Giesenkirchen 2015: Ein Erfolg hat viele Väter, ein Misserfolg ist ein Waisenkind … sagt man
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Wie viele Volksweisheiten stimmt im Falle des Bürgerbegehrens „Stoppt Giesenkirchen 2015″ auch diese nur teilweise.
Der Erfolg für die Bürgerinitiative hat mehr als 15.000 Väter und Mütter.
Der Misserfolg der CDU, das Ende von „2015″, ist aber kein Waisenkind. Er hatte ursprünglich mindestens 40 (CDU/FDP-)Väter und Mütter.
Als nun aber die FDP im Selbstversuch erstmals einen „Vaterschaftstest“ durchführte, dessen Ergebnis am Montagabend fest stand, waren es nur noch 33 (CDU-)Väter und Mütter.
Unbeirrt stand die CDU zu Ihrem Kind und muss nun die Alimente zahlen. Für mindestens zwei Jahre.
Erst dann nämlich darf sie laut Gemeindeordnung das Thema erneut auf den Tisch bringen. Ob sie das dann noch will (oder kann) darf bezweifelt werden. Denn erfahrene Väter und Mütter wissen, dass sie besser verhüten, um nicht noch einmal ein (Kuckucks-)Kind zu zeugen. Damit soll natürlich nichts Negatives über den Kuckuck gesagt werden.
Bis zuletzt hatten sie – die CDU – sich mit denselben Argumenten aus der Hauptausschuss-Sitzung vor Wochenfrist gewehrt und waren felsenfest davon überzeugt, dass es hier keine Majorisierung von 200.000 Mönchengladbacher durch 15.000 Gegner von „2015″ geben dürfe.
Dass zuvor ein „Majorisierungsversuch“ eines ganzen Stadtteils durch eine faktische „Minderheit für Wirtschaftsinteressen“ stattgefunden hatte, der erst zu diesem Misserfolg führen konnte, haben die CDU-Akteure dabei vollend aus dem Blick verloren.
Aus dem Blick verloren hat auch der Misserfolg-Initiator Frank Boss ganz offensichtlich auch die Art seiner „Befangenheit“. Hatte er in vorangegangenen Ausschuss- und Ratssitzung sich „vorsorglich befangen“ erklärt, klang das heute schon wenig deutlicher, als er heute für alle Anwesenden klar verständlich das Wort „vorsorglich“ nicht mehr erwähnte, sondern sich für Beratung und Abstimmung zum Bürgerbegehren schlicht für „befangen“ erklärte.
Hätte er diese Einsicht schon bei der Sitzung der Giesenkirchener Bezirksvertretung am 20.05.2008 gehabt, wäre ihm und seinen CDU- und FDP-Freunden viel Ärger erspart geblieben. Denn dann wäre damals keine Mehrheit zustande gekommen. Aber er wollte es ja wissen – und jetzt weiß er es!
Jetzt weiß es aber auch sein (Ex-?)Freund Axel Zimmermann!
Dieses Aufsichtsratsmitglied der Kreisbau AG soll nämlich auf einer Giesenkirchener Bürgerversammlung geäußert haben: „Ich weiß nicht was Ihr wollt, Ihr habt uns doch für fünf Jahre gewählt. Und da können wir machen, was wir wollen“.
Und da haben viele Giesenkirchener sehr gut zugehört – und verstanden.
Noch ein Wort zu den Alimenten. Die zahlen dann doch wohl beide: CDU und FDP. Denn es wäre falsch anzunehmen, dass im mehr und mehr politischer werdenden Mönchengladbach der „(Wahl-)Bürger so etwas vergisst.
Er wird die „politischen Alimente“ auch dann einfordern, wenn das Waisenkind „Misserfolg“ schon längst kein aktuelles (Wahl-)Thema mehr ist.
Ob am 7. Juni oder später!
1.
Hajo Siemes schrieb am 4.02.2009 um 22:20 Uhr:
Ein toller Erfolg den sich alleine die BI zuschreiben kann. Ein unsinniges und an den Bürgern vorbei geplantesVorhaben ist nun (wenigstens zunächst ) vom Tisch.
Die FDP hat wohl vor allem wegen der bevorstehenden Kommunalwahlen „kalte Füße“ bekommen.
In jedem Fall ist dies ein Sieg für die Demokratie.
Wenn nun die CDU meint, sie könnte dieses Thema in gleicher Weise in zwei Jahren wieder neu auf die Tagesordnung des Stadtrates bringen, unterschätzt sie die selbstbewußten Bürgerinnen und Bürger der Stadt und würde damit ihr undemokratisches Handeln erneut unter Beweis stellen.
Für die Politikerinnen und Politiker vor allem hier in Giesenkirchen gilt es nun eine gemeinsame Lösung für das Freibadgelände und für die Sportplätze zu finden.
Hier wäre ein „Runder Tisch“ mit allen Parteien, den betroffenen Sportvereinen und den Bürgern vor Ort, der richtige Weg, um dann zu einer Entscheidung zu kommen.
Wir werden die Kommunalwahlen abwarten und dann weiter hier in der Sache tätig werden.
Hajo Siemes (Bezirksvertreter Bündnis90/Die Grünen)