Haushalt 2010/2011: Barrierefreiheit für das Rathaus in Rheydt soll in Teilen Realität werden
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Seit Jahren wird bemängelt, dass möbilitätseingeschränkte Bürger keine wirkliche Chance haben, im Rathaus Rheydt elementare Dinge zu erledigen. Hindernisse allerorts. Dass soll sich nun ändern.
Die „Gestaltungsmehrheit“ wird im Rahmen der Beratungen zum Haushalt 2010/2011 beantragen, 65.000 EURO für das Nötigste bereitzustellen.
„Das wird auch langsam Zeit“, meinen Karin und Albert Sturm vom VdK-Projekt ‚NULL Barrieren in Mönchengladbach’. Seit Jahren haben sie unermüdlich um entsprechende Lösungen gekämpft, haben mehrere Ortstermine mit OB Norbert Bude, Politikern und Fachleuten der Verwaltung initiiert und wahrgenommen. Geschehen war nichts.
Gestoppt wurden vorangegangene Ansätze der damaligen Bezirksvertretung Rheydt-Mitte durch die CDU/FDP-Mehrheiten in Planungsausschuss und Rat, als diese den Versuch unternahmen, in Rheydt ein neues Rathaus zu bauen.
Die für die Barrierefreiheit im Rheydter Rathaus im Haushalt einstellten 520.000 EURO wurden von der Ratsmehrheit „kassiert“ und tauchten danach nie mehr auf.
Stattdessen wurde ein so genannter Prüfauftrag erteilt, der in einer umfangreichen Planung mündete, die mindestens zigtausende EURO verschlang.
Das „Ende vom Lied“ war, dass die CDU in der BV Rheydt-Mitte einen weitergehenden Antrag zum Rathausumbau Rheydt zurückzog und damit auch die Barrierefreiheit im Rathaus Rheydt kein Thema mehr war.
Neben dem VdK hatte sich auch aktuell der Integrationsrat mit dieser Problematik befasst und wurde politisch aktiv. Interessant wird sein, wie lange es dauert, bis auch Rollstuhlfahrer zumindest die Kernbereiche des Rheydter Rathauses ohne Hindernisse erreichen könne.
1.
Gandalf schrieb am 28.08.2010 um 20:12 Uhr:
Eigentlich nur peinlich, dass es in dieser Stadt nicht für jeden möglich ist ins Rathaus (z.B. Einwohnermeldeamt) zu kommen. Das ist schließlich kein vom Himmel gefallener Zustand, sondern mindestens so lange bekannt, wie dieses Rathaus steht.
Dass wir nun endlich auch Menschen mit Behinderungen ein anderes (Selbst-) Verständnis entgegen bringen, ist eine Sache. Dass eine Stadt (Politik/Verwaltung) sich bis zum Jahr 2010 bitten lässt, dass doch freundlicher Weise endlich mal etwas in der nun zumindest mal eingeschlagenen Richtung geschieht, ist nur peinlich!
Eltern mit Kinderwagen gab es schließlich auch schon immer. Auch da hieß es dann: Wir müssen leider draussen bleiben!
Unsere Gesellschaft wird älter, immer mehr Menschen sind mit einem Rollator unterwegs.
Ist das alles so schwierig zu verstehen?
Es gibt den Spruch: Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man meistens klüger. In Rheydt muss man (als Behinderter, Kinderwagen- oder Rollatorfahrer) erst mal reinkommen, um das behaupten zu können.
Wäre nur zu wünschen, dass das „Vorhaben“ nicht zu lange dahinschneckt und wir es alle noch erleben dürfen …