundschaft, Lebenssinn konterkariert, die in Videoarbeiten hinter den Fenstern des Wohnwagens zu sehen sind.

Im Gegensatz zur Hülle, die knallig bunt nach Aufmerksam schreit, konzentrieren sich die Filme mit den interviewten Personen auf das Wesentliche: Was braucht der Mensch zum Leben? Wohin gehen unsere gesellschaftlichen Ideale?

http://www.sabine-fischoeder.com/

Ausstellungsdauer Caravan: Sa, 10.09.2011 – Mi.14.09.2011

Eröffnung 10.09.2011, 15.30 Uhr

3.        VIERSEN

Ein neues Amt wird am 16. September trotz knapper öffentlicher Kassen in Viersen eröffnet: das „Wortfindungsamt“ der Hamburger Künstlerin Sigrid Sandmann:

Die Vernetzung von Architektur, Wohnumfeld, ökonomischen, sozialen und kulturellen Konstellationen sowie die Vermittlung gelebter, lebendiger Geschichte sind Ausgangspunkt vieler Arbeiten der Hamburger Künstlerin.

Das Wortfindungsamt selbst arbeitet als Koordinationsstelle und genehmigt Worte, die die Menschen für sich selbst oder für ihr Umfeld als bedeutsam erachten und welche sie nun in den öffentlichen Raum – an Mauern, Türen, Laternenmasten etc. – einbringen.

Die Einwohner gestalten so „ihre“ urbane Umgebung, setzen eigene Wahrnehmungen in Sprache um und transferieren diese in den sonst vorgefertigten Stadtraum. Das platzierte Wort wird abschließend von den AkteurInnen fotografiert und auf der Website http://www.wortfindungsamt.de/ hochgeladen, sodass eine kollektive Interaktion in Stadt und im Internet stattfindet.

Ausstellungsdauer: Fr. 16.09.2011- Mi. 21.09.2011

Eröffnung: 16.09.2011, 17.00 Uhr, Rathausmarkt Viersen

4.        MÖNCHENGLADBACH

An der Forscherwarte auf der Mönchengladbacher „Bleichwiese“ installiert Erich Füllgrabe (Herne) seine „Darstellung eines optomechanischen Observatoriums“, wo so genannte Tubusteleskope einen Blick in die Ferne gestatten, ohne den Ort physisch reisend verlassen zu müssen; mit diesen Instrumenten können Ortsbeobachtungen durch Passanten, Besucher und Forscher vor Ort durchgeführt werden.

Der Caravan trägt Informationstafeln, die den Gebrauch und die Theorie der Geräte erläutern und kann so auch zum Diskussionszentrum werden. Durch die Fenster kann man z. B. von außen einen Messtisch zur Schönverfärbung im Inneren des Wohnwagens beobachten.

„Die Skope selbst sind mobil, der Caravan wird somit zum festen Haus; die Skope repräsentieren ihrerseits Trabanten, die die inhaltlichen Funktionen des Zusammenhangs von Wahrnehmung und Bewegung formal aufgreifen.“ (E. Füllgrabe)

http://www.gmdf.de/

Ausstellungsdauer: Fr.23.09.2011-28.09.2011

Eröffnung: 23.09.2011, 18,30 Uhr

5.        KREFELD

Andrea Theis wird ab Samstag, 01.Oktober 2011 „City Camping Krefeld“ eröffnen, den ersten Campingplatz für Pendler und Prekäre, angelegt in bester Lage gleich hinter dem Krefelder Hauptbahnhof am Willy-Brandt-Platz.

Theis, selbst Arbeitsmigrantin mit Fernbeziehung und mehreren Wohnsitzen, möchte für den modernen, mobil und flexibel lebenden Menschen von heute ein ansprechendes Ambiente für den Zwischenstopp am Niederrhein bieten.

Neben dem Campingbetrieb wird es auch ein Kulturprogramm mit Workshops und Diskussionen geben.

Zum Pendlerfrühstück sind nicht nur die Platzgäste willkommen.

Ausstellungsdauer: Sa, 01.10.2011.- Samstag. 8.10.2011

Finissage am 8. Oktober 2011, 18 Uhr
Musik mit Dietmar Kolvenbach, Olaf Reddemann und Überraschungsgästen aus Köln.

Weitere Informationen zum Caravan-Kunst-Tour hier als PDF zum Download

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