Montessori-Grundschule: Grundwasserstand macht 76 Betonpfähle nötig
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Auf dem Gelände am Geroweiher in unmittelbarer Nähe zum Gymnasium am Geroweiher haben jetzt die Vorarbeiten für den Neubau der Montessori-Grundschule begonnen. Der Grundwasserspiegel liegt hier in nur zwei Meter Tiefe, exakt auf dem Niveau des angrenzenden Geroweihers.
Deshalb müssen insgesamt 76 Betonpfähle zehn Meter tief ins Erdreich gesetzt werden, auf denen der etwa 2,6 Millionen Euro teure Neubau ruhen wird. Historisches Kartenmaterial von 1844 und eine Aufnahme aus dem Jahr 1892 belegen, dass sich der Standort für den Schulneubau auf einer ehemaligen Insel im Weiher befindet, die zu einem späteren Zeitpunkt mit Schutt befestigt und unter anderem von der angrenzenden Textilfabrik Brinck zum Bleichen der Leinentücher genutzt wurde. Der Geroweiher hatte ehemals nahezu die drei- bis vierfache Größe der heutigen Anlage. Mit den so genannten Pfahlgründungen wird Anfang nächster Woche begonnen.
Obwohl Luftaufnahmen des Kampfmittelräumdienstes, der vor dem Beginn von Neubauten einzuschalten ist, keine konkreten Hinweise auf Bombeneinschläge auf dem Grundstück geben, muss ein Restrisiko ausgeschlossen werden, denn die nähere Umgebung ist ein Bombenabwurfgebiet aus dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings lassen die Schuttaufschüttung des Geländes und die darin enthaltenen Metallteile keine konkreten Rückschlüsse auf Blindgänger zu. Um Klarheit zu schaffen, wurde ein Fachunternehmen damit beauftragt, das Gelände zu sondieren.
Seit gestern (19.05.) nun treibt ein Spezialbagger ein Leerrohr etwa vier Meter in den Boden, wobei der Inhalt anschließend mit einem Greifer vorsichtig ausgebaggert wird. Die Bodenentnahmen erfolgen an genau den 76 Stellen, an denen später die Betonpfähle gesetzt werden. Die aus Sicht des Kampfmittelräumdienstes notwendigen Vorarbeiten für den Neubau sollen voraussichtlich Ende der Woche abgeschlossen werden. Nach Schätzung des Fachbereichs Ingenieurbüro und Baubetrieb liegen die durch den Aufwand entstandenen Mehrkosten bei etwa 60.000 Euro. Der Beginn der Bauarbeiten verzögert sich für diese Arbeiten um eine Woche.
Das geplante Gebäude wird mit den bestehenden Schulgebäuden einen Abschluss des Schulhofes zum Park am Geroweiher bilden. Erschlossen wird das neue Gebäude über den Schulhof. Äußerlich wird der Neubau in Abstimmung mit der Denkmalpflege dem unter Denkmalschutz stehenden Altbau angepasst.
Der verglaste Eingang in der Mitte des Gebäudes verspricht Transparenz und Helligkeit. Er verbindet die winkelig zueinander stehenden Gebäude wie Gelenkbauteil miteinander. Das neue Gebäude ist mit dem Altbau, in dem sich weitere Räume der Montessorischule befinden, über einen Nebeneingang mit einer gläsernen Ãœberdachung, die sich an die Pausenhofüberdachung anschließt, verbunden.
Das neue Schulgebäude, mit acht Klassen, zwei Betreuungsräumen und einer Küche für die offene Ganztagsschule sowie Verwaltung und Nebenräumen soll in den Sommerferien 2009 fertig gestellt sein.