Willich: Schunk Ingenieurkeramik baut Kapazitäten aus
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Bürgermeister Josef Heyes schleppte zunächst eifrig ersatzweise eine ganze Baggerschaufel herbei, dann wurden aber doch noch glänzende, dem Anlass angemessen Spaten gereicht: Gestern Vormittag (15.04.) wurde in würdigem Rahmen der symbolische erste Spatenstich für einen beeindruckenden Erweiterungsbau der Willicher Schunk Ingenieurkeramik GmbH an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße 5 in Willich-Münchheide gesetzt.
Direkt angrenzend an das bisherige Firmengelände wird gebaut – jetzt zahlt sich aus, dass man seinerzeit vor rund 20 Jahren, als man erstmals in Willich mehr als die Zelte aufschlug, vorausschauend gleich angrenzend Grund kaufte – heute käme ein Ankauf wohl deutlich teurer. Der „anhaltend hohe Auftragseingang hat bei der Schunk Ingenieurkeramik in Willich in vielen Bereichen eine Ausweitung der Produktionskapazitäten notwendig gemacht“, so gestern Horst Nink, Geschäftsführer der Schunk Ingenieurkeramik.
Die neue Produktionsstätte – sie wurde zur Optimierung der Fertigungs- und Betriebsabläufe nötig – dient der keramischen Groß-körperfertigung für Hochtemperaturanwendungen. Dabei handelt es sich um die Herstellung von großformatigen Heizern und Strahlrohren für den Einsatz in Industrieöfen.
Die Produktion der hier gefertigten Keramikteile unterschiedlichster Größe erfordert räumlich aufeinander abgestimmte Produktionsschritte, die mit dem Neubau optimal unterstützt werden. Rund 6.000 m² zusätzliche Produktionsfläche entstehen in Stahlskelettbauweise mit vorgehängter Fassade; man erweitert die Kapazitäten damit auf insgesamt 16000 m². Das Gesamtvolumen der Investitionen für Gebäude und Anlagen beläuft sich auf rund acht Millionen Euro, die Fertigstellung ist zum 1. Oktober vorgesehen. Die neue Produktionshalle wird mit einem System zur Nutzung der Ofenabwärme ausgestattet.
Der Neubau wurde zur Optimierung der Fertigungs- und Betriebsabläufe nötig. Etwa 20 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen mit Produkten, die nicht älter als drei Jahre sind. Forschung und Entwicklung, Technischer Vertrieb, Qualitätsmanage-ment und Produktion sind von Beginn an in den gesamten Prozess integriert.
Die Schunk Ingenieurkeramik gehört zur Unternehmensdivision „Materials“ der Schunk-Gruppe und zählt innerhalb des Un-ternehmensverbunds zu den Erfolgsträgern. Zum Produktspektrum zählen Anwendungen aus Siliziumkarbid- und Kohlenstoffwerkstoffen. Im Segment der Strahl- und Flammrohre, die zu den wichtigsten Komponenten in der Wärmeprozesstechnik weltweit zählen, ist die Schunk Ingenieurkeramik Weltmarktführer.
Die neue Produktionshalle der Schunk Ingenieurkeramik ist Teil eines Gesamtinvestitionspakets der Schunk-Gruppe in Höhe von insgesamt 136 Millionen Euro für den Zeitraum 2007/2008. Dies betrifft besonders Unternehmensbereiche, die überwiegend in Deutschland produzieren. Weltweit zählt die Schunk-Gruppe 7.500 Beschäftigte.
In Deutschland befinden sich davon rund 4.000 Arbeitsplätze. Die Schunk Ingenieurkeramik beschäftigt gegenwärtig etwa 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Die bauliche Erweiterung ist auf weiteres Wachstum ausgelegt und somit eine entscheidende Investition in die Zukunft des Standorts Willich im Städtedreieck Krefeld-Düsseldorf-Mönchengladbach. Langfristig wird damit auch die Schaffung weiterer Arbeitsplätze verbunden sein“, erläutert Gerhard Federer, Vorsitzender der Unternehmensleitung der Schunk-Gruppe.
Die Schunk-Gruppe ist ein international agierender Unternehmensverbund mit Produkten im Bereich der Kohlenstofftechnik und Ke-ramik, der Umweltsimulations- und Klimatechnik, der Sintermetalltechnik und der Ultraschalltechnik. Das 1913 von Ludwig Schunk und Karl Ebe im hessischen Fulda gegründete Unternehmen erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 780 Millionen Euro. Zur Gruppe zählen derzeit 60 operative Tochtergesellschaften. Schunk ist in 27 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 7500 Mitarbeiter.