Die Singphoniker reißen zu Beifalls- und Lachstürmen hin
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Bühne frei für musikalische Brillanz, so heißt es im Werbeslogan der Singphoniker. Das Ensemble wurde diesem Anspruch mehr als gerecht.
Mühelos wurden die Schwierigkeiten der zu Gehör gebrachten Kompositionen gemeistert, Intonationsprobleme scheinen die Männer nicht zu kennen. Beweglichkeit und absolute rythmische Präzision vom ersten bis zum letzten Takt, Konzentrationsprobleme scheinen ausgeschlossen.
Wieviel Arbeit muß hinter einer solchen Leistung stecken!
Vom höchsten Ton des Counters bis in abgrundtiefe Basstöne großartiger Zusammenklang.
Nur so kann man Madrigalen von Orlando di Lasso, John Dowland und Thomas Morley gerecht werden. Dynamik vom Feinsten. Ein Höhepunkt bei diesen Kompositionen war natürlich Clément Janequins „Escoutez tous gentilz“. Hier wurden alle möglichen Kriegsgeräusche durch die menschliche Stimme vorgeführt. Ganz toll!
Diesen Madrigalen stellten die Künstler jeweils ein modernes Werk gegenüber, zum Teil mit Jazztönen. Der Jubel der Zuhörer war groß.
Bei der Darbietung von Mendelssohns „Abendständchen“, dem wiederum eine moderne Komposition entgegengestellt wurde, wie auch bei Schuberts „Geistertanz“ konnte ich dem Stimmklang des Ensembles nichts abgewinnen, manches klang kühl und sprachlich überzogen. Singen mit abgestelltem Vibrato bei romantischer Musik?
Dann aber wieder ein Glanzpunkt, Enjott Schneiders Vertonungen von Texten von Christian Morgenstern. Einfach zum Wimmern komisch. Die Schwierigkeiten dieser Musik wurden mit lebhaften Bewegungen, die dazu noch zum Text passten, untermalt.
Zum guten Schluß dann Highlights der Unterhaltungsmusik in wunderbaren Bearbeitungen, wie Künnekes „Ball bei Kroll“ und Ähnliches. Hier liessen die Comedian Harmonists grüßen.
Der Bassist zeigte sich auch noch mimisch und körperlich als Klasse-Kontrabassist, ohne einen Kontrabass in der Hand zu haben.
Für den nicht endenwollenden Beifall dann natürlich noch Zugaben, die zu Lachstürmen führten.
Ein ganz großer, künstlerischer und unterhaltsamer Abend. Wir gingen begeistert und beglückt aus der KFH.
Ein Dank für dieses so ganz aus der Reihe fallende Konzert. Es war ein Meisterkonzert!
Herbert Rommerskirchen