Stadt richtet Schlagloch-Spendenkonto ein
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Auf Vorschlag aus der Bürgerschaft richtet die Stadt nun unter dem Stichwort „Aktion Schlagloch“ ein Spendenkonto ein, auf dem Geldbeträge zur Sanierung von Schlaglöchern eingezahlt werden können.
„Vor dem Hintergrund der äußerst problematischen Haushaltssituation der Stadt und der großen Anzahl an Schlaglöchern greifen wir den Vorschlag der Bürger gerne auf“, so Hans Günter Petry, Leiter des Fachbereichs Ingenieurbüro und Baubetrieb, zuständig auch für das Straßenmanagement.
Einzahlungen erfolgen unter Angabe des Kassenzeichens 6009.0000.2510 auf das Spendenkonto 66001 der Stadtsparkasse Mönchengladbach, BLZ 310 500 00.
Auf besonderen Wunsch können Bürgerinnen und Bürger auf der Überweisung auch ein konkretes Schlagloch angeben.
Spendenquittungen können aus steuerlichen Gründen nicht ausgestellt werden.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen außerdem Monika Bernhardt und Angela Wiemes unter den Rufnummern 02161 / 25 – 9001 und -9017 vom Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb zur Verfügung.
Eine Schadensbilanz nach dem besonders harten Winter 2009/2010 wies rund 3.000 Schäden mit einem Sanierungsvolumen in Höhe von 7,7 Millionen Euro auf. Wie sich die Situation nach dem derzeitigen Winter darstellen wird, steht noch nicht fest. Eine erste Abschätzung der Schadenslage mit Kostenanalyse wird im Frühjahr erwartet.
Für die Beseitigung der Frostschäden wurden zusätzlich 1,56 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Zudem wurde der Etat für Straßenunterhaltung um 300.000 Euro auf 900.000 Euro erhöht, und für Deckenüberzüge stehen der Stadt 665.000 Euro zur Verfügung.
„Dennoch reicht das Geld bei weitem nicht aus, um alle Schäden zu beseitigen, da wir derzeit noch die oberste Prioritätenliste aus dem letzten Jahr abarbeiten. Und täglich kommen neue Schäden durch den Winter hinzu“, so Hans Günter Petry. „Daher nehmen wir die Spenden der Bürgerinnen und Bürger gerne entgegen“, fügt er hinzu.
„Die Bürger müssen allerdings nicht befürchten, dass die Spendenaktion auf der anderen Seite zu Einsparungen in der Sanierung der Straßen führt. Wir werden unsere Arbeiten wie gewohnt ausführen“, ergänzt Petry. „Damit das Geld der Bürgerinnen und Bürger auch wirklich gut angelegt ist, fließen die Mittel in die endgültige und nachhaltige Schadensbeseitigung und nicht in die provisorische Sanierung“, so der Fachbereichsleiter weiter.
Witterungsbedingt werden derzeit die Schlaglöcher provisorisch mit Kaltasphalt gefüllt. Ab Mai beginnen dann die dauerhaften Sanierungen. „Dies ist genau der Zeitpunkt, wann die Spenden auch sinnvoll angelegt sind. Ansonsten zahlt der Bürger für Asphaltfüllungen, die zu einem späteren Zeitpunkt durch die Verkehrsbelastung wieder aufbrechen“, informiert Hans Günter Petry.
Dennoch werden die von den Bürgern genannten Schlaglöcher zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht umgehend mit Kaltasphalt gefüllt. Die Kosten dafür übernimmt die Stadt. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt dann die endgültige Sanierung mit Hilfe der Spendengelder.
Zur Information:
- Die provisorische Reparatur eines Schlaglochs kostet durchschnittlich 25 Euro,
- die Reparatur im Heißeinbau rund 100 Euro und der komplette Deckenüberzug rund 30 Euro pro Quadratmeter.
- Muss auch der Straßenaufbau erneuert werden, kostet die Sanierung etwa 110 Euro pro Quadratmeter.
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3.
Redaktion BZMG Neuwerk schrieb am 2.03.2011 um 11:41 Uhr:
Kontostand-Meldung der Stadt vom 28.02.2010: 1463 €
2.
Redaktion BZMG Politik und Wirtschaft schrieb am 4.02.2011 um 17:57 Uhr:
Aktueller Zwischenstand:
33 Bürgerinnen und Bürger haben seitdem insgesamt 1.173,51 Euro an die Stadt überwiesen. Darunter haben sieben Spender auch konkrete Angaben zu ihrem „Wunschschlagloch“ gemacht und auf der Überweisung die Einrichtung des Kontos als „gute Aktion“ kommentiert.
So sollen auf Wunsch der Spender Schlaglöcher unter anderem in der
– Kranichstraße,
– Myllendonker Straße,
– Bleichgrabenstraße und im
– Südwall
saniert werden.
1.
DarkGrey schrieb am 24.01.2011 um 08:59 Uhr:
Es ist schon traurig, dass eine Kommune auf Spenden aus der Bürgerschaft angewiesen ist, um die ersten Frostschäden beseitigen zu können.
Jährlich fließen ca. 53 Milliarden Euro an Kfz-abhängigen Steuern in den Bundeshaushalt.
Diese sollten doch für den Erhalt und den Ausbau des Straßennetzes verwendet werden.
Tatsächlich fließen dafür aber nur ca. 17 Mrd Euro zurück.
Der Rest wird verwendet, um andere Löcher, die nicht durch Frost, sondern durch Misswirtschaft entstanden sind, zu flicken.
Wozu, so fragt man sich, zahlen wir die Kfz-Steuer?
Es steht ja nicht nur die Stadt Mönchengladbach vor diesem Problem. Jede Kommune hat damit zu kämpfen.
Es wird Zeit, dass Steuergelder zweckgebunden eingesetzt werden.