FDP-Vorsitzender: Entscheidung zur Methangas-Anlage nicht „ampel-relevant“

Hauptredaktion [ - Uhr]

05_terhaag_andreas_1_blau100In der FDP sei die Entscheidung pro oder contra Methangas-Anlage noch nicht gefallen, erklärte der Mönchengladbach FDP-Kreisvorsitzende Andreas Terhaag gestern am Rande des FDP-Dreikönigsessens in Wickrath gegenüber BZMG.

Auch er selbst habe sich noch keine abschließende Meinung gebildet.

Auf Nachfrage meinte Terhaag, für die FDP gäbe es keinen Grund, die „Kooperationsfrage“ zu stellen, wenn die anderen Kooperationspartner zu einem anderen Ergebnis kämen, als die FDP.

Damit widerspricht Terhaag Mönchengladbacher „Analysten“, die versuchen, einen durch die Methangas-Anlage „verursachten“ Bruch der Gestaltungsmehrheit zu kolportieren.

Terhaag, selbst Ingenieur und in der Vergangenheit im Bereich „Energie“ tätig, sieht in solchen Anlage technologisch sinnvolle Ansätze. Ob diese Ansätze auch für den Standort Wanlo sinnvoll sind und wie die Standortwahl vonstatten gegangen ist, vermochte er noch nicht einzuschätzen. Hierzu wolle er noch die Argumente aller Seite hören und Informationen auswerten.

3 Kommentare zu “FDP-Vorsitzender: Entscheidung zur Methangas-Anlage nicht „ampel-relevant“”
  1. @ darkgrey und Renate Kühne

    Sie liegen vermutlich beide ganz richtig.

    Die FDP hat mit der CDU schließlich die „vorbereitenden“ Gespräche und Verhandlungen geführt.

    Herr Beine und Herr Bude sind NVV- und demzufolge Methangasanlagen-Fans, die alles, was die NVV sagt, ungeprüft und ohne zu hinterfragen 1:1 übernehmen.

    Bei der FDP hat man ohnehin häufig den Eindruck einer „Platzhalterfunktion“ in Vertretung der CDU in der Ampel.

    Die kriegen zwar eine Krise und Plaque im Ohr bei dem Wort „Subvention“, wenn es aber so verkauft wird, dass ein Unternehmen Geld verdienen müsse – ist schon alles im Lot. Man muss dem Kind nur einen Namen geben.

    Nein, ein Unternehmen darf nicht nur nach dem Gewinn schielen. Zumal nicht, wenn es die Tätigkeit, die damit einhergeht, auch noch als „grün“ verkaufen will. In diesem Fall dem Betrieb einer überdimensionierten, unsinnigen, für die Energieversorgung vollkommen uninteressanten, unwichtigen Methangasanlage.

    Schlimm an der Sache ist, dass sich auch in der FDP NIEMAND eine wirklich eigene Meinung, basierend auf eigener Recherche und Hinterfragen von Methangasanlagen (wofür die nämlich ursprünglich mal gedacht waren!!) gebildet hat.

    Da lief die NVV mit entsprechendem Personal bei der FDP auf, hat eine hübsche Power-Point-Präsentation gezeigt (die Charts und vor allem die Texte daraus kennen wir alle inzwischen in- und auswendig!), etwas erzählt, das den Eindruck von Wichtig und Richtig bei der Versammlung hinterließ und schon sind alle begeistert. Steht doch „Bio“ und „Erneuerbar“ drauf.

    Und wenn die NVV auch noch erzählt, dass dieser ganze Nonsens politisch gewollt und demzufolge entsprechend gefördert (=subventioniert!) wird – ist doch schon alles wunderbar und die Ratsmitglieder können, dank dieser umfangreichen und fundierten Informationen, ihre Händchen heben. Abnicken könnte man auch sagen.

    Warum fragt eigentlich keiner konkret nach? Warum fragt keiner, ob diese Form von Methangasanlagen überhaupt gebraucht wird?

    Warum fragt keiner, ob wir die damit produzierte Energie überhaupt benötigen? Warum hinterfragt NIEMAND den Wahrheitsgehalt ALLER NVV-Aussagen/Behauptungen?

    Die Anworten wären nämlich unbequem.

    Man könnte dann nicht mehr einfach nur so handeln, wie es von den Platzhirschen gefordert wird. Dann würde es schwierig mit dem sogenannten Fraktionszwang. Zumindest wüßte man dann ganz genau, dass man seine Hand hebt und Stimme abgibt für etwas, von dem man nicht überzeugt evtl. sogar dagegen wäre. Das fühlt sich anders an, als sagen zu können, dass man anderen geglaubt hat und sich auf deren „Wissen“ verlassen hat.

    Und zur Technik Herr Terhaag: So ein Fermentationsprozess zur Methangasgewinnung ist kein Hexenwerk.

    Interessant wird es erst bei der Frage, wie und wo man diese Technik einsetzt. Und da kann man nur sagen:

    Der einzig richtige Ort ist auf dem Bauernhof, damit Gülle und Abfälle (Rübenblätter, Getreideputz etc.) und die gewonnene Energie DIREKT (nicht virtuell wie bei NVV & CO.!!) und ohne Wärmeverluste sinnvoll genutzt wird und dem Landwirt auch noch Energiekosten ersparen, weil er seine Gebäude damit versorgen kann. Prima Sache. Nur, das sind Anlagen mit 75 oder 100 kw und nicht, wie von der NVV geplant, 1,5 MW!

    Solche Groß-Anlagen baut man nur, weil man entdeckt hat, dass sich damit Kasse machen lässt. Bürgerabzocke. Abgreifen von Subventionen. Auch „Förderung“ genannt. Klingt netter.

    http://www.bz-mg.de/weitere-medien/methangas-anlagen-quintessenz-von-plusminus-dienen-nur-dem-abschopfen-von-subventionen-mit-o-ton.html

    Technik, Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit passen bei dieser geplanten Methangasanlage überhaupt nicht mehr zusammen. Ein bisschen Internetrecherche würde auch bei FDP-Mitgliedern die Information zu Tage fördern, dass Deutschland ohnehin 20% (!!!) mehr Strom produziert als wir überhaupt brauchen.

    Kann mir jetzt noch jemand von der FDP erklären, warum diese Anlage, die theoretisch gerade mal 1.500 Haushalte (ca. 8.000 Personen) versorgen könnte (virtuell versteht sich!), für unsere Stadt so wichtig sein sollte?

    Oder müssen FDP-Mitglieder ihren Strombedarf evtl. schon über den Heimtrainer produzieren?

    Wo setzen wir die restlichen „notwendigen“ 40 – 50 Anlagen hin (z.B. Rathaus, Bunter Garten, Bismarckplatz?), damit wir energetisch „unabhängig“ sein könnten? Von dem dafür nicht vorhandenen Mais oder sonstigen „Anlagenfutter“ mal ganz zu schweigen! Verkehrstechnisch (An- und Ablieferungen) würde dann in dieser Stadt selbstverständlich gar nichts mehr gehen. Anbauflächen für Lebensmittel? Quatsch, brauchen wir nicht. Hauptsache „Bio“-Gas-Produktion!

    Der Mais reicht doch schon jetzt nicht für die geplante Anlage! Aber Politikern kann man das alles prima verkaufen.

    Vermutlich aus diesem Grund:

    http://www.bz-mg.de/category/themenreihen/methangas-anlage-wanlo/page/5

    Den Hintergrund dieser Arie kennt vielleicht der eine oder andere Politiker. Ggf. Kollegen vom Kulturausschuss fragen. Aber, auch das kann man recherchieren.

  2. Ich höre da nur raus, dass sich die FDP offenhält, die Biogasanlage auch mit den alten Partnern der CDU, der selbsternannten „besseren CDU“ (FWG) und der NVV (vertreten durch Herrn Beine) durchzusetzen.

    Wenn ich mir dann noch anschaue, wie die Ampel die Korschenbroicher ausbaut und das HdZ zu einem Abschluss bringt, dann wird hier doch sehr viel Schwarz-Gelbe Politik betrieben.

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir eine FDP Minderheitsregierung haben, ich vermisse Rot-Grüne Elemente. Wenn es so weitergeht bekommen wir gegen unseren Willen die Biogas Anlage.

  3. Dass in der FDP bis dato keine konkrete Meinungsbildung erfolgt, ist nicht verwunderlich 🙂

    Die FDP wartet doch eh, bis jemand (mit dem man regieren kann), sich eine Meinung gebildet hat, um diese dann, selbstverstänlich eigenständig, zu vertreten.

    Natürlich birgt der Bau oder der Nichtbau der Methangasanlage keine Gefahr für die Ampel.

    Herr Terhaag wird doch nicht auf seinen Posten verzichten.

    Aber er will sich mal Argumente anschauen und bewerten.

    An dieser Stelle entschuldige ich mich mal für alle Gegner der Methangasanlage bei Herrn Terhaag.
    Wir hätten unsere Argumente nicht erst gebündelt in den letzten Tagen darlegen dürfen.

    Um einmal, ganz nebenbei, auf Herrn Terhaag`s Bildung zu sprechen zu kommen; Ingenieur zu sein und mit Energie zu tun gehabt zu haben, reicht nicht zwingend aus, um logisches Denken in Energiefragen freizusetzen.

    Als Elektroingenieur habe ich persönlich aber von Anfang an, rein rechnerisch betrachtet, die Sinnlosigkeit einer solchen Anlage erkennen können.

    Als Quintessenz daraus kann ich nur schlussfolgern, dass meine Ausbildung kostenlos und seine umsonst war.

    Dass eine solche Anlage „technologisch sinnvolle Ansätze“ beinhaltet, ist, mit Verlaub gesagt, unbestritten.

    Aber eine einfache Kosten-Nutzen-Subventionsrechnung (die, da sie aus einfachen Grundrechenarten besteht, auch von einem Grundschüler erkannt werden kann) widerlegt den Betrieb im jetzigen Entwicklungsstadium.

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