Preisträger Ernst-Norbert Möller mit nachdenklichen Worten
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach Laudatio und Preisüberreichung trat Ernst-Norbert Möller (im Bild: 2. Reihe, 3. vl.) an das Mikrofon und fand nachdenklich machende Worte des Dankes aber auch des „Mutmachens“ für andere Menschen mit Behinderungen, nicht nachzulassen im Bemühen, sich auch selbst zu integrieren:
… Trotzdem (Anm.: der Laudatio) möchte ich etwas sagen.
Ich stehe heute nicht hier, weil ich so gut bin, sondern weil meine Eltern mich auf den Weg gebracht haben, meine Schwester ebenso. Ohne die wäre ich heute nicht hier …
Mönchengladbach scheint eine sehr soziale Stadt zu sein. So möchte ich auch meiner Chefin, Frau Hüttersen vom Paritätischen, zu danken, dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, als Pflegedienstleitung dem einen oder anderen etwas mit auf den Weg zu geben.
Ich bin darüber sehr froh, zumal sie auch einen Vorgesetzten – Herrn Plum – gegeben hat, der eigentlich nicht zu ersetzen ist.
Und jetzt zum Abschluss etwas, was ich gestern gefunden habe, das einfach gesagt werden muss.
Es ist eine Gedicht stammt von Gerhard Schöne, einem ostdeutschen Liedermacher.
Es trifft eigentlich die ganze heutige Veranstaltung und alle Behinderten, die sagen: „Trotzdem, es geht!“
So will ich leben
Ich hab keine Stimme und singe.
Mir ist angst und bang, doch ich springe.
Sehr klug bin ich nicht und doch denke ich.
Bin ich auch pleite, gern schenke ich.
Mein Glaube ist schwach, doch ich pflanze.
Die Füße tun weh, doch ich tanze.
Sehr fromm bin ich nicht und doch bete ich.
Bin ich auch schüchtern, trotzdem rede ich.
Der Weg ist verbaut. Ich hab Ziele.
Die Lage ist ernst und ich spiele.
Sehr froh bin ich nicht und doch lache ich.
Werd ich auch müde, noch wache ich.
So, so so will ich leben:
Mit Mängeln, mit zweifeln und doch alles geben.
So, so will ich auch noch
Pfeifen auf dem letzten Loch!