Literaten aus der Region: Vilma Sturm
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Schriftstellerin und Journalistin Vilma Sturm wurde am 27. Oktober 1912 in Mönchengladbach geboren. Ab 1917 wuchs sie dann in Berlin auf.
Nach ihrem Abitur 1932 studierte sie an der Universität Bonn Spanisch, Französisch und Geschichte, wechselte später aber zur Rechtswissenschaft und Philosophie.
Von 1933 bis 1934 studierte sie in München Philosophie und Kunstgeschichte. „Angesichts der Perspektivlosigkeit einer akademischen Ausbildung im Dritten Reich“ brach sie ihr Studium aber ab und kehrte an den Niederrhein zurück: Sturm besuchte die Höhere Handelsschule in Rheydt.
Ab 1935 war sie als Sekretärin, Buchhändlerin und Fremdsprachenkorrespondentin tätig. 1936 ging sie nach Berlin zurück. Dort arbeitete sie als Journalistin für die „Kölnische Zeitung“, verfasste aber auch erste erzählerische Werke.
Ab 1939 lebte sie wieder in Mönchengladbach. 1942 bis 1944 war die in der Truppenbetreuung der Wehrmacht beschäftigt. In der Folgezeit zog sie nach Wagrain in Österreich.
In der Nachkriegszeit lebte und arbeitete Sturm dann wieder in Deutschland; ab 1946 in Bullay an der Mosel.
Dort arbeitete sie zunächst als Redakteurin beim „Rheinischen Merkur“ in Köln, ab 1949 dann bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, zunächst als freie Mitarbeiterin, von 1959 bis 1977 als festes Redaktionsmitglied.
„Sturm empfand sich als linke Außenseiterin in der Redaktion,“ berichtet die Sekundärliteratur.
1953 zog sie nach Königstein / Taunus, 1954 nach Köln, 1984 nach Bonn um, um nur einige ihrer weiteren Stationen zu nennen.
Romane, Erzählungen, Reiseberichte, Gedichte und Hörspiele gehören zu ihrem literarischen Schaffen.
„Während ihre ersten, im Dritten Reich erschienenen Werke noch von einer ausgesprochen nationalistischen Haltung geprägt sind, entwickelte sich die Autorin in den Nachkriegsjahren zur engagierten Vertreterin eines christlichen Humanismus, der sich auch in der Sichtweise ihrer Reportagen und Reiseberichte bemerkbar machte,“ beschreibt Wikipedia ihr Schaffen.
Sturm wurde auch mehrfach für ihre schriftstellerische Arbeit ausgezeichnet. 1968 erhielt sie beispielsweise den Rheinischen Kulturpreis.
Sie haben noch nie von Vilma Sturm gehört? Glückwunsch. Dann geht es Ihnen ähnlich wie mir.
Wie ich auf die Mönchengladbacher Autorin gestoßen bin, fragen Sie? Nun, die Geschichte ist schnell erzählt. Als ich weitere Geschichten für die BürgerZeitung Mönchengladbach vorbereitete, bin ich in der Internetenzyklopädie Wikipedia bei dem Stichwort „Mönchengladbach“ auf eine „Liste berühmter Persönlichkeiten“ gestoßen.
Dort war Vilma Sturm enthalten. Ein Link führte dann zu der Wikipedia-Biographie. Schon allein hinsichtlich ihres bewegten Lebens erschien sie mir interessant.
Ich gestehe es gerne: Ich kenne die Literatur von Sturm, die auch die Pseudonyme Anne Detrois, Luise Fels, Katharina und Antoin Sturm benutzte, nicht. Ich habe aber im OPAC nachgeschlagen: Bücher von ihr stehen in Mönchengladbach ein.
Sie heißen „Alte Tage“, „Barfuß auf Asphalt“, „Krankenbett“ und „Gongschläge“. Sie sind dort ausleihbar. Sollte ein gewünschtes Buch gerade mal nicht vorrätig sein, besteht immer noch die Möglichkeit, sich ihn über den „Auswärtigen Leihverkehr“ besorgen zu lassen. Ich hoffe doch, dass die Mönchengladbacher Stadtbücherei an diesem Kundenservice teilnimmt.
Ob er kostenlos ist, kann ich nicht sagen. In der Duisburger Stadtbibliothek zahlt man 2 € pro Medieneinheit dafür.
Für einen Buch- und Literaturliebhaber wie mich ist es schon interessant, sich mit der regionalen Literaturszene zu beschäftigen. Man entdeckt doch viele (auch zeitgenössische) Schätze, die in der einen Stadt bekannt und beliebt und in der Nachbarstadt schon wieder völlig aus der Mode gekommen sind.
Und ehe ich es vergesse: OPAC ist ein schöner Service, den die Stadtbibliothek anbietet. Man kann dort nicht nur die Leihfrist der eigenen, ausgeliehenen Medien verlängern.
Man kann auch nachschlagen, ob ein bestimmtes Buch vor Ort vorhanden und gegebenenfalls ausleihbar ist.