Biogas-Anlage Wanlo: Hauptausschuss verschiebt Behandlung des Gesellschaftervertrages
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In seiner heutigen Sitzung sollte der Hauptausschuss über die Beteiligung der NVV AG an der noch zu gründenden Biogasanlage Mönchengladbach GmbH & Co. KG befinden und dem Rat die Ermächtigung der städtischen Aufsichtsratsmitglieder zur Zustimmung empfehlen.
Daraus wurde nichts, weil der Fraktionssprecher der Grünen, Karl Sasserath, mit einem Geschäftsordnungsantrag die Verschiebung in den nächsten Ratszug beantragte. Die Grünen hätten noch Beratungsbedarf, begründete Sasserath seinen Antrag.
Damit werden noch einige Wochen ins Land ziehen, ehe das Vertragsthema (nach der Landtagswahl) wieder auf den Tagesordnungen der Ausschüsse und des Rates erscheint.
Spannend zu beobachten wird sein, ob sich der Beratungsbedarf der Grünen auf die grundsätzlichen Probleme der Wanloer Bürger bezieht oder ob es eher um die Frage „genmanipulierten Maises“ geht.
6.
Gandalf schrieb am 23.04.2010 um 23:09 Uhr:
@ Berger Jong
Klar ist eines: Biogasanlagen sind ein Geschäft, das sich nur dank entsprechender Gesetzeslage rechnet. Erst die Novellierung des EEG ermöglichte dies.
Sie sagen: die 10 Millionen für den Bau der Anlage bleiben größtenteils in der Region.
Das ist ein interessanter Ansatz. Könnten Sie das näher erläutern/erklären?
Schon mal Dank im voraus!
5.
fst schrieb am 23.04.2010 um 06:57 Uhr:
@Berger Jong
Rächen ist ja wohl übertrieben. Die Stadt und der Rat sollen sich mal überlegen die guten und schlechten Planungen gleich zu gestalten.
Gerächt, sofern wir bei diesem Wortlaut bleiben möchten, wurden wir schon mit schönen Windrädern und einer geruchsfreien Kompostieranlage.
Lebensqualität im Süden Mönchengladbachs könnte mit anderen Planungen für diesen Bezirk wohl besser aussehen.
Wanlo möchte auch eine „schöne“ Zukunft für die Familien und kommenden Generationen haben. Sonst stirbt dieses Dorf/Stadtteil bald aus. Aber anscheinend nimmt man das bei der Stadt in Kauf.
In kleineren Regionen besteht noch ein Zusammenhalt der Bürger. Dieses werden die Ratsfranktionen wohl auf zur Kenntnis nehmen wollen.
Die Verschiebung im Termin ist doch nichts anderes als den Wahltermin heil zu überstehen und keinerlei klare Aussagen geben zu müssen.
Die Politik wird anscheinend nicht mehr für den Bürger und seine Anliegen gemacht. Armes Deutschland.
4.
DarkGrey schrieb am 23.04.2010 um 00:23 Uhr:
Die Wanloer lehnen eine Biogasanlage nicht ab. Im Gegenteil, wir wissen um das Problem der schwindenden fossilen Resourcen.
Auch die mit einer Biogasanlage verbundenen Vorteile, ökologisch wie auch ökonomisch, sind uns bekannt.
Dass auch die Landwirte daraus ihren Nutzen ziehen und auch ziehen sollen, ist ein PRO für eine BGA.
Uns geht es darum, das mit Errichtung der BGA am Standort Wanlo/Hochneukirch dieses Gebiet in einen Industriepark umwandelt.
Windkraftanlage, Kompostieranlage, Segelflugplatz…. es ist einfach genug.
Es geht nicht darum KEINE BGA zu errichten, sondern es geht darum, KEINE BGA an DIESEM Standort zu errichten.
3.
Berger Jong schrieb am 22.04.2010 um 15:52 Uhr:
Bei der Diskussion um die Biogasanlage sollte berücksichtigt werden, dass die fossilen Energien begrenzt sind.
Die Preisentwicklung ist trotz heftiger Schwankungen eindeutig – steil nach oben. Verschiedene erstzunehmende Szenarien erwarten eine Verdopplung des Ölpreises alle 7 bis 10 Jahre. Der Gaspreis wird sich ähnlich entwickeln. Die gezahlten Gelder fliessen in den nahen Osten oder nach Rußland.
Natürlich rettet EINE Biogasanlage nicht die Welt. Der Aufwand für Maisanbau, Transport und den Betrieb der Anlage beträgt ca 20%, also werden 80% der im Mais gespeicherten Solarenergie CO²-neutral in Form von Bio-Erdgas ins Netz gespeist.
Die 10 Millionen für den Bau der Anlage bleiben größtenteils in der Region. Die Landwirte haben feste Abnahmegarantien zu auskömmlichen Preisen. Von den Einnahmen werden Personal und Maschinen für die 500 ha Maisanbaufläche bezahlt.
Der von der Betreibergesellschaft (50% NVV und 50% örtliche Bauern) erzielte Gewinn bleibt ebenfalls in der Region. Also effektiv und sinnvoll ist die Biogasanlage auf jeden Fall, fürs Klima und für die regionale Wirtschaft.
Dass die Wanloer sich als Müllkippe der Stadt vorkommen, ist allerdings gut nachvollziehbar.
Seitdem sie in den 90-er Jahren die MVA und die Deponie vor der Haustür verhindert haben, rächen sich scheinbar die damaligen Verlierer.
2.
Gandalf schrieb am 22.04.2010 um 13:51 Uhr:
Alles Landtagswahl oder was?
Eigentlich dürfte gerade bei den Grünen kein Beratungsbedarf bestehen. Die Positionierungen in Umweltverbänden sind eindeutig. Alles Bio? Mit Sicherheit nicht.
Was da in Wanlo entstehen soll ist es nicht. Energie wird verpulvert, um Mais ‘ran zu karren. 15 km Entfernung, sind gerade noch wirtschaftlich. Super! Keiner spricht von dem CO2-Ausstoß. Ist der auch wirtschaftlich? Die Umwelt wird sich bedanken.
In eine Biogasanlage gehören Abfallstoffe und Gülle. Dafür wurden sie mal „erfunden“. Dafür sind sie prima.
Angeblich geht es um „ehrgeizige“ Ziele bei erneuerbaren Energien. Um „Unabhängigkeit“ von fossilen Brennstoffen.
Klar, eine Biogasanlage, die Energie für 1.500 Haushalte produziert, garantiert „Versorgungssicherheit“ für eine Stadt mit 268.000 Einwohnern!?
Wie viele Anlagen sind noch in Planung, um dieses „ehrgeizige Ziel“ zu erreichen? Ziemlicher Unsinn.
Mit solchen Anlagen wird, dank durch Lobbyarbeit entsprechend geänderte Gesetze (EEG = Erneuerbare Energien Gesetz), Geld verdient. Nur deshalb lohnen sie sich.
Deshalb liebe Politiker und NVV: versucht nicht weiter, den Bürger für dumm zu verkaufen. Wenn’s denn unbedingt sein muss, sucht einen hübschen, lauschigen Standort in einem Industriegebiet oder j.w.d. (= janz weit draussen), wo so ein Teil niemanden stört, und erzählt uns bitte, bitte nicht weiter diese grünen Märchen!
An ALLE Parteien: Es wurde genügend Zeit gewonnen. Wann bekommen wir endlich klare Aussagen? Die Fragestellung für Wanlo ist: Biogasanlage Ja oder Nein. Also bitte. Wer zählt mehr, Bürger oder Konzerninteressen?
Das Datum der Landtagswahl wird hinlänglich bekannt sein. Die Bürger wollen Antworten. DAVOR!
1.
DarkGrey schrieb am 22.04.2010 um 00:12 Uhr:
Beratungsbedarf bei den Grünen?
Ist nicht schon eine lange Zeit im Wnloer Umland verstrichen?
Haben die Grünen jetzt erst bemerkt, wie es um Wanlo und Hochneukirch bestellt ist oder sind es wirklich nur Bedenken um den Genmais?
Aber die Hoffnung stirbt ja bekannterweise zuletzt. Hoffen wir, dass sich die Grünen zu den grundlegenen Problemen um die Biogasanlage eindeutig PRO Wanlo positionieren und es nicht nur ein „ich will nicht böse sein vor der Landtagswahl“ ist.
Liebe Grüne, liebe SPD, liebe CDU und Linke….. positioniert Euch bitte endlich eindeutig.