IG Schürenweg verlangt Klarstellung
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[pm-igs] Unter der Überschrift „Lärmaktionsplan, Schürenweg ist nicht laut“ erschien ein Bericht in der RP-Ausgabe vom 09.12.2010.
Hierin wurde durch die Stadt Mönchengladbach eine Reihe falscher Behauptungen aufgestellt, die zu korrigieren sind.
Stadtsprecher Wolfgang Speen war scheinbar falsch informiert oder man hat bewusst versucht uns, die Interessengemeinschaft (IG) Schürenweg, die sich u.a. für die Belange des Straßenzuges Bergstraße/Schürenweg/Marienburgerstraße/Metzenweg/ Nicodemstraße einsetzt, unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Zum Sachverhalt
Die Interessengemeinschaft wehrt sich nicht gegen eine Lärmbelästigung, sondern gegen eine Lärmbelastung durch Straßenverkehrslärm in Wohngebieten, die im gesundheitsschädlichen Bereich liegt.
Die Lärmwerte sind in der Lärmkartierung des Bundeslands NRW ersichtlich. Dort ist der gesamte Straßenzug mit 70 – 75 db(A) angegeben. Fakt ist, dass einige Abschnitte sogar bei über 75db(A) liegen. Größer 75db(A) ist der höchste Wert der überhaupt in unserer Stadt kartiert wurde.
Das von Herr Speen zitierte wissenschaftliche Verfahren ersetzt keinesfalls die Durchführung einer Lärmmessung. Eine solche Lärmmessung liegt der Stadt bereits vor.
Im Auftrag der Interessengemeinschaft wurde durch die Firma HEBO, Bochum, bereits vor zwei Jahren ein Geräuschmessbericht erstellt. In diesem Bericht wurden überschrittene Lärmgrenzwerte festgestellt.
Schlusssatz des Gutachters: „Gesunde Wohnverhältnisse liegen so nicht mehr vor.“
Im Artikel zum Lärmaktionsplan werden „Äpfel mit Birnen“ verglichen. Dadurch wird den Bürgern, aufgrund einseitiger Argumentation und nicht erklärter Zusammenhänge, die Möglichkeit der Nachvollziehbarkeit bewusst genommen.
Schlimmer noch, Herr Speen vergleicht vierspurige Bundes– und Landesstraßen in gewerblichen Mischgebieten mit zweispurigen Kommunalstraßen in reinen Wohngebieten. Objektivität und Fairness sehen unserer Meinung nach anders aus!
Die Stadt ist nun gefordert die hoch belasteten Stellen durch konkrete, lärmreduzierende Maßnahmen zu beruhigen.
Wir haben den Pressesprecher der Stadt um Klarstellung gebeten und erwarten eine objektive und sachliche Relativierung seiner Aussagen und eine umgehende Richtigstellung.
1.
D. Pardon schrieb am 13.12.2010 um 11:01 Uhr:
Folgen einer jahrzehntelangen, falschen Stadtplanung? Zumindest wurde Zeitwandel verschlafen.
Ich erinnere mich an manch nostalgisch-anmutende Argumentation „Wohnen und Arbeiten im Viertel als Idealbild“, mit denen Baugebiete in Wohngebieten geschaffen wurden.
Das Fatale: wenn nichts draus gelernt wird und Politiker und Verwaltung städtebaulich im „Weiter so“ verharren. Klimawandel und steigenden Verkehrsflüssen zum Trotz – Augen zu und durch?
Die Realität: Lagerhaltung auf der Straße – just-in-time-Anlieferung bei den Firmen spart Lagerhaltungskosten. Den Lkw-Verkehr muss die Gesellschaft stemmen mit Bau neuer Straßen, mit Lärmschutzkosten und Lärmbelästung und sinkender Wohnqualität in manchen Stadtvierteln.
Arbeitnehmer müssen mobil sein, weite Anfahrtsstrecken in Kauf nehmen sonst drohen bei Arbeitslosigkeit Sanktionen des Arbeitsamtes.
Hobby, Freizeit, Ansprüche der Kinder mit Fahrten zu Schulen und Sportvereinen – wir sind alle Mobilität und den schnellen Sprung ins Auto gewöhnt.
Für viele ältere Menschen ist das Auto die letzte Möglichkeit zur Mobilität, sichert Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wie sonst zu Veranstaltungen kommen?
Die einzelnen Stadtteile müssen in einer Großstadt in ihrer Lebensqualität und vor Ort Angeboten gestärkt werden. Dazu bedarf es neuer städtebaulicher Ausrichtung, eines neuen politischen Denkens bei Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten, echte Förderung von Vereinen statt Ehrenbezeugungen und engagierter Bürger vor Ort.