Methangas-Anlage Wanlo: Offener Brief von „Aktion Durchblick MG“ an Hans-Willi Körfges (SPD)

Huber, aktion Durchblick MG [ - Uhr]

Koerfges-Lokalbote-Betroffene-zu-Beteiligten-machenSehr geehrter Herr Körfges, in „Der Lokalbote Wickrath“, Ausgabe Februar 2011, wenden Sie sich an die BürgerInnen im Mönchengladbacher Süden. In Ihrer Anzeige beziehen Sie sich auf die „Ereignisse“ um die geplante Methangasanlage in Mönchengladbach-Wanlo.

Diese Anzeige haben wir mit Befremden zur Kenntnis genommen.

Was wollen Sie den betroffenen Bürgern sagen? Wenn Sie damit loben oder gar beruhigen wollen, so hat diese Anzeige ihren Sinn absolut verfehlt.

Ja, es stimmt. Hunderte Anwohner und Betroffene haben recherchiert und sich informiert.

Die Bürgerinitiative Wanlo hat mit hervorragender Sachkenntnis und viel Engagement, das auf viel Arbeit und hohem Freizeiteinsatz basiert, ihre Argumente dargelegt. Aber nicht nur Wanloer, auch andere Bürger Mönchengladbachs haben sich per Einwendungen zu Wort gemeldet.

Was Wanlo anbelangt, Argumente eines massiv belasteten Stadtteiles, die von der Politik in Mönchengladbach und vor allem auch Ihrer Partei, der SPD, ignoriert werden, da die Interessen eines Unternehmens offensichtlich mehr wiegen als die von Bürgern, die schon jetzt enormen Belastungen ausgesetzt sind.

Dazu ein kurzer Exkurs zur Verdeutlichung:

Der näher rückende Braunkohletagebau ist für Wanlo schlicht ein Drama. Aktuell wurde mit dem Setzen der Sümpfungsbrunnen und Tiefenbohrungen begonnen. Diese Arbeiten erfolgen im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. Mit Näherrücken des Braunkohlebaggers wird es dort auch nachts taghell sein. Von der Geräuschkulisse, Bodenvibrationen und den massiven Belastungen durch Fein- und Grobstaub ganz zu schweigen!

Feinstaubbelastungen, die definitiv die Gefahr irreparabler gesundheitlicher Folgen beinhalten. Auch wenn seitens RWE Power diese Gefahren gerne und ständig heruntergespielt, gar negiert werden!

Ja, es ist richtig, was Sie schreiben: Aus Betroffenen wurden Experten.

Aber, was hat es diesen Experten genutzt oder was wird es ihnen letztendlich nutzen?

In der Politik gar nichts! 1.340 individuell und umfangreich formulierte Einwendungen konnten Sie und Ihre Partei nicht überzeugen. Einwendungen, die klar und deutlich auch die Unrichtigkeit vieler Behauptungen der NVV thematisierten. Einwendungen, die die Sorgen und Nöte wegen der schon jetzt großen Belastung der Bürger Wanlos aufzeigten!

Wozu waren diese Einwendungen gut? Welche Schlüsse und Erkenntnisse haben Sie und die SPD daraus gewonnen?

Einzig die, dass man Wanlo ruhig auch noch eine Methangasanlage zumuten kann!

Wie wäre es Ihnen zumute gewesen, wenn die NVV Giesenkirchen zum Standort „auserkoren“ hätte? Hätten Sie dann auch so lange geschwiegen?

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands vertritt in diesem Fall einseitig und eindeutig die Interessen der NVV, einem Unternehmen des RWE-Konzerns. Die SPD unterstützt eindeutig eine verfehlte ökologisch wie ökonomisch sinnlose Förderung angeblich “fortschrittlicher” Energieerzeugung.

Die SPD unterstützt eine Subventionspolitik, die zwischenzeitlich nicht nur von diversen Bundesländern, sondern auch von  FDP und CDU/CSU (zuletzt Agrarministerin Ilse Aigner) erkannt wurde und deren zügige Zurücknahme inzwischen gefordert wird. Möglichst sogar noch vor dem 1. Januar 2012.

Der Wissenschaftliche Beirat (Agrar), das Umweltbundesamt, der Sachverständigenrat für Umwelt, Umweltverbände (z.B. Greenpeace, BUND, NABU, WWF), inzwischen sogar landwirtschaftliche Verbände (!) sprechen sich gegen Methangas-Großanlagen wie der in Wanlo geplanten ganz klar und deutlich aus.

Vor diesem Hintergrund erklären Sie:

„Ich bin stolz auf eine Bürgerschaft, die mitreden will und mitreden kann. Die sich vor Ort engagiert und damit zeigt: Meine Stadt, meine Heimat ist mir nicht egal. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Mut und Tatkraft.“

Was nutzt es den Bürgern Wanlos? Nahezu jeder ist inzwischen ein Experte i.S. Methangasanlagen, der eine Diskussion mit keinem Politiker oder Fachmann zu scheuen braucht. Ja, man darf behaupten, den meisten Politikern sogar überlegen ist.

Selbstverständlich ist gerade den Bürgern in Wanlo Ihre Heimat nicht egal! Das zeigen sie überdeutlich. Mit welchem Erfolg? Wer hört hin?

Ihr Lob, etwas in dieser Art soll Ihre Anzeige vermutlich darstellen, muss den Wanloern wie Hohn erscheinen.

Ihnen auch noch Mut und Tatkraft zu wünschen ist schon fast zynisch.

Richtig ist Ihre Bemerkung: „Die Politik aber muss nun lernen die Bürger frühzeitiger in ihre Entscheidungen einzubinden. Und so aus Betroffenen Beteiligte machen.“

Im Übrigen: Betroffene sind immer Beteiligte!

Das muss man ihnen nicht erst durch eine Anzeige bestätigen.

Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, was eine weitaus frühere Beteiligung der Bürger im Falle Wanlos bewirkt hätte? Vermutlich wenig bis gar nichts, denn solange Vorhaben politisch gewollt sind, hat der Bürger mit seinen noch so berechtigten Interessen keine Chance.

 Auch dies ist eine Erkenntnis aus dem Vorgang „ Wanlo“.

Das wird jedoch auch in Zukunft Bürger nicht davon abhalten, sich gegen unsinnige Vorhaben zur Wehr zu setzen.

Aus Betroffenen Beteiligte machen – diese Chance hätte die SPD im Fall Wanlos gehabt. Sie hat diese Chance den Interessen eines Unternehmens geopfert!

Die SPD, der Sie nun einmal angehören und in dieser allen voran der Oberbürgermeister Norbert Bude, der Fraktionsvorsitzende und NVV-Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Beine und der Vorsitzende der SPD Hermann-Josef Krichel-Mäurer, sind glühende Verfechter dieser Methangasanlage. Warum auch immer das so sein mag!

Deutlich erkennbar ist, dass in diesem Fall wirtschaftliche Interessen über die der Menschen gestellt werden!

Wohlgemerkt wirtschaftliche Interessen, die keine Verbesserung für die Allgemeinheit darstellen, der Stadt keinerlei (wirtschaftliche) Vorteile bringen, sondern lediglich die Gewinnmaximierung eines Unternehmens berücksichtigen und bedienen.

Es ist geradezu peinlich, mit welchen Argumenten den Bürgern die Greenwashing-Politik eines Konzerns aufgezwungen wird. Um nicht mehr und nicht weniger handelt es sich schließlich in diesem Fall.

Befremdend ist darüber hinaus, dass Sie, Herr Körfges, als SPD-Landtagsabgeordneter, der seinen Wahlkreis im Mönchengladbacher Süden hat, sich erst jetzt, wenige Tage vor der alles entscheidenen Ratssitzung (!) mittels einer durchaus „fragwürdigen“ Anzeige in einer Stadtteil-Zeitung an die betroffenen Bürger wenden!

An dieser Stelle muss man nochmals den Vertretern der SPD in der Bezirksvertretung West, Frau Ursula Klawuhn, Herrn Ulrich Mones und Herrn Dennis Hutschenreiter hohen Respekt zollen, die Zivilcourage bewiesen und den Mut hatten und haben, sich gegen die Meinung der SPD-Führung in Mönchengladbach zu stellen, der auch Sie hinzuzuzählen sind.

Diese drei haben ihre Entscheidung gegen den Druck aus den eigenen Reihen durchgestanden. Nicht aus populistischen Gründen, sondern aus Überzeugung und früher, intensiver Beschäftigung mit der Thematik und den betroffenen Bürgern!

Das ist sozialdemokratische Arbeit!

Das ist es, was die Bürger gewählt hatten, als sie Ihrer Partei und Ihrem Oberbürgermeister zu einer Mehrheit verhalfen. Bekommen haben sie eine SPD Mönchengladbach und einen OB, wie sie sich aktuell zeigen: bürgerfern und bürgerfremd. Da helfen auch keine durchsichtigen Lobhudeleien.

Die von Ihnen angesprochene Bürgerbeteiligung begrüßen wir ausdrücklich.

Jedoch nicht in der derzeit in Mönchengladbach praktizierten Form, bei der man sich ausschließlich auf den im Baugesetzbuch vorgeschriebenen Ablauf beschränkt.

Dass in diesem Rahmen in unserer Stadt die Anhörungskommission eine Ergänzung darstellt ist durchaus positiv zu bewerten. Diese kann jedoch die erfoderliche Bürgerbeteiligung schon VOR Planungsbeginn keinesfalls ersetzen.

Mit freundlichen Grüßen

aktion Durchblick Mönchengladbach
gez. Hannelore Huber
Sprecherin

19 Kommentare zu “Methangas-Anlage Wanlo: Offener Brief von „Aktion Durchblick MG“ an Hans-Willi Körfges (SPD)”
  1. Hiermit schließen wir die Kommentierungsmöglichkeiten zu diesem Artikel.

  2. Eule denkt laut:

    Eine Firma, deren Eigentümer zur Hälfte die Stadt ist, baut eine Methangasanlage gegen jede Vernunft, gegen die Umwelt, gegen die Bürger.

    Grund: Subventionen, die wiederum die Bürger durch Steuern bezahlen. (evtl. stimmt dieser Bericht in der BZ, dass durch Müllverwertung in einigen Jahren noch mehr Subventionen einzustreichen sind…?)!

    Aber weiter im Nachdenken: also ist diese Stadt, weil halbe Eigentümerin des Unternehmens (oder ist es andersrum..?) engagiert für diese Anlage.

    Wie können dann Vertreter der Stadt sich als gesetzestreue neutrale Personen des öffentlichen Rechts aufstellen? Geht doch nicht!

    Die Stadt ist Unternehmer in dieser Sache und ich frage mich, ganz naiv, ist das überhaupt juristisch legal?

    Dürfen die überhaupt abstimmen?

    Denn mit dem Mäntelchen Ratsherr stimmen sie ja dann über Wohl und Wehe ab, Wohl für sich, Wehe für den Bürger, der ihn gewählt hat.

    Fazit: das stinkt!

  3. @ herbert

    Wäre es nicht so traurig, könnte man über Ihre Aussage herzhaft lachen! Mit der Nummer könnten Sie glatt im politischen Kabarett auftreten!

    Leider drängt sich dieser Eindruck dem Bürger, insbesondere den in Wanlo betroffenen, tatsächlich regelrecht auf! Dem Bürger werden Partikularinteressen und Stammtischreden vorgeworfen. Was liefern sogenannte Politiker ab?

    Unterirdisches Geschwafel, das keiner braucht und will, das flüssiger ist als Wasser, nämlich überflüssig! Schlimm: Die merken es noch nicht einmal! Schmerzfrei und ungetrübt sozusagen.

    Der Bürger hat Leuten wie Herrn Körfges dorthin verholfen, wo er jetzt ist. Mag ja sein, dass er seinen Job gut macht – andererseits kann man das auch für die „Diät“, die ihm die Bürger zahlen, verlangen. So ‘ne schlappe halbe Million dürften das in einer Legislaturperiode sein. Dafür kann der Bürger mehr erwarten als dieses Süßholzgeraspel!

    (O.k., einen Michael Schroeren von der CDU, die sich übrigens auch mehr als beckt hält, ficht das auch nicht an. Der/die spielen übrigens genauso Beamtenmikado – nur nicht rühren, schon gar nicht bei den Bürgern im Süden und erst recht nicht zur „Causa Methangasanlage“!! Möglichst unauffällig aus der Nummer rauskommen ist angesagt. Zu sagen hätte er vermutlich sowieso weniger als nichts!).

    Nein, was Herr Körfges jetzt ablieferte ist definitiv unterirdisch. Wenn es, wie Herr Missy meint, „gut“ gemeint ist und er tatsächlich gegen diese Subventionsanlage ist, dann hätte er es „nur“ zu sagen brauchen und schon hätten alle verstanden. Wir können schließlich alle lesen.

    Auch die Eingeborenen im „Süden Mönchengladbachs“! Man nennt diese Ortslage auch „Wanlo“.

    @ FLINTSTONE

    Super Idee von Ihnen! Sie haben vollkommen recht! Die armen Socken in Wanlo haben nicht nur den Ärger und müssen sich auch noch allen möglichen und unmöglichen Unsinn erzählen lassen – nein, die dürfen jetzt auch noch für die geballte Inkompetenz der Politik ZAHLEN! Toll!

    Zu all dem Ärger, der Arbeit, die sie geleistet haben. Statt Freizeit und Ruhe (z.B. der vielen schon älteren, aber auch berufstätigen Wanloer, Beckrather und Hochneukircher) ein unfreiwilliges Lernprogramm i.S. Methangasanlagen und in Politiker-Verhalten.

    Und wozu? Um 1.340 qualifizierte Einwendungen zu schreiben, von denen die einen (NVV) behaupten, dass das mehr oder weniger Unsinn ist und alles längst widerlegt und die anderen (Politik(er) und OB Bude wischen sie einfach mal eben so vom Tisch.

    Bürger? – igitt!!

    Was interessieren schon Bürger! Stehen Wahlen an? Nein! Also Ruhe bitte und zum nächsten Wahltermin die Politik(er)verdrossenheit beiseite schieben und nur ja die Kreuzchen an der richtigen Stelle machen. Damit …?

    … damit z.B. Herr Körfges MdL bleiben und in Anzeigen wie die aktuelle „investieren“ und dem Bürger „Mut und Tatkraft“ wünschen kann! Das auch noch steuerlich absetzbar oder sogar SPD-finanziert. Also letztendlich irgendwie durch uns und die Wanloer auch noch selbst bezahlt.

    Und wenn man dann noch bedenkt, dass letztendlich diese Meckerbürger die komplette Mängelpalette und Unwahrheiten bei dem Projekt „Methangasanlage“ aufgedeckt haben, muss man sich fragen, ob man nicht ihnen, statt all den Experten (z.B. Verkehrsgutachten) etwas zahlen müsste.

    Wanlo, Beckrath und Hochneukirch brauchen keine Durchhalteparolen und Cheerleader, die sie mit fragwürdigem Lob beruhigen oder „aufmuntern“ (?) wollen, sondern Politiker, die sich nicht vom Kapital gängeln und einen Riesenbären aufbinden lassen.

    Denn Nutzen (Arbeitsplätze?? Steuereinnahmen?? Sinnhaftigkeit der Anlage??) hat ausser der NVV/RWE niemand von dieser sogenannten „Biogasanlage“! Noch nicht einmal das Klima!!

    Sind ja alles nur Wutbürger.

    Heftig, einfach nur heftig!

  4. Wanlo liegt bekanntlich ganz tief im Süden der Stadt fast direkt am Grubenrand.

    Und damit zu weit weg von Giesenkirchen!?

    Zudem sind erst 2014 die nächsten regulären Wahlen (Kommunalwahlen) angesagt.

    Die Bürgerprotestbewegungen in und um Giesenkirchen (Giesenkirchen 2015 und Nein zur L19) waren für Herrn Körfges vor den Kommunal- und Landtagswahlen stark unterstützenswert. Lagen Sie doch an seinem Wohnort und konnte man sich durch Unterstützung des Protestes viele Wählerstimmen erhoffen.

    Auffallend bedeckt hat sich Herr Körfges hingegen bisher beim Protest der Bürger in und um Wanlo gezeigt. Dabei liegt Wanlo doch auch in seinem Landtagswahlkreis.

    Hat es damit zu tun, dass man bequem im Landtag sitzt und die nächsten Wahlen so fern sind ?

    Wo war denn seine Unterstützung der aufrechten Wickrather SPD-Genossen um Mones, Hutschreiter und Co, die sich zu einem sehr frühen Zeitpunkt klar und deutlich gegen eine Methangasanlage in Wanlo aussprachen und damit Mut und Rückgrat gezeigt haben?

    Zu einem Zeitpunkt, wo alle anderen Parteien bis auf DIE LINKE noch rumeierten.

    Ich habe sie nicht vernommen.

    Mönchengladbachs Bürger, vor allem aber die Wanloer, haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie Sie Herr Körfges zur geplanten Methangasanlage in Wanlo stehen und dies bitte vor der Abstimmung im Stadtrat am 23.2.2011.

  5. der text von herrn körfges – jetzt mal auf deutsch, anstatt auf politisch:

    „zugegeben, ihr wisst in der sache besser bescheid als wir, aber – das interessiert uns eigentlich nicht.

    wir wissen, was WIR wollen, schließlich sind wir von euch gewählte politiker.

    euch ist eure heimat nicht egal – uns aber schon.

    macht ruhig mit mut und tatkraft so weiter – das stört uns nicht.“

    da könnte man ja fast zum gernot haßknecht (so heisst der wirklich!) von der zdf-heute-show werden, oder?

  6. Herr Körfges wünscht den Bürgern „Mut und Tatkraft“.

    Er wünscht ihnen nicht „Erfolg“.

    Warum wohl.

    Na, weil auch er allen Beteuerungen zum Trotz für diese Anlage ist, dies aber aus welchen Gründen auch immer nicht erklären möchte.

  7. Sorry, Herr Körfges, das war gar nichts!

    Einfach nur peinlich. Wie müssen sich die Wanloer und Beckrather (auch Hochneukircher) fühlen?

    Ihnen Mut zusprechen, weil sie demnächst auch noch eine Methangasanlage „ihr eigen“ nennen können oder „dürfen“??

    Und dann auch noch zu erklären, stolz auf diese Bürger zu sein, die mitreden wollen und können – aber nicht dürfen!

    Wie anmaßend!

    Mit Sicherheit werden diese Bürger auf den Stolz Ihrerseits auf sie dankend verzichten. Was nutzt mitreden wollen und können, wenn man sich mit (unter anderem) 1.340 Einwendungen zu Wort meldet, nur, um dann ignoriert zu werden!

    Hauptsache der Herr Oberbürgermeister Bude und die SPD Mönchengladbachs dürfen ihre Verbundenheit zur NVV dadurch unterstreichen, gar beweisen (?), dass sie mit dafür sorgen, einem bereits über die Maßen belasteten Stadtteil noch „eins drauf zu packen“. Noch dazu mit einer vollkommen sinnlosen, Gelddruckmaschine namens „Biogasanlage“!

    Und dann von Stolz, Bürgerengagement, Wünschen für „Mut und Tatkraft“ (für die kommenden harten Zeiten?) zu schwadronieren ist schon mehr als heftig.

    Was müssen sich die Wanloer, Beckrather, ja, auch die Hochneukircher, die schließlich genauso betroffen sind, noch alles anhören? Worauf sie mit Sicherheit am meisten verzichten können, sind pathetische Sonntagsreden in denen von „Mut, Engagement, Herzblut (!) und Bürgerlob“ die Rede ist, durchsetzt von (nicht vorhandenem) Mitleid.

    Würde letzteres existieren, hätten Sie und Ihre SPD diese Anlage verhindern müssen.

    Oder Sie hätten einfach nur weiter geschwiegen. Das war zwar auch schon auffällig, trotzdem wäre weiter andauernde, dröhnende Stille Ihrerseits besser gewesen als das, was jetzt passierte!

  8. Vielleicht nimmt Herr Körfges und die anderen versteckten „Biogas-Anlagen-Gegner“ in der SPD die Gelegenheit wahr, von ihren Einnahmen aus ihren politischen Ämtern etwas in die „Klage-Kasse“ der Wanloer zu spenden; steuerlich absetzbar versteht sich.

    Die werden bestimmt dankbar sein und die Spender sicherlich auch nicht öffentlich nennen, wenn sie es denn so wollen!

    Eine „inhaltliche“ Frage an Herrn Körfges zu seiner Anzeige hätte ich noch. Welche Bürger haben eigentlich „Mit Engagement und Herzblut pro … argumentiert“?

    Meinen Sie damit etwa die Herren Bude oder Beine?

  9. Dä ös beij sinne Kall wi dr Haas beij sinn Jonge …..

    (Der ist bei seinem Erzählen/Sprechen wie der Hase bei seinen Jungen. Anm.: Der Hase ist überhaupt nicht bei seinen Jungen. Gemeint ist, dass jemand nicht überlegt hat, was er sagte.)

  10. Es gibt doch in Wanlo nur eines: entweder ich mute den Menschen auch noch diese Anlage zu oder nicht.

    Gesetzt der Fall, eine solche Anlage würde in Jüchen gebaut.

    Auch dann hätten die Politiker im Prinzip zwischen zwei Argumenten zu urteilen: entweder ich schöpfe noch Subventionen, die jetzt noch rechtlich in Ordnung sind, für wirtschaftliche Interessen ab oder ich sage nein zu ökologisch unsinnigen, ja gar Umwelt und Menschen schädlichen Investitionen.

    Den Beweis für letzteres haben die Wanloer nun doch hinreichend geführt.

    Warum sonst wollen im übrigen Spitzenpolitiker von CDU und FDP diese Art der Subventionierungen demnächst unterbinden?

    Letztlich werden doch solche grünen Ideen in der Realität zum Absurdum. Die Grünen haben anfängliche Fehler erkannt, die SPD will nicht erkennen, weil sie ja auch meint verkaufen zu müssen, was von Wirtschaft zu verstehen. Glaubt nur keiner.

    Herr Körfges versucht mit seiner Anzeige Brücken zu bauen, die nicht da sind. Es gibt hier nur ein Ja oder Nein.

    Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist dienlich für die Menschen.

    Also eine klare Sache des Gewissens. Und selbst das hat die SPD-Führung nicht mehr.

    Da nutzt diese Anzeige überhaupt nichts und entlarvt sich als das, was sie ist: eine billige Anbiederung.

  11. @ Karl Delf

    was recht ist, muss auch recht bleiben!

    den wickrather spdlern „ducken vor den bürgern“ vorzuwerfen, ist nicht fair.

    sie sind schließlich die einzigen, die von beginn an zu den wanloern gehalten haben, und zwar schon zu einem zeitpunkt, als die ganze angelegenheit noch keine so hohen wellen geschlagen hatte.

    vielleicht sollen sie sich mal in wickrath, wanlo und beckrath umhören. dann würden sie sehr schnell zu der erkenntnis kommen, dass ihre vorwürfe vollkommen unberechtigt sind.

  12. Hut ab vor aktion Durchblick, Hut ab vor allen mutigen Bürgern, die für das Wohl der Menschen kämpfen.

    Eine ekelhafte Schmierenkomödie seitens der Politik, und Herr Missy, der arme Hans-Willi konnte nichts tun? Er hat so gekämpt?

    Für wie blöd halten Sie und offenbar auch einige Politiker uns? Offenbar für sehr dumm.

    Doch die jüngste Vergangenheit zeigte bereits, dass der Wille einiger Menschen Berge versetzt, und unter Umständen auch Politiker!!

    Die Menschen in und um Wanlo werden kämpfen, sich zusammenschließen und den Bau dieser Anlage verhindern.

    Glaubt einer von den Genossen Beine, Bude, Körfges ect. oder vielleicht sogar die FDP, dass Ihr in der Lage seit, die Menschen aufzuhalten? Glaubt Ihr das tätsächlich?

    Ihr werdet die Menschen nicht aufhalten können, das ist in der jüngsten Vergangenheit einigen klar geworden.

    Das setzt allerdings einen gewissen Weitblick voraus, und den haben die Politiker von Mönchengladbach vor sehr langer Zeit verloren, wenn sie ihn überhaupt jemals hatten.

    Ist aber auch so schön so´kleines Pöstchen als Vorsitzender, son bischen Ratsherr/frau spielen…

  13. Tja, wenn sich jemand zu einem so emotionalen Thema äußert und zudem noch zum Führungskreis der Partei gehört, dann muss man sich über kritische Äußerungen nicht wundern.

    Welchen Zacken hätte sich Herr Körfges aus der Krone gebrochen, wenn er in seiner Anzeige darauf hingewiesen hätte, dass er – wie Herr Missy erklärt – gegen diese Anlage ist.

    Andere aus „seiner“ SPD hatten den Schneid dazu! Allen voran „seine“ Wickrather Genossen!

    Hätte Herr Körfges seine Position seinem Anzeigentext vorangestellt, wären seine Erklärungen als ehrlich gemeint aufgenommen worden.

    So leider überhaupt nicht!

    Hätte er sich gar nicht geäußert, wäre es noch besser gewesen. Zumindest für sein persönliches Ansehen!

    Nun ist es aber leider zu spät und er hat zusätzlich noch in die SPD-Scherbenhaufen getreten, die Herr Beine, Herr Bude und Herr Krichel dauerhaft hinterlassen haben!

  14. Ist doch sozialdemokratishe Politik. Haben die ja beschloßen.Die wickrther spd hat keine courage, die knicken zuhause vor der Bürgerini ein und außerhalb von Wickrath halten die sich vornehm zurück.

  15. Zitat Rainer Missy: „Jedoch kann Herr Körfges von seinem Mandat im Landtag nicht auf die Entscheidung der Verantwortlichen in Mönchengladbach Einfluß nehmen.“ Zitat Ende.

    Aha, er ist demnach kein Mitglied der Mönchengladbacher SPD, obwohl er als deren Kandidat in den Landtag gewählt wurde.

    Ich erinnere an unseren Oberbürgermeister, der trotz seines Amtes sehr eindeutig und kraftvoll Einfluß genommen hat.

    Sollte Herr Körfges der Meinung sein, die Methangasanlage solle nicht gebaut werden, so sollte er auch öffentlich dazu stehen können.

    Im Übrigen sollte er nicht über einen „Missy“ mit den Bürgern kommunizieren, sondern sich selbst erklären.

    Außerdem, Kritik darf auch ein Landtagsabgeordneter öffentlich und ohne vorherige Rück-/Absprache erhalten.

  16. Da kommt doch tatsächlich nach 10 Monaten Schweigen das MdL H.W.Körfges zum Vorschein und meldet sich bei den Bürgerinnen und Bürgern von “ Mönchengladbach-Süd“ zu Wort.

    Zuletzt wurde er am 10.4.2010 in „MG-Süd“ gesehen, als er zwangsweise und wohl oder übel mit Menschen aus Wanlo reden mußte, weil diese den Bus mit den Gästen der „SPD-Baustellenrundfahrt durch ein Demo stoppten.

    Mit einer fragwürdigen Anzeige schleimt er nun so sehr, dass er selbst fast auf diesem Schleim ausrutscht!

    Herr Körfges, auf so etwas fallen die Menschen im Süden von Mönchengladbach nicht herein!

    In den letzten 13 Monaten hat man seitens der SPD versucht, den Menschen “ im Süden von Mönchengladbach“ mit unredlichen Argumenten eine Methangasanlage zu verkaufen, die sonst niemand in der Stadt haben will!

    Unterstützen Sie und Ihre SPD ruhig den Bau der Anlage. Die Quittung bekommen die SPD und alle anderen Parteien, die sich für den Bau aussprechen!

    Die Menschen in “ MG-Süd“ vergessen nicht, was man ihnen damit antut!

    Und wenn die ersten Maistransporte rollen, gibt es auch für Verwaltung, Betreiber und Politik ein böses Erwachen!

    Herr Körfges, Sie und Ihre Partei brauchen nicht stolz auf uns zu sein. Wir sind stolz auf uns – und das können wir mit Recht sein!

    Die Beckrather und Wanloer Bevölkerung brauchen auf Dauer weder Sie noch Ihre Partei.

  17. Den Ausführungen in dem offenen Brief der „Aktion Durchblick MG“ an Herrn Körfges kann man nur ohne Einschränkungen zustimmen!

    Dass dieses anbiedernde Lob an die entschlossenen Wanloer eigentlich geradezu wie Spott ankommt, scheint Herr Körfges nicht einmal zu bemerken. Ein Satz wie: „Ich bin stolz auf eine Bürgerschaft, die mitreden will und mitreden kann.“ ist wirklich der reinste Hohn und lädt geradezu dazu ein, diesen wie folgt zu vervollständigen: „… die mitreden will und mitreden kann, aber nicht DARF“.

    Es mutet irgendwie merkwürdig an, dass sich der stellvertretende Vorsitzende der Landesfraktion just der Partei hier in dieser Weise vermeintlich positiv zu dem Engagement von Bürgern äußert, deren Anliegen sie soeben ohne langes Federlesen mehr oder weniger selbstherrlich und scheinbar nur der eigenen, persönlichen (bzw. NVV-hörigen) Meinung verpflichtet, vom Tisch gefegt hat.

    Was genau uns Herr Körfges nun eigentlich mit seinem Statement vermitteln wollte, bleibt wohl sein Geheimnis.

    Falls seine persönliche Haltung im Gegensatz zu der Entscheidung seiner Partei stehen sollte und er dies vermitteln wollte, so ist ihm das hiermit sicher nicht gelungen.

    Und falls er ansonsten lediglich die Wogen glätten und für gute Stimmung sorgen wollte, dann ebenfalls nicht – erst recht nicht!

  18. Alle Achtung Frau Huber, wie sich für die Wanloer Bürger einsetzen.

    Jedoch habe ich den Eindruck, dass Sie sich nicht vorher mit den Meinungen der Menschen, die Sie mit derartigen Artikeln angreifen, auseinandersetzen.

    Ich kenne Herrn Körfges persönlich und kenne auch devinitiv seine persönliche Meinung zum Thema Methangasanlage und weiß, dass er versucht hat alles, was er tun konnte um die Anlage zu verindern. Jedoch kann Herr Körfges von seinem Mandat im Landtag nicht auf die Entscheidung der Verantwortlichen in Mönchengladbach Einfluß nehmen.

    Ich kann nur gut finden, dass Herr Körfges die Bürger in Wanlo und somit in Mönchengladbach bestärkt sich einzumischen und somit dafür zu sorgen, dass ihr Wille in die politischen Entscheidungen mit einfließt.

    Ich würde Ihnen Frau Huber empfehlen sich, bevor Sie Menschen angreifen, mit diesen Menschen und deren Meinung intensiv auseinanderzusetzen.

  19. Was bewegt ihn, den Vorzeigepolitiker der Mönchengladbacher Sozialdemokraten, wer bewegt ihn zu einer solchen Anzeige, er spricht darin alle Bürgerinnen und Bürger an, also auch mich.

    Waren für ihn Themen wie „L19n“ oder „Giesenkirchen 2015“ nicht ebenso wichtige Bürgeranliegen?

    Er stand damals immer an der Seite der Bürger, nicht an der Seite der Obrigkeit.

    Es muss Gründe für seine Verhaltensänderung geben, war er vor den Wahlen jeweils nur eifriger Opportunist?

    Hat ihn die Berufung in die Regierungsfraktion der NRW-Landesregierung zu einem volksfernen Wirtschaftsfunktionär werden lassen?

    Als Lobbyist der Wanloer Interessen gilt er auch nach dieser hochnäsigen Ansprache an die Wanloer sicher nicht.

    Er versucht dabei untauglich den Neutralen zu geben, duckt sich ganz bewusst weg.

    Er bezieht keine Stellung, er steht also auf der Seite seiner Mönchengladbacher SPD, die verkündet hat, pro Methangas-Anlage stimmen zu wollen.

    Er versucht den Eindruck zu erwecken, alles sei nun vorbei und alles sei gut so.

    Er ist ganz offensichtlich ganz zufrieden mit dem sich abzeichnenden Abstimmungsergebnis im Rat der Stadt Mönchengladbach am 23. Februar 2011.

    Er scheint nicht zu merken oder er will nicht wirklich wahrhaben, wie es in und um Wanlo tatsächlich aussieht.

    Nein, dieser Versuch einer Beruhigungs-Pille a lá Hans-Willi Körfges ist bereits im Ansatz schief gegangen.

    Diese Enttäuschung sitzt tief.