Westdeutscher Handwerkskammertag: Mut wird belohnt Abschlussveranstaltung im Projekt „euregiofit“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Ein „euregiofit“-Praktikum lohnt sich – so die einhellige Meinung von Praktikanten, Betriebsinhabern und Mobilitäts-Experten auf der Abschlussveranstaltung des Projektes in Viersen. Eine Teilnahme bringt junge Menschen einen großen Schritt nach vorne, persönlich und beruflich. So auch Michael Hebben, Elektro-Azubi aus Nettetal.
Der 20-Jährige ist gerade von seinem Betriebspraktikum aus den Niederlanden zurückgekehrt und traf auf der Abschlussveranstaltung von „euregiofit“ seinen niederländischen Vorgesetzten wieder. Theo Brouns von Imtech aus Roermond zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seines ehemaligen Praktikanten und bot ihm direkt an, sich bei Imtech zu melden, wenn er nach dem Ende seiner Ausbildung eine Stelle sucht. Eine viel versprechende Perspektive für den Auszubildenden im zweiten Lehrjahr.
Diese Möglichkeit könnten auch viele andere Jugendliche haben – wenn sie sich nur trauten. „Hemmschwellen überwinden“ war denn auch eines der meist genannten Stichworte an diesem Nachmittag. Es herrschte Einigkeit darüber, dass noch viel getan werden muss, um mehr jungen Menschen die Möglichkeiten eines euregionalen Arbeitsmarktes zu eröffnen. Zwar sei es eine Selbstverständlichkeit, zum Einkaufen in die Niederlande zu fahren, aber kaum jemand käme auf die Idee, jenseits der Grenze zu arbeiten. Dabei ist der Bedarf groß, wie Theo Brouns von Imtech bestätigte. „Wir suchen händeringend gut ausgebildete Fachkräfte, egal, ob aus den Niederlanden oder aus Deutschland. Jeder, der etwas kann, ist bei uns herzlich willkommen.“
Um insbesondere Auszubildenden den Einstieg in den benachbarten Arbeitsmarkt zu erleichtern, wurde vor mehr als zwei Jahren „euregiofit“ initiiert. Kernstück des Projektes waren Betriebspraktika für Auszubildende aus Deutschland und den Niederlanden – jeweils im anderen Land. Nur durch praktische Erfahrungen lernen junge Menschen, ihre Chancen wahrzunehmen, war die Ãœberzeugung der Projektpartner – im Kern bestehend aus dem Westdeutschen Handwerkskammertag, der Niederrheinischen Kreishandwerkerschaft Krefeld-Viersen und dem ROC Roermond.
Doch der Weg über Betriebspraktika war nicht für alle Lehrlinge der richtige. Für viele schien ein mehrwöchiger Aufenthalt fern von Familie und Freunden ein zu großer Schritt. Aber auch für diese jungen Menschen hatten die Partner von „euregiofit“ passende Angebote: Mittels eintägiger Betriebsbesuche, interkultureller Trainings und versorgt mit reichlich Informationsmaterial konnte so manche Hemmschwelle abgebaut und der Weg ins Ausland geebnet werden.
Man müsse aber auch akzeptieren, dass nicht alle Auszubildenden für einen Arbeitsaufenthalt im Ausland geeignet seien, mahnte Danièle Hamdan vom Berufskolleg Viersen. Der Anteil derjenigen, die zurzeit zur Arbeit in die Niederlande pendeln, sei noch sehr gering, aber stetig steigend, ergänzte Dr. Edgar Lapp von der Arbeitsagentur Krefeld.
Umso wichtiger ist es, diejenigen zu unterstützen, die bereits heute Pionierarbeit leisten, Betriebe wie Auszubildende. Und so war die Auszeichnung besonders engagierter Betriebe durch Uwe Schummer, MdB, und Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des WHKT, ein würdiger Abschluss dieser Veranstaltung im deutsch-niederländischen Grenzgebiet.
Interessierte Schüler, Auszubildende und Fachkräfte, die einen Praktikumsbetrieb jenseits der Grenze suchen, können dies in der euregiofit-Datenbank tun. Mehr als 80 Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze und aus den unterschiedlichsten Branchen sind hier mit den wichtigsten Eck- und Kontaktdaten registriert www.handwerk-nrw.de/euregiofit/datenbank.
euregiofit wird kofinanziert durch das EU-Programm INTERREG III A der euregio rhein-maas-nord sowie durch die Provinz Limburg und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.