CDU zieht mit Post und Schroeren in den Landtagswahlkampf 2010
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[08.10.2009] Zur heutigen CDU-Mitgliederversammlung waren ca. 315 Mitglieder in die Odenkirchener Burggrafenhalle gekommen, um die Wahl ihrer Kandidaten zur Landtagswahl im Mai nächsten Jahres vorzunehmen. Erwartungsgemäß wurde Norbert Post mit großer Mehrheit (81,7%) gewählt.
Michael Schroeren sah sich einem Gegenkandidaten gegenüber: Erwin Rüttgers.
In seiner etwa siebenminütigen, nicht ausschweifenden Vorstellung machte Rüttgers deutlich, dass ein Wechsel vonnöten sei und er dafür stehe. Er erklärte, dass die Bürger der CDU bei der Kommunalwahl am 30. August aufgezeigt hätten, dass sie (die Bürger) das Vertrauen in die CDU verloren hätten. Die CDU könne und dürfe nicht so weiter machen, wie bisher.
Rütters wörtlich: „Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen der Bürger zurück zu gewinnen und das kann man nur mit Ehrlichkeit erreichen“.
Die CDU Mönchengladbach brauche an vielen Stellen einen Neuanfang, weil man sich mehr mit internen Querelen befasst und sich nicht mit den sachpolitischen Themen auseinander gesetzt hätte. „Sträflich“, wie Rüttgers meinte.
In seinen weiteren Ausführungen bestätigte Rüttgers im Wesentlichen das, was der CDU-Vorsitzende Norbert Post mit Bezug auf das Kommunalwahlergebnis und die Konsequenzen daraus bei seiner mehr als halbstündigen „Begrüßungsansprache“ an die Delegierten gesagt hatte.
Mehr hierzu lesen Sie in Kürze in einem gesonderten Artikel.
Mit keinem Wort ging Michael Schroeren in seiner „Vorstellung“ auf die Situation der Mönchengladbacher CDU nach der Kommunalwahl ein. Vielmehr verwandte er sehr viel Zeit darauf die aus seiner Sicht erfolgreiche Landespolitik der CDU/FDP-Koalition in Düsseldorf aufzuzählen.
Fast ebenso lang war die Liste der Dinge, die Schroeren für Mönchengladbach erreicht haben will. Danach hat er zig-Millionen an Zuschüssen für Maßnahmen in der Stadt in Düsseldorf „locker gemacht“.
Zwei Millionen EURO für die energetische Sanierung des Gymnasiums an der Gartenstraße, 3,5 Millionen EURO für die Sanierung der Wohnanlage Talstraße, 1,5 Millionen EURO für das Berufskolleg Mülfort, 200.000 EURO für die Maria-Lenßen-Schule, 500.000 EURO für das Berufskolleg Volksgarten, 9.3 Millionen EURO für den Weiterbau des Mittleren Ringes, 9 Millionen EURO für den Ausbau der Korschenbroicher Straße usw. usw.
Schroeren erklärte, dass 25 Millionen für die Entlastung im Osten von Mönchengladbach bereit stünden, womit er beim Thema L19 angelangt war (siehe hierzu gesonderte „Nachlese“).
Zu sagen, dass alle diese – wohl auch für die Mitglieder – nur schwer nachzuvollziehenden Aufzählungen oder ein Schreiben des JU-Vorstandes dazu geführt haben, dass Schroeren nach der Wahl mit ca. 68% die Nase vorn hatte und so gegen Rüttgers gewann, wäre rein spekulativ.
Das Schreiben der JU war an deren Mitglieder gerichtet und (geschickterweise) den „anwesenden CDU-Mitgliedern am 08.10.09 zur Kenntnis“ gegeben.
Während sie für den Wahlkreis 50 kein Votum für einen Kandidaten abgaben (es gab ja auch nur einen, nämlich Norbert Post), schrieben sie an die Mitglieder der JU:
„Im Wahlkreis 49 (MG-Süd) hat der offene Kreisvorstand der Jungen Union einstimmig Michael Schroeren MdL nominiert. Wir bitten alle Mitglieder der Jungen Union, sich diesem Votum anzuschließen und Michael Schroeren zu unterstützen.“
Schroeren schloss seine „Vorstellungsrede“ mit den Worten: „Wenn ich eine Aufgabe übernehme, dann ganz und richtig, oder gar nicht“.
1.
Jose schrieb am 9.10.2009 um 09:28 Uhr:
Kann es sein, dass Herr Schroeren etwas übersehen hat oder will sich mir ein falscher Gedanke aufdrängen ?
Die Millionen, die er meint nach Mönchengladbach geholt zu haben, sehen verdächtig nach Konjunkturpaket II, Schwerpunkt Bildung und Infrastruktur aus.
Diese Millionen wurden nach einem Schlüssel verteilt, der für dieses Programm modifiziert wurde.
Meint Herr Schroeren mit „holen“ evtl. die Abstimmung (Februar 2009) im Landtag, bei der es darum ging dem Ausführungsgesetz (auf Länderebene) für Nordrhein-Westfalen zuzustimmen, nachdem der Bundesrat das zweite Krisenpaket verabschiedet hatte? Letztendlich war es eigentlich „unvermeidlich“, dass auch Mönchengladbach sein Stück vom Kuchen ab bekommen hat?
Wenn meine Vermutung stimmt, muß man sich fragen was Herr Schroeren da erzählt hat oder deftiger formuliert: Will er uns für dumm verkaufen?
Für Aufklärung wäre der Bürger sicher sehr dankbar!
Nächste Frage: Kann es sein, dass die CDU brav auf altem Kurs steuert und „weiter so“ will? Schade, sehr schade! Herr Rüttgers scheint ein Mann der klaren aber durchdachten Worte und wirkt durchsetzungsstark. Stört das?
Die JU? Was ist denn da los? Da hatte man einmal das Gefühl, dass sich etwas hin zu eigener Meinung tut. Wurden die wieder an die Leine genommen? So klappt das nicht mit dem Generationenwechsel, den die CDU dringendst braucht.
Freuen wir uns auf die nächsten Auftritte von Herrn Schroeren….in Brauchtum und Karneval.