Rheydt: Planungen für den Marktplatzwettbewerb im Zeitplan – Bürgeranhörung
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Noch ist sie weiß, die Fläche zwischen Rathaus und Hauptstraße, Limitenstraße und der Häuserzeile am Markt. Das wird sich aber bald ändern.
Dann nämlich wenn die sechs (aus 59) ausgewählten Planungsbüros ihre Ideen für die Neugestaltung des Rheydter Marktplatzes vorlegen und mit ihren Vorschlägen das Modell vervollständigen.
Am 28. September hatten sich die Büros im Rheydter Ratssaal dem Preisgericht und den Bürgern vorgestellt und aufmerksam die Anregungen und Wünschen der Bürger aufgenommen.
Was sie letztlich davon aufnehmen, wird nicht nur die Bürger, die sich zu Wort gemeldet hatten, interessieren.
So unterschiedlich die Vorschläge und Wünsche auch waren, so unterschiedlich war auch die Art der „Vorträge“. Die einen sprachen kurz, sachlich und zielgerichtet, andere wiederum konnten sich nicht vom Mikrofon trennen und spulten ihren vorbereiteten „Forderungskatalog“ herunter.
Nachdem die Zuhörer und auch die Planungsbüros wohl alles verstanden hatten, meldete noch ein Mitglied von „Abenteuer Rheydt“ zu Wort, der Wallbaums Forderungen und Vorschläge wiederholte und in Nuancen ergänzte.
Gegen Ende der Veranstaltung meldete sich dann Wallbaum erneut für eine weitere, fast 5-minütige Rede zu Wort, ohne dass wirklich neue Ideen oder Informationen einflossen.
Gewohnt geduldig nahm Planungschef Jürgen Beckmann die Ausführungen zur Kenntnis auf und war zuversichtlich, dass die Planungsbüros diese Informationen aufgenommen hatten. Es gehöre jedoch zu den Aufgaben der Büros, diese ggf. mit zu berücksichtigen.
Wesentlich kürzer und präziser waren die Fragen und Hinweise der Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenverbände. Sie hatten darauf hingewiesen, dass sie aufgrund ihrer Einschränkungen taktile (= fühlbare) Orientierungshilfen und kontrastreiche Flächen benötigen.
Darüber hinaus müsse der Platz behindertengerecht ausgeführt werden, so dass ihn auch Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit altersbedingten Mobiliätseinschränkungen gefahrlos nutzen könnten.
Beckmann sagte dazu, dass eben diese Forderungen auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben zu den wesentlichen Bedingungen für die Planungsbüros seien. Dies sei im Übrigen auch ein zwingender Fördertatbestand, um Landesmittel für diese und ähnlichen Maßnahmen beantragen zu können.
Dieter Beines von der Prinzengarde Rheydt fragte an, ob permanente oder mobile Möglichkeiten oder Einrichtungen (beispielweise Überdachungen) vorgesehen seien, dass auf dem Marktplatz Veranstaltungen auch bei schlechtem Wetter durchgeführt werden könnten.
Jürgen Beckmann erklärte dazu, dass für die regelmäßigen Märkte und die Kirmensveranstaltungen etwa 3.000 qm zu reservieren seien, so dass um diesen Platz herum Möglichkeiten dazu gegeben seien. Es sei jedoch an den Planungsbüros entsprechende Ideen einzubringen.
Jutta Profeit bat darum, „echte Bäume“ zu pflanzen, die vorhandenen „interessanten“ Bäume bestünden aus Stahl, an denen seit Jahren – mehr oder weniger erfolglos – Rankpflanzen versuchten, zu wachsen.
Bernd Adelt, Mitglied der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte, selbst Architekt und Planer, wies darauf hin, dass der gesamte Wettbewerb auch in der Mönchengladbacher Planungsszene erhebliche Diskussionen ausgelöst hat. Er stellte fest, dass die sechs vorausgewählten Planungsbüros eindeutig so qualifiziert seien, dass kein Gladbacher Büro berücksichtigt werden konnte.
Adelt sieht in dem angedachten Verbindungsbau eine Chance, die Geräuscheinwirkungen von der Limitenstraße aus auf den Platz einzudämmen, um ein angenehmeres „Klangbild“ als bisher zu erhalten.
In diesem Zusammenhang empfahl er, unbedingt den prägenden Altbaumbestand zu erhalten, was sich auch vorteilhaft für eine „verträgliche“ Gebäudeausprägung wäre.
„Das Gebäude an der Limitenstraße ist optional vorgesehen“, sagte Beckmann, „dies ist schon in den Vorgesprächen mit Planungsbüros intensiv thematisiert worden.“ Auch mit dem Thema „vorhandene Bäume“ werde sensibel umgegangen.
Peter Felten, Vorsitzender des Rheydter Citymanagements, bat um Berücksichtigung einer Möglichkeit einen dreiwöchigen Weihnachtsmarkt abhalten zu können.
Marc Witte gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Dinge, die umgesetzt werden sollen, dauerhaft eine große Rolle spielen, nicht einer planerischen „Alterung“ anheim fallen und in 30 bis 70 Jahren Menschen diese jetzige Planung als Denkmal ansehen würden.
Jürgen Beckmann dankte Marc Witte und bemerkte, das seine Aussagen schon fast ein Schlusswort sein könnte.
War es aber nicht, weil sich noch einmal Helmut Wallbaum zu Wort meldete (siehe oben).
😉
Bis zum 6. November müssen die Planungsbüros Ihre Vorschläge eingereicht haben.
Zwischen dem 23. und 27. November soll dann das Preisgericht tagen und die vsl. drei „besten“ Vorschläge auswähen.
Dann wird auch das Modell „gefüllt“ sein. Es bleibt interessant und spannend.
3.
Kritiker schrieb am 11.10.2009 um 11:57 Uhr:
Wenn wir schon darüber reden wollen, was sinnvoll ist oder auch nicht sinnvoll wäre…
Pirouetten im Winter, ich weiß nicht. Aber einen Affenfelsen, den hat nicht jeder Platz einer Stadt; in unserer wird doch gerade einer frei … und da wir ja keinen Platz dafür im Tiergarten haben, dort leben aber Affen, stellen wir ihn besser in Rheydt auf den neuen (Affen-) Marktplatz.
Oder auf den neuen Platz in Eicken, oder in Giesenkirchen auf den Konstantinplatz, dort wird ja auch gerade „Platz“ gemacht.
Oder stellen wir den Affenfelsen nicht besser doch auf ein Sportplatzgelände?
Wo wir doch keinen Sportlerbrunnen für ein Sportgelände finanzieren können?
Olympia-Siege etc. wurden ja früher auch auf Marktplätzen errungen, nicht auf einem Sportgelände.
Und bei einem Marktbesuch freuen sich Hausfrau/mann ja toll über die geehrten Sportler.
Die kennt sie/er ja noch persönlich, so wie den lieben Herrn Wallbaum.
Doch, sein Engagement hat was, nur für wen?
2.
herbert schrieb am 11.10.2009 um 11:13 Uhr:
@ jose
zitat: „wurde überhaupt berücksichtigt, dass wir auch ein denkmal oder mindestens eine gedenktafel für die väter dieser ungewöhnlich originellen ideen benötigen?“
haben sie es nicht gemerkt: der brunnen ist das denkmal! 😉
bleibt nur zu hoffen, dass spätestens das preisgericht dem „abenteuerspuk“ auf dem rheydter marktplatz eine „beerdigung 1. klasse“ beschert.
1.
Jose schrieb am 10.10.2009 um 23:06 Uhr:
Bravo Herr Wallbaum! Das nenne ich bürgerliches Engagement und Einsatz!
Hoffentlich vergessen die Planungsbüros nicht, dass der Olympiabrunnen Tafeln, genau wie die am „Walk of Fame“ in Hollywood, bekommen soll.
Hoffentlich wurde auch erklärt, ob diese mit oder ohne Stern oder statt „mit ohne“ Stern mit Olympiaringen versehen werden sollen? Dass da ja nichts schief geht!
Eine Herausforderung besonderer Art wird es sicher für die Planer sein 3.000 m² Fläche, für Markt und andere Veranstaltungen, zusätzlich zu der von „Abenteuer Rheydt“ vorgeschlagenen Bocciabahn, die sich winters in eine Eisbahn verwandelt, unterzubringen.
Wenn der Platz nicht reicht, verzichten wir selbstverständlich auf den Markt!
Es wird bestimmt wunderbar, wenn im Winter halb Rheydt auf der Eisbahn Pirouetten dreht.
Wurde überhaupt berücksichtigt, dass wir auch ein Denkmal oder mindestens eine Gedenktafel für die Väter dieser ungewöhnlich originellen Ideen benötigen?
Nicht vergessen, die Herren fühlen sich verpflichtet „die Sache durchfechten zu müssen“, bis sie „ihren Sportlern Erfolg melden können“!
Hut ab vor so viel, ääähhhh, hmmmm……..ja,……da fehlen einem wirklich die Worte!