Salami-Taktik oder Tanzbär-Dressur
Red. Schule, Studium & Arbeitswelt [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wie sonst soll man die Schulpolitik dieser Stadt ansonsten nennen? Anders als in den Nachbargemeinden veröffentlicht Schuldezernent Dr. Fischer (CDU) nur scheibchenweise die Anmeldedaten. Und die Politiker wissen auch nichts? Da kommt wieder das Bild eines rot-gelb-grünen Tanzbären hoch, der von einem Mann in akuratem Mantel dressiert wird. Dieses Schauspiel ist einer Demokratie unwürdig.
Oder verträgt das Gladbacher Volk die Anmeldezahlen nicht? Müssen diese erst volkstümlich aufbereitet werden, damit die einfachen Leute auch die Schulpolitik verstehen? Wenn da mal nicht Politiker mit verschaukeln.
Erst kommt noch für Realschulen und Gymnasien eine Koordinierungsrunde am morgigen Tag, dann wird veröffentlicht. Da kommen dem Bürger Erinnerungen an Hinterzimmer hoch.
Transparenz sieht anders aus.
An der in der Pressemitteilung der Stadt genannten Tatsache, dass 40 Kinder noch nicht an einer weiterführenden Schule angemeldet sind, kann die verzögerte Veröffentlichung der Daten nicht liegen. Oder soll es sich nur um Kinder handeln, die eine Realschul- oder Gymnasiumempfehlung haben? Schwer zu glauben.
56 % der Kinder werden der Hauptschule zwangsweise zugeführt, wollten originär einen Gesamtschulplatz.
Immerhin 44 % haben sich somit direkt für einen Hauptschulplatz entschieden, was auch als ein Zeichen der Anerkennung der Hauptschulen und der Würdigung des Engagements von Hauptschullehrern und NRW-Schulministerium gedeutet werden kann.
Im Gegensatz zu den prompt veröffentlichten Anmeldezahlen der Gesamtschulen wurden die Anmeldezahlen von auswärtigen Schülern nicht veröffentlicht.
Wieder leider so ein Beispiel, wo die Ampel im Sinne der Gleichbehandlung der Schulformen beim Dezernenten nachhaken bzw. in eigenen Pressemitteilungen nacharbeiten müsste. Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politikern sieht anders aus.
Der Beschluss zur Auflösung der Hauptschulen Eicken, Asternweg und Wickrath hat erwartungsgemäß die anderen Hauptschulen zumindest vorübergehend stabilisiert. Die CDU kann sich in Mönchengladbach an dieser Stelle keines Ruhmesblattes zieren.
24 Kinder gelten als Minimum pro Klasse, an den meisten Hauptschulen kommt es daher zur Bildung von 2 Klassen (Anmeldezahlen hier).
Die Hauptschulen in Mönchengladbach haben eine Atempause, denn die Schülerzahlen werden weiter sinken.
Die Folgen unschlüssigen und ängstlichen Nicht-Handelns zeigen sich übrigens in Krefeld. Hier verteilten sich zu wenig Schüler auf zu viel Hauptschulen, so dass es in diesem Jahr an keiner städtischen Hauptschulen für zwei Eingangsklassen reichte.
Vier der insgesamt sechs Krefelder Hauptschulen konnten noch nicht einmal eine einzige Klasse bilden. Die Bezirksregierung hatte bereits in der Vergangenheit Sondergenehmigungen für Einzügigkeit erteilt, wird dies aber in diesem Jahr ablehnen.
Die Ampel hat in Mönchengladbach in diesem Schuljahr so gesehen erfolgreich die Notbremse gezogen.
In der Zusammenarbeit mit dem Fachdezernenten wird sie allerdings dem Erscheinungsbild nach ausgebremst.