Die Grünen: Gladbachs Bürger leiden unter Fluglärm
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In einer Resolution für die Ratssitzung am 11. Juni fordern Gladbachs Grüne Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) auf, den eineinhalbjährigen Probebetrieb am Flughafen Düsseldorf mit zusätzlichen Starts und Landungen aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen unverzüglich einzustellen.
Die erteilte Genehmigung für den Probebetrieb mit 45 Starts und Landungen auf der Haupt-Start- und Landebahn des Flughafens Düsseldorf belastet zusätzlich die ohnehin bereits stark vom Fluglärm betroffenen Mönchengladbacher Bürgerinnen und Bürger, u.a. in Stadtmitte, Volksgarten, Wickrath, Rheydt, Odenkirchen und Giesenkirchen.
Die Zahl der Flugbewegungen in der Nacht und die der geduldeten Verspätungen nimmt nach wie vor zu. Es ist insofern nicht nachzuvollziehen und nicht zu akzeptieren, dass der bereits bestehende Flugbetrieb abermals ausgeweitet werden soll“, kritisiert Karl Sasserath, Fraktionssprecher der Grünen in Mönchengladbach.
Die Landesregierung stützt ihre Genehmigung des Probebetriebes nur auf ein neues, der Fluglärmkommission verspätet bekannt gegebenes Gutachten der Fa. AVISTRA, das im Widerspruch zu mehreren vorhergehenden Gutachten steht, die von einer Stundenkapazität von maximal 37 Flugbewegungen ausgehen. Ãœberzeugt hat es wohl selbst die Genehmigungsbehörde nicht, sonst wäre die Anordnung eines Probebetriebes nicht nötig.
In einer aktuellen statistischen Analyse von rund 300.000 Flugbewegungen am Flughafen Düsseldorf in den Jahren 2006 und 2007 kommt der Essener Diplom-Statistiker Georg Regniet zu dem Ergebnis, dass die Einbahnmöglichkeiten des Flughafens Düsseldorf mit 40 Bewegungen pro Stunde mehr als ausgeschöpft ist. Jedes weitere Einfädeln zusätzlicher Bewegungen führt zwangsläufig zu Verspätungen. Diese Verspätungen werden erst am Ende des Tages abgebaut und verschlimmern somit die Fluglärmbelastung in den besonders lärmsensiblen Abend- und Nachtzeiten. Im Ãœbrigen steigt bei einem Einbahnbetrieb von 45 Flugbewegungen pro Stunde das Sicherheitsrisiko extrem.
Gaby Brenner, Sprecherin des grünen Kreisverbandes Mönchengladbach, erklärt hierzu: „Es ist für die Stadt Mönchengladbach nicht hinnehmbar, dass über den Köpfen ihrer Bürgerinnen und Bürger experimentiert wird, ob nicht noch mehr Flugzeuge in kürzerer Zeit starten und landen können. Eine Initiative des Stadtrates halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für genau richtig, da jüngst die Lufthansa bereits eine Kapazitätserweiterung auf 55 Flüge pro Stunde gerade in den Morgen- und Abendstunden gefordert hat“.
Mit der Verabschiedung dieser Resolution würde sich der Rat der Stadt Mönchengladbach ähnlich lautenden Resolutionen der Städte Meerbusch, Mülheim an der Ruhr, Krefeld und Ratingen anschließen, die bereits einstimmig verabschiedet worden sind.