Offener Brief – Nachgefragt: Was ist nach den Vorwürfen und Beschwerden bezüglich des DRK-Hauses, Am Volksgarten, MG, veranlasst worden?
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat kein Interesse daran, überwiegend systemisch bedingten Mängel (= Pflegenotstand) zu skandalisieren, legt aber sehr viel Wert darauf, dass nicht immer wieder die Pflegekräfte als diejenigen hingestellt werden, die versagt haben, Fehler gemacht haben.
Deshalb hat Pro Pflege-Selbsthilfenetzwerk folgenden offenen Brief an nachstehende Adressaten versandt.
An
- Deutsches Rote Kreuz, Landesverband NRW e.V.
- MDK Nordrhein – MG
- Landesverband der Ersatzkrankenkassen- VDEK
- Heimaufsicht – MG
- Staatsanwaltschaft – MG
- Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
- Gewerkschaft ver.di – MG
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn es darum geht, Verantwortlichkeiten aufzuzeigen, sind nach hiesiger Überzeugung zunächst einmal die Führungskräfte gefragt.
Dies hat zum Beispiel auch der Caritasverband in Mönchengladbach verstanden und entsprechende Folgerungen gezogen.
So wird von hier seit Jahren herausgestellt, dass es eher wenig Sinn macht, die allgemeinen Heimüberprüfungen zu intensivieren bzw. auszuweiten.
Es muss gezielt nachgeschaut werden und vor allem müssen die Leitungsebenen in das Zentrum der Prüftätigkeit einbezogen werden. Denn bekanntlich gibt es in den Pflegeeinrichtungen, wo die Leitung gut organisiert und entsprechend qualifiziert ist, kaum größere Probleme oder gar Skandale.
Konkret wird nun bei allen beteiligten Dienststellen nachgefragt, was bezüglich der Beschwerden und Anzeigen bezüglich des DRK-Hauses, Am Volksgarten, MG, veranlasst worden ist.
Dort ist es u.a. im Juni 2010 zum Sturz einer pflegebedürftigen Frau gekommen.
Zunächst wurde dies nicht dokumentiert.
Die dann später in die Dokumentation eingefügte Sachverhaltsbeschreibung wurde aber auf Anweisung durch eine neue korrigierte Darstellung ersetzt.
Die zuständige Wohnbereichsleitung soll dazu erklärt haben, dass das neue Dokumentationsblatt auf Weisung nötig gewesen sei, um Vorwürfe mit Abmahnungs- und Anzeigenfolgen zu vermeiden.
Es wurde offensichtlich eine Stillhalteparole ausgegeben, denn sonst seien „all dran“.
Wie es scheint, waren hier nicht wirklich Mängel im Tätigkeitsbereich der Pflege zu rügen, sondern eher Versagen und Missmanagement von Leitungskräften.
Jedenfalls deuten die entsprechenden Hinweise darauf hin.
Es wird daher nachgefragt, was bezüglich der umgänglich eingereichten Beschwerden und Anzeigen konkret veranlasst worden ist.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist hinsichtlich der Mönchengladbacher Pflegemängelberichte wiederholt angesprochen und um Auskunft gebeten worden.
Wir melden uns daher heute mit der dringenden Bitte an alle beteiligten Stellen vor Weiterem um eine Mitteilung, wie der Stand der Ermittlungen ist bzw. was zwischenzeitlich veranlasst worden ist.
Von hier aus ist mangels entsprechender Kompetenzen eine Nachprüfung vor Ort nicht möglich.
Aber es wird weiterhin mit Aufmerksamkeit verfolgt, wie in der Angelegenheit verfahren wird. Natürlich sind wir auch zu einem Gespräch bereit.
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW wird hier ausdrücklich als Ansprechpartner einbezogen, da es ggf. ministerielle Weisungen zum weiteren Vorgehen geben muss.
Anscheinend hat es an solchen zeitgerechten Weisungen im Falle der Mängel beim Caritaspflegeheim in MG-Giesenkirchen seinerzeit gefehlt.
Dazu wurde uns nämlich am 20.7.2010 mitgeteilt: „Die oberste Aufsichtsbehörde war frühzeitig in den Vorgang involviert, konkrete Anweisungen gab es nicht.“
Wir können die Untätigkeit des Ministeriums von hier nicht nachvollziehen.
In diesem Zusammenhang nehme ich meine Zuschrift an das Ministerium zur Thematik Heimführungskräfte in die Verantwortung nehmen bzw. Gute Pflege wird es letztlich nur mit mehr Pflegepersonal geben! nehme ich Bezug.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell – Dozent für Pflegerecht