VdK zeichnet Theater im Gründungshaus (TIG) für barrierefreies Bauen aus
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Im Rahmen des Richtfestes am 15.05.2010 zeichnet der Sozialverband VdK die hinsichtlich Barrierefreiheit als vorbildlich geltenden Aktivitäten des Teams um Hans Peter Steffens aus.
„Mit Fug und Recht können Sie behaupten, dass Sie wirklich an alles gedacht haben. Schon als wir vor etwa 14 Tagen zum ersten Mal hier waren, konnten wir uns davon überzeugen,“ bestätigte der Vorsitzendes des Mönchengladbacher VdK-Kreisverbandes, Bernhard Wilms.
Barrierefreier Zugang und Behindertentoilette sei das, was man baulich, also ganz offensichtlich wahrnimmt.
Nicht sofort erkennbar jedoch sei jedoch, dass man hier bei Planung und Ausführung keine Barrieren in den Köpfen gehabt habe, wenn es um die Teilhabe von behinderten Menschen im Theater und insgesamt im Veranstaltungsort gehe.
„Das haben wir gemerkt, als wir vom VdK und Herr Gabor von der Pro Retina die fast 50 Punkte unsere Checkliste für Veranstaltungsorte abarbeiteten. Unsere Vorschläge und Hinweise nahmen Sie, Frau Niemöller, gerne auf und waren sich schnell mit Ihrem Bauleiter einig, wie sie umzusetzen wären“ sagte Wilms.
Zu keinem Zeitpunkt habe die TIG-Geschäftsführerin Gabriele Niemöller gefragt, ob etwas unbedingt notwendig sei. „Sie fragten nur danach, WIE unsere Vorschläge und Hinweise umzusetzen sind“, ergänzte Wilms und dankte Frau Niemöller dafür besonders.
Dass manches nicht sofort zu 100% umgesetzt werden könne, sei verständlich. Besonders, wenn es sich um „Bauen im Bestand“ gehe. Es sei die Summe vieler Dinge, die das TIG barrierefrei mache.
Ob es der schwarze Streifen oberhalb des Fliesenspiegels in der Behindertentoilette sei, der Sehbeeinträchtigten eine Orientierung geben werde oder die Zusage, dass Rollstuhlfahrer von einem der vorderen Plätze die Aufführungen würden verfolgen und Begleitpersonen unmittelbar daneben sitzen könnten.
Es sei die Speisekarte, von der mindestens eine in Blindenschrift zur Verfügung gestellt werde, damit Blinde sich die Karte nicht von einem Sehenden vorlesen lassen müssten.
Dazu zähle auch die kontrastreiche Gestaltung des Fußboden, die man plane, damit „gerade noch Sehende“ sicher und ohne fremde Hilfe den Ausgang, die Toilette und den Notausgang finden werden.
„Es ist die Möglichkeit, die Sie schaffen werden, dass Hörgeschädigte aus der ersten Reihe die Akteure auf der Bühne – lassen Sie es mich so ausdrücken – sehend hören können, indem sie von den Lippen ablesen können und Ihre die Überlegung, Technik zu installieren, durch die Menschen mit Hörgeräten Ihre Veranstaltungen auch akustisch verfolgen können“, hob Wilms hervor.
Eben die Summe solcher vermeintlichen Kleinigkeiten schaffe eine gute und nachahmenswerte Grundlage für die gleichzeitige Teilhabe aller Menschen – behindert und nicht behindert – und mache dieses Objekt „barrierefrei“ im wahrsten Sinne des Wortes.
„Es ist uns ein Anliegen, Ihnen dafür zu danken und ich freue mich, dies mit der VdK-Plakette für barrierefreies Bauen und der zugehörigen Urkunde zu unterstreichen“, schloss Wilms.
Er betonte, dass der VdK Mönchengladbach diese Plakette vornehmlich an Bauherren vergeben werde, die „im Bestand“ bauen oder umbauen; bei vielen Neubauten sei Barrierefreiheit qua Baugesetz vorgeschrieben. Da brauche es keine besonderen Auszeichnungen.