„Die Würde des Menschen ist unantastbar …“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„ … Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ So steht es unter den Grundrechten in unserem Grundgesetz. Aber: Wissen wir eigentlich, was das ist: ‚die Würde des Menschen‘?
„Nein! Wir wissen es nicht!“ sagt Klaus Ketterer (67), der nicht nur als Schriftsteller arbeitet, sondern auch einen Verlag gegründet hat (dichterSchreibenverlag, Krefeld). Er hat festgestellt, dass die Ansichten darüber, was Menschenwürde ist, oft sehr weit auseinander gehen.
„Wir sollten es aber wissen“, fügt er hinzu „wir sollten sehr klare Vorstellungen über die Menschenwürde haben, wenn wir die Achtung und den Schutz dieser Menschenwürde zur obersten Verpflichtung unseres Staates und seiner Organe erheben. Was steckt drin im Begriff der Menschenwürde? Wie kann man sie schützen? Auch sollten wir überdenken, wer diese Menschenwürde verletzen kann und durch welches Tun oder Unterlassen die Würde des Menschen als missachtet oder verletzt angesehen werden soll. Ketterer ist zudem irritiert darüber, dass nur die „staatliche Gewalt“ die Aufgabe haben soll, die Menschenwürde zu achten und zu schützen. Sollten wir als Bürgerinnen und Bürger dieses Staates, sollten nicht alle Menschen die Aufgabe haben, die Würde ihrer Mitmenschen zu achten und zu schützen – und sich damit selbst würdevoll zu verhalten? Enthält die Menschenwürde jedes Einzelnen nicht auch eine Verpflichtung zur Achtung des Mitmenschen?“
Der gebürtige Krefelder, Gründungsmitglied der Wortweber-Autorengruppe Niederrhein, deren Treffen in Mönchengladbach stattfinden, stieß auf diese Fragen im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren des „FAUST“-Gasthörerprogramms (Für Alte Und STudierende) der Hochschule Niederrhein.
Das Thema ließ ihn nicht mehr los, und so unternahm er in anderthalbjähriger Arbeit den Versuch, zu klären, wie denn eine Definition der Menschenwürde beschaffen sein könnte und müsste, um kulturübergreifend von allen Menschen akzeptiert zu werden. „Denn,“ so stellte Ketterer fest, „keiner der bisher bekannten bis zu 2400 Jahre alten Definitionsversuche  kann heute zeit- und kulturübergreifend gültig sein. Auch die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben seinerzeit keine gültige Definition gefunden. Sie haben also in das Grundgesetz (durchaus wissentlich!) etwas hineingeschrieben, von dem niemand genau sagen konnte und kann, was das eigentlich ist. Ein eigentlich unhaltbarer Zustand.“
Deshalb macht der ehemalige Bergmann Klaus Ketterer in seinem soeben erschienenen Buch, einem Essay mit dem Titel „Ãœber die Würde; Eine konstruktive Kritik“ nach gründlicher Recherche und streng logischen Ableitungen einen Vorschlag, wie eine solche Definition aussehen könnte.
Er verfolgt damit die Absicht, einen Würdebegriff zu schaffen, den nicht nur die Menschen unseres westlichen Kulturkreises, sondern auch die Menschen anderer Kulturkreise akzeptieren können.
Er begründet in diesem Essay zudem, warum nicht nur dem Menschen, sondern allem Lebenden und damit auch Tieren und sogar Pflanzen eine entsprechend angepasste, gegenüber der Menschenwürde eingeschränkte Würde zugeordnet werden sollte.
„Die Würde ist nicht nur ein weihnachtliches Thema“, sagt Ketterer „und nicht nur eines für Festtagsreden. Es ist auch nicht ein Thema, das lediglich Philosophen, Politiker oder Theologen beschäftigen darf. Es ist ein sehr wichtiges Thema unseres täglichen Lebens! Hier geht es darum, wie wir mit unseren Ungeborenen umgehen, mit unseren Kindern, unseren Kranken, den Schwachen in unserer Gesellschaft. Es geht aber auch und vor allem darum, wie wir Menschen im täglichen Leben miteinander umgehen. Die Würde des Anderen sollte der eigenen Würde zur Pflicht werden!Â
Klaus Ketterer schreibt nicht nur philosophische Essays, sondern auch Erzählungen und Gedichte. In Kürze werde ein Lyrikband erscheinen, kündigt er an. Essays? Gedichte? Finden sich dafür genug Leser? Klaus Ketterer ist guten Mutes.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass das Interesse auch in Krefeld, in Mönchengladbach und Umgebung und nicht nur im übrigen Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, für dicht geschriebene Literatur größer ist, als vielfach herablassend behauptet wird. Bohlen hin oder Reich-Ranitzki her.“
Kurz vor Weihnachten, am Samstag, dem 13. Dezember 2008 von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr wird der Verfasser und frischgebackene Verleger Ketterer in der Krefelder Thalia-Buchhandlung auf Wunsch Käufern Exemplare seines Essays signieren.
Klaus Ketterer, geboren und aufgewachsen in Krefeld: Ãœber die Würde; Eine konstruktive Kritik; Essay; dichterSchreibenverlag Krefeld, 211 Seiten, Hardcovereinband, 29,90 €. ISBN-13: 978-3-9812538-0-1. Das Buch ist im Buchhandel und über das Internet bei www.amazon.de.
Bestellung auch direkt beim Verlag (in diesem Fall auf Wunsch mit handschriftlicher Signatur des Verfassers) bestellt werden: Telefon: (0 21 51) 97 85 85 oder (01 72) 25 94 166; E-Mail: kk@dichterSchreibenverlag.de . Eine eigene Internetseite ist im Aufbau.